Cornelia Dehner-Rau

 4 Sterne bei 15 Bewertungen

Lebenslauf

Dr. med. Cornelia Dehner-Rau ist Fachärztin für psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie. Seit 2001 arbeitet sie an der Klinik für psychotherapeutische und psychosomatische Medizin des evangelischen Krankenhauses Bielefeld.Dr. med. Luise Reddemann leitete lange Jahre die Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin am Johannes-Krankenhaus in Bielefeld. Sie ist eine der Pionierinnen der Trauma-Therapie in Deutschland.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Cornelia Dehner-Rau

Neue Rezensionen zu Cornelia Dehner-Rau

Cover des Buches Gefühle besser verstehen (ISBN: 9783442177820)
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Rezension zu "Gefühle besser verstehen" von Cornelia Dehner-Rau

paperlove
Psychologiestudium kompakt

Meine Rezensionen findet ihr auch auf: https://mrspaperlove.blogspot.com/


Gefühle sind ein Thema, über die man wohl endlose Bücher schreiben könnte, weil sie so komplex sind, dass man sie nicht einfach in wenigen Worten erklären und verstehen kann. Da die Arbeit mit Emotionen ein grosser Teil meiner Arbeit ausmacht, war ich sehr neugierig auf dieses Buch, das von zwei ausgebildeten Psychiaterinnen geschrieben wurde. Wer dadurch befürchtet, dass das Buch nur aus Fachsprache besteht, den kann ich beruhigen: Das Buch richtet sich mit seinem sehr verständlichen Schreibstil hauptsächlich an Laien - also Leute, die noch kein Vorwissen im Bereich Psychologie der Emotionen mitbringen.

Mit diesem verständlichen Schreibstil, hat es wirklich Spass gemacht, das Buch zu lesen. Es werden Fragen erklärt, wie "Was sind Gefühle und wofür sind sie gut?" bis hin zu "Wie und wo entstehen Gefühle?". Dabei beziehen sich die Autorinnen auf wissenschaftliche Befunde und das Thema Emotionen wird nicht nur aus biologischer, sondern auch aus psychologischer Sicht näher beleuchtet und viele essenzielle Begriffe aus der Emotionsforschung finden ihre Erwähnung. Ich war beeindruckt davon, wie die Autorinnen es geschafft haben, mein komplettes Psychologiestudium so kompakt und verständlich auf wenigen Seiten zusammenzufassen. Das hat mir auch gezeigt, dass die beiden nicht nur wissen, wovon sie reden, sondern sich auch auf evidenzbasierte Theorien zum Thema Gefühle stützen, die auch an Universitäten gelehrt werden. Vieles davon war mir bereits bekannt, aber ich fand es sehr erfrischend, überblicksartig mein Wissen wieder aufzufrischen und gehe davon aus, dass es für Leser*innen, die kaum Vorwissen mitbringen, noch viel interessanter ist, so viele verschiedene Aspekte über Gefühle kennenzulernen.

Im weiteren Verlauf wird das Buch auch immer psychologischer (oder psychotherapeutischer) und es wird ausführlich darauf eingegangen, welche (psychischen) Folgen belastende Gefühle mit sich bringen können, die nicht selten ein zentrales Thema bei der Depressions- und/oder Angstbehandlung darstellen. Im Buch liefert das Autorenduo auch gleich einige praktische Übungen und Tipps, wie man anders mit (belastenden) Gefühlen umgehen kann. Die meisten Techniken werden auch tatsächlich so in Therapien vermittelt, was wiederum dafür spricht, dass hier wissenschaftlich fundierte Übungen beschrieben werden. Nichtsdestotrotz fand ich einige der beschriebenen Übungen etwas anspruchsvoll, um sie ohne Therapieerfahrungen alleine im Alltag umzusetzen. An einer Stelle wird zum Beispiel ein Stuhldialog beschrieben, den ich so nicht als selbstständig durchzuführende Übung empfehlen würde, wenn man das noch nie unter Anleitung einer Fachperson durchgeführt hat.

Insgesamt liefert das Buch aber einen sehr breit gefächerten, kompakten Überblick über das Thema Emotionen, das dem Titel "Gefühle besser verstehen" gerecht wird. Um aus diesem Wissen aber nun etwas zu machen und einen anderen Umgang mit seinen eigenen Gefühlen zu erlernen, muss aber vermutlich noch zusätzliche Literatur gelesen werden, denn dieser Aspekt kommt hier ein bisschen zu kurz. Doch die Autorinnen haben bereits vorgesorgt und eine umfangreiche Literaturliste mit Empfehlungen beigefügt, durch die man das eigene Wissen über Emotionen vertiefen und erweitern kann.

Fazit:
"Gefühle besser verstehen" wurde von zwei erfahrenen Psychiaterinnen geschrieben, die umfangreiche und wissenschaftlich gestützte Theorien und Befunde zur Emotionsforschung überblicksartig und auf sehr verständliche Art und Weise vermitteln. Ich kann das Buch allen empfehlen, die ihre eigenen Gefühle besser verstehen wollen. Nur die praktischen Übungen kamen für meinen Geschmack etwas zu kurz und sind aus meiner Sicht teilweise zu anspruchsvoll, um sie ohne therapeutische Anleitung durchzuführen. Insgesamt aber ein empfehlenswertes Buch zum Thema Gefühle.

Rezension zu "Trauma: Folgen erkennen, überwinden und an ihnen wachsen" von Cornelia Dehner-Rau

Der Schreck, wenn das Telefon läutet. Die Angst vor Gesichtern. Schweißausbrüche, Alpträume, Schlafstörungen. Manche Menschen sind so reizbar, dass sie wegen einer Fliege an die Decke gehen. Zuerst kommt die Depression, dann die Angst. Klarer wird das Bild von traumatischen Störungen, wenn sozialer Rückzug die Folge ist. Zwänge sich entwickeln, Süchte, Essstörungen, eventuelll Selbstmordgedanken. Dann liegt die Vermutung nahe, dass irgendein traumatisches Erlebnis vorliegt, das nicht verarbeitet werden konnte. "Posttraumatische Belastungsstörungen" nennt sich dieses Phänomen, das den Betroffenen vielleicht selbst gar nicht bewusst ist. Doch der Körper erinnert sich - auch wenn es der Geist nicht tut. Und die Seele leidet mit. "Das heiße Gedächtnis" bezeichnen die Autorinnen das, wenn erwachsene Menschen haltlos weinen, untröstlich sind und selbst nicht wissen, was gerade mit ihnen geschieht. Der Zustand ist ihnen unerklärlich und deshalb noch mal so schlimm. Es ist, als würde man eben dieses traumatische Erlebnis noch einmal durchmachen müssen - obwohl es eigentlich längst vorbei ist.
Frühkindliche Traumata scheinen die schlimmsten zu sein. Bindungsstörungen im erwachsenen Alter können entstehen und unerklärliche Ängste, Selbstverletzung. Weil es besser ist, sich selbst zu verletzen als wenn es andere tun...

"Trauma" ist ein Übungsbuch für Körper und Seele. Die beiden Psychotherapeutinnen Dr. Luise Reddemann und Dr. Cornelia Dehner-Rauh haben in diesem Werk zusammengefasst, was Traumatisierung bedeutet, welche Folgen ein Trauma haben kann, welche die Folgestörungen sind und wie eine Therapie sein und wirken sollte. Die "großen" Diagnosen werden untermauert mit typischen und möglichen Verhaltensmustern. Komplexe dissoziative Störungen und Borderline-Störung ähneln sich in ihren Äußerungen, unterscheiden sich aber in ihren Ausmaßen. Klären kann das nur ein guter Psychotherapeut. Dieses Buch kann aber Betroffenen helfen, ein wenig Licht in ihr Dilemma zu bringen, sich selbst ein bisschen besser zu verstehen. Und wer unter einer dieser posttraumatischen Störungen leidet, der ist nicht verrückt! Er ist krank! "Eine traumatische Störung ist aber keine lebenslängliche Strafe" - auch wenn es erst mal so scheint. Die beiden Autorinnen geben auch Tipps zur Selbststärkung. Manche Ratschläge werden den Menschen bekannt vorkommen, die bereits den Weg in eine Therapie gefunden haben. Kraftquellen und Ressourcen für ein besseres Körpergefühl sind wichtig. Und die kleinen Hilfen zu Imaginationen und die bildhaften Parabeln, die Reddemann und Dehner-Rau beschreiben sind es wert, dieses Trauma-Buch zu Ende zu lesen. Denn Bilder im Kopf können so viel bewegen...

Die Geschichte von der kleinen Seele und dem Tränenland hat mich wirklich sehr berührt. Dieses Buch ist eine gute Begleitung auf dem Weg zu einem anderen Ich. Ein Ich, das sich auch wieder freuen kann und sich selbst als starke Person mit ganz persönlichen Stärken empfindet. "Trauma - Folgen erkennen, überwinden und an ihnen wachsen" hat mir viel Klarheit verschafft, was in mir vorgeht und was ich erst allmählich realisiere. Wenn das Leben unerträglich geworden ist und ein kleiner Tropfen mal ausreichte, um das berühmte Fass zum Überlaufen zu bringen, dann sollte es nur diese eine Möglichkeit geben: Verstehen, das Trauma annehmen, denn auslöschen lässt es sich nicht. Die Traumata sind da und wahrscheinlich haben sie sogar einen Grund, da zu sein... Es scheint einen Weg zu geben, das Leben wieder lebenswert zu machen. Aber es ist ein langer steiniger Weg.

Ein Buch für Menschen, die unter einem Trauma leiden und die Folgestörungen kaum mehr kompensieren können. Und ein Buch für Angehörige, für Partner, um ihre Liebsten und ihre (manchmal) so konfusen und destruktiven Verhaltensweisen ein kleines bisschen besser zu verstehen. Sie können nämlich nichts dafür!

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