Cover des Buches Das Mohnblütenjahr (ISBN: 9783548286679)
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Rezension zu Das Mohnblütenjahr von Corina Bomann

Über die Nachkriegszeit in Frankreich und Deutschland

von FAMI_Anke vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Leichte und flüssige Geschichte über eine verbotene Liebe in der Nachkriegszeit. Nur leider hab ich schon bessere Bücher der Autorin gelesen

Rezension

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FAMI_Ankevor 7 Jahren
Was hat mich Corinna Bomann schon mit ihren Romanen auf mein Sofa gefesselt. Deswegen habe ich mich wieder sehr gefreut, als ich das neuste Werk der Autorin endlich in der Hand halten durfte. Es hat ein wenig gedauert, aber ich dachte mir: Was lange währt, wird gut. Nur leider hat mich "Das Mohnblütenjahr" etwas enttäuschter zurückgelassen als gedacht. Außer vom Cover. Das muss der Leser der Autorin lassen. Egal, welcher ihrer Romane ich vor mir liegen habe, die sehen alle wunderschön aus.

Nicole Schwarz ist nicht mehr die Jüngste mit ihren 38 Jahren, aber bekommt doch endlich ihr langersehntes Kind. Leider sind die Umstände drumherum nicht die schönsten. Ihr langjähriger Freund hat sie aufgrund der Schwangerschaft verlassen und die Frauenärztin teilt ihr auch noch mit, dass das Kind einen Herzfehler haben könnte. Dieser liegt im Erbgut der Familie. Da in der Familie des Kindsvaters aber solch eine Krankheit nicht vorkommt, muss Nicole in ihrer eigenen Familie suchen. Leider hat sie nie ihren leiblichen Vater kennengelernt und ihr Mutter hat auch nie ein Wort über ihn verloren. Doch Nicole möchte endlich gerne mehr erfahren, schon alleine wegen ihrem ungeborenen Kind. Und ihre Mutter Marianne beginnt endlich zu erzählen. Von ihrem Lehreraustausch in ein kleines Städtchen in Frankreich, von den Problemen der Menschen, von den Geschichten, die auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges immer noch in den Köpfen der Menschen umherirren und schlussendlich von einer tragischen Liebe zu einem Franzosen, die nicht sein sollte.

Ich bin es von der Autorin gewohnt, dass der Roman in zwei verschiedenen Zeitschienen abläuft. Eine beschreibt die Vergangenheit und eine das Hier und Jetzt.
Nur dieses Mal war ich von der letzteren ein klein wenig enttäuscht. Mir war die Geschichte rund um die Nicole zu sehr vorhersehbar. Leider konnte ich nach den ersten 5 Seiten schon voraus prophezeien, was mit Nicole und ihrem langjährigen Freund David passiert. Selbst die Wendung am Ende fand ich nicht sehr überraschend. Schrieb die Autorin doch die ganze Zeit darauf hinaus. Nicole tat mir zwar sehr Leid, die ganze Geschichte um ihr Kind zerrt einem schon ganz schön an den Nerven und das Problem mit dem Herzfehler bei einem Baby ist für jede werdende Mutter ein Albtraum. Nur bin ich nicht richtig warm geworden mit ihr. Sie blieb mir die ganze Geschichte über fremd.

Was die Zeitschiene in der Vergangenheit anbelangt und die Geschichte um Marianne, also der Mutter von Nicole, bin ich auch nicht so richtig zufrieden. Das Jahr in Frankreich war für sie bestimmt wirklich sehr spannend und auch mit vielen Höhen und Tiefen versehen, aber ich hab die ganze Zeit über das Gefühl gehabt, als hätte sich die Autorin in den letzten Romanen ein klein wenig mehr Mühe gegeben. Mir kamen die Fakten alle so hingeklatscht vor, so lieblos rübergebracht. Ich weiß doch, dass Corinna Bomann es viel besser kann! Auch war die Schrift im Buch in den vorangegangenen Büchern größer. Schon das hatte mich irritiert. Leider kam das bei mir alles so an, als hätte die Schriftstellerin das Buch gegen ihren Willen geschrieben oder zumindest war sie nicht so mit Herzblut dabei wie bei den letzten Romanen.

Alles in allem hat mich das Buch aber doch sehr gut unterhalten. Ich hatte einen wunderschönen Zeitvertreib und habe noch einiges über das Leben in der Nachkriegszeit lernen können. Über das lese ich ja nicht so viel, weil mir auch einfach das Interesse fehlt. Die Fakten wurden wunderbar, wenn auch etwas lieblos zusammengetragen. Und wäre das ganze Buch noch mit etwas mehr Elan geschrieben, mit noch mehr Tiefe und Spannung, dann wären auch mehr als 4 Punkte drinnen gewesen.
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