Rezension zu Das Krähenweib von Corina Bomann
Rezension zu "Das Krähenweib" von Corina Bomann
von mabuerele
Rezension
mabuerelevor 13 Jahren
Annalena, Tochter eines Henkers,wird mit einem Henkerknecht verheiratet. Eines Tages flieht sie vor ihrem gewalttätigen Mann. In Berlin lernt sie Johann Böttcher kennen... Das Buch erzählt zum einen die Geschichte der Annalena, zum anderen die Lebensgeschichte des Johann Böttchers, des Erfinders des Meißner Porzellans. Dabei geht es vor allem um die Lebensjahre Böttchers in Berlin bis zu seiner Überstellung an den Dresdner Hof. Speziell in Dresden wird auch auf die historischen Ereignisse hingewiesen. So ist Annalena eine Zeit lang Dienerin von Fatima, einer Gespielin August des Starken. Mir hat der Roman gefallen. Die Geschichte Sachsens wird glaubwürdig erzählt. Die Fakten sind gut recherchiert. Neben dem Leben am Hof spiellt auch das Leben des Bürgertums eine Rolle. Die Machtlosigkeit einer Magd gegenüber ihrem Dienstherrn wird aufgezeigt. Nicht zuletzt wird dargestellt, welche besondere Rolle die Henker und ihre Familien spielten. Der Roman ist spannend geschrieben. Als Leser kann ich mich mit Annalena identifizieren. Sie hat es geschafft, sich aus den Zwängen ihres Standes zu befreien und sich dabei selbst treu zu bleiben. Gleichzeitig wird deutlich, wie Böttcher dem Drang nach Gold alles andere unterordnet. Ihm ist es gelungen, zwei Herrscher zu täuschen und so seinen Kopf zu retten. Doch seine Freiheit hat es ihm trotz allem gekostet.