Cover des Buches Böse Spiele (ISBN: 9783954003228)
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Rezension zu Böse Spiele von Cornelia Härtl

Spiel ohne Grenzen

von Baerbel82 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Spiel ohne Grenzen, soziale Brennpunkte: Ein Buch, das einen so schnell nicht los lässt. Ein durchweg empfehlenswertes Lektürevergnügen!

Rezension

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Baerbel82vor 10 Jahren
Lena Borowski ist im Landkreis Offenbach bei Frankfurt am Main als Sozialarbeiterin tätig. Für ein neues Querschnittsprojekt betreut sie dort ausschließlich Härtefälle. Sie ist lesbisch und hat zwei Geliebte, Tamae, eine toughe Japanerin, und Karin, eine verheiratete Frau.

Doch dann kommt ein privater Fall dazwischen. Sabrina, die Schwester ihres Jugendfreundes Jürgen ist verschwunden. Bei der Suche nach der jungen Frau gerät Lena in die SM-Szene, die Sabrina in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.

In Lena selbst brechen dadurch immer wieder Erinnerungen an Geschehnisse aus der eigenen Vergangenheit hervor, denn Jürgens Frau Maja war einst ihre erste große Liebe. Mitten in diesem Gefühlschaos fasziniert sie auch noch ein Mann, der Nachtclubbesitzer Gerd Rohloff.

Lena wird von ihrem neuen Teamleiter, Norbert Müller, gemobbt. Unterstützung findet sie lediglich bei Carola Bergmann, die selbst aus einfachen Verhältnissen stammt. Bei einem ihrer Hausbesuche lernt Lena die kleine Samantha kennen.

Immer wieder sind Abschnitte in Kursivschrift eingestreut. Hier wird in einem zweiten Handlungsstrang die bizarre Geschichte einer Sklavin und ihres Meisters erzählt. Es geht um totale Kontrolle und das Erforschen von Grenzen.

Je länger die Suche nach Sabrina dauert, desto offensichtlicher wird der Verdacht, dass der jungen Frau etwas Schreckliches zugestoßen ist. Als eine zerstückelte Leiche gefunden wird, fürchtet Lena das Schlimmste…

Menschliche Abgründe, Lügen und Intrigen sowie Gewalt, aber auch viel Lokalkolorit, das sind die Zutaten für „Böse Spiele“, das Krimi-Debüt von Cornelia Härtl. Die Autorin hat mit Lena eine außergewöhnliche Heldin geschaffen.

Der Leser erfährt viel über das Leid von Frauen und Kindern in sozialen Brennpunkten und erhält gleichzeitig einen guten Einblick in die Aufgaben einer Sozialarbeiterin. Dass Lenas Privatleben einen so breiten Raum einnimmt, geht allerdings ein wenig zu Lasten der Spannung.

Fazit: Ein Buch, das einen so schnell nicht los lässt. Ein durchweg empfehlenswertes Lektürevergnügen!
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