Hallo ihr,
ich möchte euch wieder zu einer Leserunde einladen. Es geht um meinen neuen Psychothriller »Die Macht der Träne«, den es ausschließlich als Amazon Kindle E-Book gibt, und ich werde den Gewinnern diesmal einen Link zuschicken, mit dem ihr euch das Buch direkt von Amazon.de holen könnt. Ihr bräuchtet also einen Zugang zum Amazon-Shop (ab 18 Jahre etc.) und ein passendes Lesegerät oder die App, die man sich ebenso kostenlos herunterladen kann.
Den Beschreibungstext und eine Leseprobe findet ihr ganz unten.
Wenn ihr bei der Leserunde mitmacht, denkt bitte dran, eventuelle Spoiler auszublenden.
Und zum Thema Rezensionen:
Bei mir seid ihr zu nichts verpflichtet. Wenn ihr aber gerade die Möglichkeit habt, würde ich mich trotzdem über eure Rezensionen auf LovelyBooks und Amazon freuen. ;-) ;-) ;-)
Aber natürlich freue ich mich am meisten auf eine schöne Leserunde mit euch.
Bis bald …
Conny
Ach ja, und meine Leseabschnitte sind nur Vorschläge. Fühlt euch bitte völlig frei und entscheidet selbst, wo ihr etwas eintragen möchtet.
Beschreibungstext:
»Weine, dann töte mich!«
Marlene setzt große Hoffnungen in die Therapie bei Dirk und Nora. Seit ihr Mann Hugo seinen Job verloren hat, lässt er sich immer mehr gehen, säuft und rastet bei jeder Kleinigkeit aus. Dirks Methode, mit der er den drei teilnehmenden Paaren helfen will, ist eigen, aber Hugo scheint der Aufenthalt in dieser alten Pension auf dem Land gutzutun, und auch Marlene schöpft neue Kraft aus den Gesprächen mit Dirks Frau. Doch plötzlich ist Nora verschwunden und Dirk wird immer radikaler in seinen Ansichten. Die Frauen seien schuld an allem, früher seien Männer glücklicher gewesen. Was als harmloses Rollenspiel begonnen hat, ist längst tödlicher Ernst, und Marlene weiß, dass auch sie in dieser Einöde sterben soll. Aber warum glaubt ihr Hugo nicht? Hat sie alleine überhaupt eine Chance, ihrem Tod zu entkommen?
Depressionen äußern sich bei Männern meist ganz anders als bei Frauen. »Die Macht der Träne« ist ein spannender Psychothriller, der zeigt, wie es sich anfühlt, wenn dich der Mensch, den du liebst, zu seinem größten Feind erklärt.
Leseprobe (1. Kapitel):
Schon vor der Wohnungstür hörte ich es wieder, Leas Schluchzen. Ich ging hinein, ließ die Tür hinter mir ins Schloss schnappen und lehnte mich für einen kurzen Moment an die Wand.
»Hat Papa dich wieder angeschrien?«, fragte ich unsere Tochter, als ich in ihrem Kinderzimmer stand.
Sie nickte und ich setzte mich zu ihr auf die Bettkante.
Lea schluchzte immer noch, sie legte ihren Kopf auf meinen Schoß.
Ich streichelte durch ihre langen blonden Haare. »Er meint es nicht so«, versicherte ich ihr. Mir tat es weh, ihre Tränen zu sehen, innerlich weinte ich mit ihr gemeinsam.
Sie war nun acht Jahre alt und schon vor ihrer Geburt hatte ich mir ganz fest vorgenommen, dass unsere Tochter das glücklichste Kind dieser Welt werden sollte, aber seit einigen Monaten … unsere Sorgen erdrückten sie, genau wie uns selbst.
Aus dem Wohnzimmer hörte ich nur die Geräusche des Fernsehers. Und es stank, ständig stank es nach Rauch und bestimmt hatte Hugo auch wieder getrunken.
»Kann ich dich alleine lassen?«, fragte ich Lea.
Sie setzte sich hoch und flüsterte ein ganz leises »Ja«.
»Du wirst sehen, in ein paar Wochen, wenn wir zurück sind, ist alles wieder gut«, versprach ich ihr. »Und später essen wir beide erst mal ein Eis.«
»Mit Schokostreuseln?«, fragte sie.
»Klar.«
Ich kniff Lea in die Seite. »Und natürlich mit ganz dick Sahne.«
Obwohl ihre Augen noch rot und geschwollen waren, gab es mir etwas Hoffnung, dass ich wenigstens ein ganz winziges Strahlen erkennen konnte.
Hugo schlief auf dem Sofa, als ich ins Wohnzimmer kam.
»Lea sitzt vorne und weint«, sagte ich zu ihm.
Er bekam mich gar nicht mit.
Ich zog die Vorhänge auf – immerhin war es Nachmittag, draußen schien die Sonne – und öffnete ein Fenster.
»Was soll das, Marlene?«, knurrte Hugo und drehte sich ruckartig Richtung Sofalehne. »Lass mich in Ruhe!«
»Du fragst mich, was das soll?« Ich stellte den Fernseher etwas leiser. »Wir haben abgemacht, dass du dich um Lea kümmerst.«
»Ich hab ihr vorhin ein Brot geschmiert«, nuschelte er in das Polster.
»Und dich gleich wieder hingelegt, prima«, sagte ich. »Hast du Lea auch angemotzt, weil sie sich erlaubt hat, dich zu wecken?«
»Sie ist alt genug, um sich selber zu beschäftigen.« Mein Mann stand auf, knallte das Fenster wieder zu und ließ seinen Hintern erneut auf unser Sofa sinken. »Lass mich einfach.«
»Ach, dann erstick doch in deinem Mief.« Ich ging ins Bad, hielt meine Hände unter das kalte Wasser und gönnte auch meiner Stirn eine kurze Abkühlung. Danach sah ich in den Spiegel und zupfte meinen kinnlangen blonden Bob in Form, wobei er sich wie unser aktuelles Leben gerade nicht von seiner schönsten Seite zeigen wollte. Aber egal, ab morgen würde es aufwärtsgehen, ganz sicher.
Ich setzte mich neben Hugo auf unser Sofa. »Hast du schon gepackt?«
Er schüttelte den Kopf, ohne ihn vom Fernseher abzuwenden.
»Du weißt, dass wir morgen Nachmittag nicht viel Zeit haben. Ich hab den Treffpunkt mal ins Navi eingegeben, wir fahren mindestens eine Stunde. Das heißt, wenn ich von der Arbeit zu Hause bin, müssen wir gleich Lea zu meiner Mutter bringen und sofort wieder los.«
»Mir passt das ohnehin nicht, dass du diesen Quatsch ausgemacht hast.«
»Das ist kein Quatsch.« Mein Blick streifte über den Couchtisch. Wieder stand sie da, die Schnapsflasche, ich hatte mir das ja schon gedacht. »Und außerdem ist das Zeug hier auch keine Lösung.«
Er füllte sein Glas randvoll und kippte dieses Teufelszeug in sich hinein. »Du tust gerade so, als wäre ich Alkoholiker.«
»Das hab ich nicht gesagt«, verteidigte ich mich. »Aber ich hab echt Angst, dass du einer wirst.«
Er rollte mit den Augen und zündete sich eine Zigarette an.
Früher hatte ich selber geraucht, aber trotzdem … »Du hast mir versprochen, dass du künftig auf den Balkon gehst«, sagte ich nach ein paar Minuten zu ihm.
Er rammte die Kippe in den Aschenbecher. »Darf ich überhaupt noch irgendetwas in meiner Wohnung?«
»Du weißt, dass es für Lea nicht gesund ist.«
»Ständig muss ich Rücksicht nehmen.« Obwohl sein Zigarettenstummel lange nicht mehr glimmte, zerquetschte er ihn immer stärker. »Mich kotzt das so an.«
»Du machst dir gerade dein Leben kaputt«, sagte ich. »Und ganz nebenbei auch noch das von Lea und mir.«
»Dann geh doch«, raunzte Hugo. »Wenn du glaubst, dass du ohne mich besser dran bist …«
»Sind wir dir wirklich so egal?« Ich stand auf und verbarg für einen Augenblick mein Gesicht vor ihm. Langsam hatte ich mich ja daran gewöhnt, jede Nacht alleine einzuschlafen, während er bis in die Morgenstunden vor dem Fernseher saß und sich irgendwelche Serien ansah, aber dieser Spruch … seit er keine Arbeit mehr hatte, hätten wir endlich einmal mehr Zeit füreinander haben können, und dennoch waren wir so weit voneinander entfernt wie noch nie. Ich atmete tief durch. »Gut, von mir aus, hasse mich. Aber du hast eine Tochter, bedeutet dir das wirklich auch gar nichts mehr?«
»Wie konntest du bei dir in der Firma rumerzählen, was bei uns zu Hause los ist?«
Ständig diese Vorwürfe. »Ich hab es nicht rumerzählt«, erklärte ich ihm. »Anne ist eine Freundin.«
»Du bist mir in den Rücken gefallen, Marlene.«
»Ich hab jemanden zum Reden gebraucht.«
»Und da sprichst du ausgerechnet mit einer von deinen versnobten Bürotussis.«
Wie gerne würde ich nach der Arbeit einfach mal wieder entspannt die Füße hochlegen. »Wenn Anne für dich eine versnobte Bürotussi ist, bin ich das auch.«
Hugo trank den nächsten Schluck, diesmal direkt aus der Flasche.
»Ich kann nichts dafür, dass dein bescheuertes Möbelhaus zugemacht hat«, keifte ich.
»Endlich bist du mal ehrlich. Du hast meine Arbeit doch eh nie ernst genommen.«
»Und ich kann auch nichts dafür, dass sie dir noch keinen neuen Abteilungsleiterposten hergezaubert haben.«
Hugo kniff seine Augen zusammen. »Ich hätte längst wieder einen neuen Job, wenn du nicht so verbohrt wärst und mit mir mitgehen würdest.«
»Du weißt, dass ich meine Arbeit liebe. Und es wäre doch wirklich das Dümmste, was wir jetzt machen könnten. Mein Vertrag ist sicher, das muss dich doch auch etwas beruhigen. Außerdem hat Lea hier ihre Schule, ihre Freundinnen«, rechtfertigte ich mich.
»Weil ich für euch zurückstecken muss, drückst du mir zum Dank auch noch andauernd hin, dass ich das Problem bin.«
»Das hat keiner gesagt.«
»Und warum dann diese bescheuerte Paartherapie?«
»Schau dich doch mal an!«
»›Schwerpunkt Mann‹, so ein Schwachsinn!«
Ich wusste, dass er am liebsten seine Freiheit zurückgehabt hätte, aber die konnte ich ihm nicht geben, er hatte eine Familie, nie hätte ich gedacht, dass ich ihn eines Tages dafür bedauern müsste. »Anne hat gesagt, ihrem Mann ist es viel besser gegangen nach der Therapie bei Dirk und Nora.«
»Anne hat gesagt«,
äffte mich Hugo nach.
Ich war es so leid. »Vielleicht könntest du dich morgen wenigstens mal unter die Dusche stellen und dich rasieren.« Seine kurzen braunen Haare klebten aneinander, als wären sie bereits vor Tagen mit einer doppelten Menge Haargel bearbeitet worden, nur dass Hugo generell gar kein Gel benutzte.
Er lachte abfällig. »Damit ich DEINE ANNE nicht vor ihren Freunden blamiere?«
»Dirk und Nora sind nicht ihre Freunde. Sie sind Therapeuten und ich bin froh, dass sie mir den Tipp gegeben hat.«
»Und dieser Unfug kostet uns auch noch Geld, das wir eigentlich gar nicht haben.«
»Einen Teil davon übernimmt ja Gott sei Dank die Krankenkasse.«
»Marlene, hörst du dir überhaupt zu?«, schrie mich Hugo an. »Ich bin nicht krank, begreif das endlich! Ich könnte nur mal eine Partnerin brauchen, die mit mir gemeinsam an einem Strang zieht.«
»Du bist unfair«, sagte ich. Ja, gut, ich wollte Sicherheit, ich wollte wissen, dass wir nächsten Monat auch noch genug Geld zum Leben haben werden. Und verdammt, nein, ich konnte nicht alles hinschmeißen, das Risiko war mir zu hoch, viel zu hoch. »Wir werden einen Weg finden, der für uns beide passt.«
»Mit dir zu diesen Irren in die Pampa fahren, ist ganz bestimmt nicht mein Weg.«
Ich verstand Hugo ja wirklich, natürlich war es schwierig für ihn. Alleine, dass er sich plötzlich überall blöde Bemerkungen anhören musste. Als wir vor einiger Zeit zum Essen bei Freunden gewesen waren, hatte jemand zu ihm gesagt: »Das würde mich ganz schön ankotzen, wenn ich wegen jeder Kleinigkeit bei meiner Frau betteln müsste.« Hugo hatte mit einem coolen Spruch reagiert, aber irgendwas hatte sich verändert an diesem Abend, von da an ging es abwärts, Tag für Tag ein bisschen mehr.
»Wenn es nichts bringt, hatten wir wenigstens mal wieder einen Tapetenwechsel«, versuchte ich, die Stimmung zu normalisieren.
»Hmmm«, brummte er.
»Und Lea freut sich auch, mal für ein paar Tage bei ihrer Oma zu sein.«
»Ein paar Tage ist gut«, stellte Hugo fest. »Über einen Monat.«
»Du wirst sehen, die fünf Wochen werden vergehen wie im Flug.« Ich legte meine Hand auf seinen Oberschenkel.
»Na ja, wenn es mir in dieser Einöde zu langweilig wird …«
»Dir wird ganz bestimmt nicht langweilig.« Erleichtert nahm ich wahr, wie Hugo seine Hand auf meine legte.
»Zur Not kann ich mich dort ja auch vor den Fernseher setzen.«
»Ähm«, zögerte ich. »Da wollte ich schon die ganze Zeit mit dir drüber reden.«
»Worüber?«
»Wir wohnen zwar in einer alten Pension, aber einen Fernseher werden wir während der paar Wochen nicht haben.«
»Dann schau ich halt notfalls auf mein Handy, wenn ich was Neues wissen will«, sagte er überraschend entspannt.
»Ja, ähm …«
»Mich kann ja wohl keiner zwingen, mein Telefon abzugeben.«
Ich hörte an seiner Betonung, dass seine Entspannung auf eine harte Probe gestellt wurde. »Das gehört zur Therapie«, sagte ich und zog dabei ein wenig den Kopf ein.
»Na, schön.« Hugos Finger zappelten auf meinem Handrücken. »Noch etwas, was ich wissen müsste?«
»Es gibt auch keinen Internetzugang«, sagte ich langsam und leise. »Wir dürfen das Gelände nicht verlassen«, sagte ich noch leiser. »Und wir müssen auch unsere Autoschlüssel abgeben«, schob ich schnell hinterher.
»Das mach ich nicht.« Er nahm seine Hand weg.
»Aber das Auto lassen wir doch ohnehin ein paar Kilometer entfernt am Bahnhof stehen.«
»Eigentlich hab ich gedacht, wir fahren denen einfach nach.«
»Das ist gegen die Spielregeln.«
Hugo kratzte sich am Ohrläppchen.
»Sonst funktioniert das nicht«, sagte ich. »Du sollst dich ganz auf dich … WIR sollen uns ganz auf UNS konzentrieren.«
»Und was ist mit Lea?«
»Ich hab ihr das erklärt und falls irgendwas Dringendes sein sollte, kann uns meine Mutter über die Nummer der Pension erreichen.«
»Und wenn mit uns irgendwas ist?«
»Seit wann machst du dir über so was Gedanken?«, wunderte ich mich.
»Das muss an deinem schlechten Einfluss liegen.« Hugo grinste.
»Falls mit uns etwas sein sollte, hab ich in den Anmeldeunterlagen die Nummer meiner Mutter angegeben, dann werden Dirk oder Nora sie informieren. Und deinen Eltern hab ich auch schon Bescheid gesagt.«
»Und allen anderen sicherlich auch. Wenn ich das gewusst hätte …«
»Zu spät, du hast unterschrieben.«
»Ich weiß schon, selber schuld, weil ich dir blind vertraut hab.«
»Gib mir diese Chance«, bat ich ihn. »Lass dich darauf ein … und wenn es nichts bringt, lasse ich dich für immer in Ruhe, versprochen.«