Cordula Setsman

Inhalt:
Das erste mal seit zehn Jahren soll Joe seinen Bruder Edward in der Todeszelle in Texas besuchen. Dort wartet Ed wie alle ihn nennen auf seine Hinrichtung. Er wird beschuldigt einen Polizisten erschossen zu haben und der Vorwurf wirkt schwer. Seine Verwandten glauben nicht an seine Unschuld und auch Joe bemerkt seine Zweifel gegenüber Ed. Joe zögert aber nicht und fährt kurzerhand nach Wakeling, um seinen Bruder zu sehen und seinen letzten Wunsch damit zu erfüllen.

Meine Meinung:
Das Buchcover ist schlicht gehalten Blau mit Sternen am Himmel und gelb wie bei einem schönen Sonnenuntergang. Die Schrift ist schwarz mit weißen Hintergrund und mit einem Stacheldrahtzaun umrandet, wie passend zur Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin war am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig. Kurze poetische und teils melodische Sätze. Ein eigener außergewöhnlich schöner Schreibstil der in Erinnerung bleibt.

Die Geschichte ist keine leichte Kost. Ein Drama in dem es um das amerikanische Rechtssystem geht. Wer entscheidet über Leben und Tod? Wie leichtfertig kann und darf man darüber entscheiden? Wie nahe stechen sich Schmerz und Zweifel?

Mein Fazit:
Eine sehr berührende Geschichte über Familie, Vergebung, verpasste Chancen und das amerikanische Rechtssystem. Der Roman bringt einen dazu über verschiedene Dinge im Leben nachzudenken und auch einige Sachen kritisch zu Hinterfragen.
4 von 5 🌟

Buchzitat:
-Größe, Gewicht, wie er sein Frühstücksei mag-,
aber du wirst nie Gewissheit darüber haben, was ihn
in seinem Herzen umtreibt. (S.65, Z. 4 - 6)❤️

Eine spannende Stelle war, als der Gerichtshof Eds Fall anhören wollte, aber den Antrag dann doch aus irgendeinem Grund ablehnte. Ich wollte unbedingt wissen ob das eine Chance gewesen wäre, Ed zu retten.

Eine weitere spannende Stelle, die ich mir mehrmals durchgelesen habe, war als Ed im zweiten Brief an seinen Bruder Joe detailliert erzählte, wie es am Abend des vermeintlichen Mordes abgelaufen war. Also wie Frank Pheelan, der Polizist, wahrscheinlich umgebracht worden war. In diesem Brief wird man entweder davon überzeugt, dass Ed den Polizisten wirklich nicht umgebracht hat oder nicht. Es wird bis am Schluss nicht wirklich gesagt, ob er jetzt der Mörder war oder nicht. Darüber kann man diskutieren. 

Mir hat der Anfang gefallen und auch wie das Buch geschrieben wurde. Das Buch hat recht viele Seiten, aber da die Seiten halb leer sind konnte ich es auch sehr schnell fertig lesen. Es ist ein trauriges Buch, aber ich hatte nicht so viele Emotionen während des Lesens.

Einige Kapitel im Buch sind in der Vergangenheit. Da musste man dann immer überlegen, ob das jetzt ist oder bereits in der Vergangenheit passiert war. Das gefiel mir nicht wirklich, weil es mich mehrmals verwirrte. Mir gefiel auch nicht, dass man am Schluss nicht wirklich weiss, ob Ed der Mörder war. Jeder kann da seine eigene Meinung bilden. 

Der Schluss war ganz ok. Ich denke es hätte spannender sein können. Ein Teil am Ende hat mir gefehlt. Ich kann nicht sagen welcher Teil, denn sonst würde ich spoilern. Ich hätte mir auch den Schluss ein bisschen anders erwünscht, dass es noch mehr aufregender wird.           

Ich würde das Buch nochmal lesen, um mir einfach klar zu machen, ob Ed den Polizisten umbrachte oder nicht, weil so sicher bin ich mir da noch nicht.                                                                                                                                                                                                                                      

Ich würde dieses Buch vor allem Teenagers empfehlen die gerne Lesen. Das Buch ist so ein Entwicklungsroman. 

"Wer ist Edward Moon?"

"Wer ist Edward Moon?" von Sarah Crossan ist ein spannendes und berührendes Buch. Der Schreibstil ist aussergewöhnlich, ein Kapitel kann von einem Satz bis zu 4 Seiten lang sein. Es ist aber kurz, knackig und spannend geschrieben. Doch wie in jedem Buch gibt es negative Punkte. An manchen Stellen war es langweilig. Zum Beispiel gab es mehrere Kapitel (3 bis 4) über ein Thema, was mir sehr schnell die Lust am Lesen nahm. Doch an manchen Stellen war es so spannend, dass es einem den Atem raubte. Manche Stellen waren so gut beschrieben, dass ich mir ein klares Bild im Kopf machen konnte. Das Buch beschreibt vor allem den Lebensstil der Amerikaner. Die Todesstrafe ist faszinierend.
Ich empfehle das Buch vor allem Jugendlichen zwischen dreizehn und fünfzehn Jahren, da sie heutzutage nicht mehr viel lesen.

Auf dem Klappentext steht: "Erschütternd...Jeder Leser, der ein Herz hat, wird eimerweise Tränen vergiessen." Das stimmt.