Rezension zu "Mein Leben mit Martin Luther King" von Coretta Scott-King
Die Erinnerungen von Matin Luther Kings Frau haben mich sehr beeindruckt!
Sowohl Coretta als auch Martin stammten aus ehrgeizigen Familien, die ihre Kinder an die Uni schickten. Ihre Kindheit ist geprägt von der Rassentrennung, die in den USA herrscht. Doch gibt es schon Schulen, die schwarzen Kindern ein gutes Leben ermöglichen wollen. Weisse ruinieren ihr eigenes Leben, um die schwarzen Kinder zu
unterrichten. Plötzlich scheint es möglich, wenigstens an armen Weissen vorbeizuziehen. Die ganze Familie bringt Opfer, um einen Unibesuch zu ermöglichen. Für alle ist es gefährlich. Auch auf den Kindern lastet der Druck. Als Musikstudentin lernt Coretta dann Martin kennen, der eine schöne und intelligente Frau sucht und ihr gleich einen Heiratsantrag macht! In Akademikerkreisen ist noch nicht raus, ob die gehobeneren Schwarzen den armen helfen wollen oder sie als Konkurrenz sehen. Auch Martin und Coretta fühlen sich unter Akademikern wohl. Da sie sich ihrer Wurzeln jedoch immer bewusst bleiben, haben sie das Ziel, den Schwarzen zu ihrem Recht zu verhelfen. Coretta gibt ihre Karriere auf und Martin wird Prediger einer Kirche in Montgomery.Von dort aus setzt er alles daran, der Anführer der Bürgerrechtsbewegung zu werden. Es ist beeindruckend, mit welcher Zielstrebigkeit und mit wieviel Disziplin Martin Luther King vorging. Oberstes Gebot stellte die Gewaltlosigkeit dar, die er auch durchsetzen konnte, was an sich schon ein Wunder ist. Ebenso beachtlich ist, dass er nicht nur ein gutes Leben für Schwarze wollte, sondern auch arme Weisse in seine Pläne einbezog. Coretta King beschreibt Begegnungen mit Malcolm X (klare Abgrenzung vom Islam) und Gandhi Aktivisten (Gandhi wollte die Traditionen des Hindusimus und des Islam aufweichen, um Frauen Rechte zu ermöglichen), ausserdempredigte Martin Luther King in Deutschland, was die deutschen 68er aber anscheinend nicht zu Gewaltlosigkeit inspirieren konnte. Eine besondere Rolle spielte sein Kontakt zu den Kennedys.
Es hat mich sehr bewegt, dass Martin Luther King irgendwie wusste, was sein Schicksal war. Niemand hat daran gezweifelt, dass er der Anführer dieser Bewegung sein würde und alle ahnten, dass er ermordet werden würde.