Renate (84) nennt sich Lesbe, ist aber mit einem Mann verheiratet. Berti (78) liebt Elisabeth (77) seit über vierzig Jahren, ist vierfache Grossmutter und geschieden. Margrit (81) führte in den 1960er-Jahren Tanzabende für Frauen durch. Liva (82) betete nach ihrem ersten Mal mit einer Frau das Vaterunser. Ältere Frauen, die Frauen lieben, sind in unserer Gesellschaft bis heute nicht sichtbar. Erstmals blicken in diesem Band elf Frauen über siebzig auf ihr Leben zurück. Sie erzählen, wie sie ihre Beziehungen in der bürgerlichen Enge der Schweiz gestalteten, wie sie einen Mann heirateten oder sich in eine Frau verliebten und wie sie heute leben. Es geht um das Lesbisch sein. Alle Frauen in diesem Erzählband hardern mit Homosexualität und dem Wort lesbisch. Sie erzählen ihre Geschichten, die in einer Zeit spielten, als es noch nicht selbstverständlich war, dass jeder lieben kann, wenn er leben liebt. Die Geschichten stimmen nachdenklich und berühren. Geärgert habe ich mich allerdings über das schlechte Lektorat. Deshalb gab es Abzug.
Die Geschichten von frauenliebenden Frauen