Rezension zu "Feuer - Tödliches Verlangen" von Coreene Callahan
Hallo alle zusammen, heute folgt von mir eine Rezension zu dem Roman „Feuer - tödliches Verlangen“ von Coreene Callahan.
Story/Schreibstil:
Als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich sofort Feuer und Flamme ;-) Ich liebe Drachen und nun sollte eine Fantasy Story mit Romantik und Erotik folgen. Da war ich total gespannt.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil - flüssig, gut ausformuliert und sie beschreibt viel. Manchmal waren manche Beschreibungen ein wenig in die Länge gezogen und ich muss ehrlich zugeben, teils habe ich auch ein paar Zeilen überflogen. Aber ansonsten hat der Stil mir gefallen. Das Buch hat viel Action und spannende Momente zu bieten. Leser, die Kampfszenen gerne mögen, werden auf ihre Kosten kommen. Streckenweise war die Story aber ein wenig zu vorhersehbar, besonders was die Liebesgeschichte betrifft. Wendepunkte gab es nicht wirklich.
Charaktere: ACHTUNG - SPOILER
Tja, was soll ich sagen. Mit den Protagonisten hatte ich so mein Problem. Bastian ist an sich ein „netter“ Charakter, aber ihm und seinen „Brüdern“ habe ich vieles einfach nicht abgekauft. In einer Szene erklärt Rikar, dass der Nightfury Clan keine Mörder und Vergewaltiger toleriert. Aber wenn man mal das Buch gelesen hat, dann ist eines klar: auch die vermeintlich „guten“ Drachen sind Mörder und Vergewaltiger. Frauen werden hier wie „Ware“ betrachtet. Die Drachenwandler entnehmen ihnen die Energie (gegen ihren Willen), führen sexuelle Handlungen an ihnen durch (gegen ihren Willen). Auch wenn betont wird, dass die Frauen dabei Lust verspüren, so bleibt dabei ein fader Nachgeschmack. Und dann noch die Geschichte, dass jede Frau die Geburt mit einem Drachenkind nicht überlebt. Ich konnte es gar nicht nachvollziehen, dass Bastian Myst nicht vorher schon davon etwas gesagt hat und sich dann wundert, dass sie abhaut. Und überhaupt wirkt Myst stets wie eine Frau, die keinen freien Willen mehr hat und da konnte ich auch nicht nachvollziehen, dass sie für Bastian „echte“ Gefühle entwickelt. Wirkt für mich eher wie „erzwungen“ und „auf Drogen“ gesetzt.
Bei Bastian wird zwar immer gesagt er habe ein schlechtes Gewissen, er handelt nun mal nach seiner Natur, aber abkaufen konnte ich es ihm nicht. Und wie Rikar mit Angela umgeht, fand ich gar nicht gut.
Fazit:
Ich hatte mehr erwartet. Nicht in Bezug auf Spannung, Action und Erotik, davon gibt es ganz viel in diesem Buch, sondern mir hat das Frauenbild hier etwas aufgestoßen. Auch die heuchlerische Art der „guten“ männlichen Protagonisten. Wenn sie von vornherein gesagt hätten, dass Frauen in ihrem Weltbild keinen hohen Stellenwert haben und sich das dann mit starken weiblichen Protagonistinnen geändert hätte, dann hätte es mir weit aus mehr gefallen. Aber so habe ich mich durch die letzten 200 Seiten gekämpft und war stellenweise auf Bastian so wütend, wie er Myst behandelt hat und Myst ging mir ziemlich auf die Nerven, weil sie sich nicht zur Wehr gesetzt hat. Die Bewertung fällt mir daher richtig schwer. Eigentlich 3 Punkte, aber da das Buch wirklich gut geschrieben ist und viele spannende Aspekte hat und hier lediglich mein persönlicher Geschmack nicht getroffen wurde, so gebe ich 4 Punkte. Aber die Fortsetzung werde wohl nicht lesen.