Corinna Tramm

Lebenslauf

Corinna Tramm übersetzt aus dem Französischen, u. a. Werke von Christian Signol, Paule du Bouchet, Henri Gourdin und Christel Mouchard.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Corinna Tramm

Cover des Buches Marie des Brebis (ISBN: 9783293209817)
A

Rezension zu "Marie des Brebis" von Christian Signol

Almut_Scheller_Mahmoud
Non, rien de rien. Non, je ne regrette rien.

                                                          

Christian Signol schenkt uns mit diesem Buch die Biographie der Marie des Bebris.
Es ist ein geschliffener Diamant mit ganz besonderem Glanz. Dieser Glanz reflektiert ihr Wesen, Ein in Ich-Form erzähltes Leben, das jenseits aller „neumodischen“ Identitätssuche gelebt wurde. .
Ein Leben geprägt durch eine Zeit, die anderen Lebensregeln verhaftet war als unsere heutigen. Ein Leben geprägt durch die Täler, Schluchten und Abgründe des französischen Hochlandes, ein Leben geprägt durch die intensive Nähe zu den Menschen einer Dorfgemeinschaft und zu ihren Tieren. Und vor allem ein Leben geprägt durch den harmonischen Zusammenhalt einer Familie, getragen von Liebe und Respekt. Aber auch geprägt durch Verluste und Ängste und Trauer.

                       

Marie des Brebis ist ein Findelkind, sie ist eine einfache Frau, deren ganzes Wesen Gradlinigkeit, bejahender Glauben, Demut, Dankbarkeit und Zufriedenheit ausstrahlt. Ihre Demut ist keine Unterwerfung, sondern ein Akt des Mutes im Gegensatz zum resignativen Fatalismus.

                       

Ihr bewegender bukolischer Lebensreigen führt uns vor Augen, was wir verloren haben im Zeitalter des „immer schneller, immer besser, immer weiter, immer mehr“. Dass wir nicht mehr fähig sind: „To see a World in a Grain of Sand“ (William Blake). Aber auch die Erkenntnis: es führt kein Weg zurück, auch wenn viele Menschen wieder versuchen à la Rousseau „Zurück zur Natur“ zu leben.

                       

Maries Mit-Menschen umgeben sie wie einen Kokon und sie verliert auch in Zeiten der Kata- strophen nicht ihren Glauben. Sie erlebt das große Glück, ihre leibliche Mutter wiederzufinden und von ihr Abschied nehmen zu können, sie erlebt das große Glück einer Liebe und Partnerschaft, die keiner Schwüre bedarf. Sie erlebt das große Glück einer großen Familie mit Kindern, Enkeln und mit 83 Jahren Urgroßmutter zu werden.
Sie erlebt beglückende Momente durch Mozarts Sonaten und Ravels Bolero und die Klassiker der Weltliteratur. Und immer wieder das große Glück der Natur und die Nähe zu ihren Schafen.

                       

Ihre Lebensumgebung fällt der Moderne zum Opfer, das Dorf leert sich, nur die Alten bleiben. Sie kritisiert das unbeseelte Heute, aber sie erkennt auch die Segnungen der Neuzeit: Medikamente, Impfungen, das Kennenlernen von Menschen aus anderen Kulturen. In ihrem Altersrückblick ist die Jetzt-Zeit oft wie ausgelöscht, sie lebt in den Gefühlen, Gedanken, Düften von damals. Und immer wieder durchströmt sie eine große Dankbarkeit für das gelebte Leben.

                       

Ich sehe in diesem Buch ein Geschenk, das wehmütig und hoffnungsvoll zugleich macht. Das Leben als Geschenk anzusehen. Allen Widrigkeiten trotzen: malgré tout. Und ihre Gewissheit:

                       

Ich weiß, dass ich einst in Gegenwart Gottes Walzer tanzen werde

                                               

       


    

Cover des Buches Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind? (ISBN: 9783825160173)
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Rezension zu "Pardon, Monsieur, ist dieser Hund blind?" von Hervé Jaouen

TimeFliesAway
Super fürs Vorlesen geeignet

Anfangs fand ich es tatsächlich eher nicht so mein Ding, aber ich bin froh, weitergelesen zu haben. Ich kenne mich selbst kaum mit Alzheimer/Demenz aus, da ich keinen persönlich kenne, der das hat. Aber ich finde, das Buch hat die unheilbare Krankheit schon recht gut dargestellt, und Omama kam recht authentisch rüber. Vielleicht hat der Autor ja aus eigenen Erfahrungen geschrieben; das könnte hinkommen.

Ich finde es auf jeden Fall eine nette kleine Geschichte, die über Familien Probleme redet und auch wenn Demenz mehr oder weniger das Hauptthema ist – da die Protagonistin auch immer wieder anmerkt, dass das Buch ihrer Oma gewidmet ist –, hat es dennoch andere Themen wie: Liebesdrama im Teenager Alter (die Protagonistin ist 13), Streitereien zwischen den einzelnen Familien (Eltern vs. Onkel/Tanten), usw.
Familie ist also definitiv eher das Hauptthema.

Ich find auch das Ende recht interessant, da dies ziemlich abrupt endet, zumindest nicht wirklich abgerundet.

Außerdem liebe ich die Metaphern, die für Omama’s Krankheit genommen wurden, damit es junge Leser auch verstehen. Ich weiß zwar was Demenz ist und was es mit einem macht, aber durch die süßen Metaphern konnte ich es mir sogar noch besser vorstellen und ich finde auch, dass diese wirklich interessant erklärt wurden!
Auf jeden Fall für’s Vorlesen geeignet und es hat nachdenkliche Zitate.

Cover des Buches Marie des Brebis (ISBN: 9783825175801)

Rezension zu "Marie des Brebis" von Christian Signol

Ein LovelyBooks-Nutzer
Eine berührende Autobiografie

"Ich weiß, dass ich großes Glück hatte ... So bin ich eben: Ich blicke nur auf das Gute in meinem Leben zurück ..."
(Auszug aus Zitat vom Einband)

Dennoch ist das Leben von Marie des Brebis nicht durchweg gut, sondern vielmehr von Verlust und harter Arbeit in den Zeiten der Weltkriege geprägt. Als Säugling wird sie von ihrer Mutter ausgesetzt. Ein Schäfer findet sie unterm Wacholderbusch. Doch Marie des Brebis sieht den Anfang ihres Lebens nicht als Unglück sondern als Segen. Das naturnahe Leben bei den Schäfern hat sie geprägt und gelehrt, mit den einfachen Dingen zufrieden zu sein.

Der Autor Christian Signol hat Marie des Brebis zugehört und ihr Leben über eine Spanne von über 80 Jahren aufgeschrieben. Es ist gerade die einfache und prägnante Sprache, die das Werk so anrührend macht. Das Wesentliche wird gesagt und auf ausschmückendes Beiwerk verzichtet. Dadurch erfährt der Leser den "reichen Klang der Einfachheit", wie es der Titel verspricht.

Da ich die Naturlandschaften Frankreichs liebe, war es für mich wunderschön mit Marie des Brebis im Quercy Schafe zu  hüten. Besonders beeindruckt hat mich jedoch die positive Lebenseinstellung, das Durchhalten, selbst in schwierigen Lebenssituation und das Weitermachen. Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn ich als Schäferin die Fähigkeit des Laufens verlieren würde und meinen geliebten Hof gegen ein Zimmer in der Stadt eintauschen müsste. Marie des Brebis meistert auch das und konzentriert sich auf das Schöne in ihrer kleiner gewordenen Welt. Bewundernswert! Lesenswert!!!   

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