INHALT
Eigentlich zieht ein Auftrag Cornelia Tomerius in die Türkei – genauer gesagt nach Istanbul. Sie soll eine Biografie über Frau Ö. verfassen, eine Deutsche, die der Liebe in die türkische Großstadt gefolgt ist. Doch Cornelia stößt auf eine selbstbewusste Frau, die sich weigert, von einer Frau über ihre Wahlheimat befragt zu werden, die den Puls der Stadt nicht wirklich fühlt. Frau Ö. schlägt vor, Cornelia sollte bleiben – für ein ganzes Jahr. Die Reporterin überlegt. Und beschließt zu bleiben. Ein Jahr Istanbul, ein Jahr fremde Kultur und Religion, ein Jahr voller neuer türkischer und tückischer Vokabeln – und zu guter Letzt ein Jahr voller neuer, wertvoller Erfahrungen.
MEINUNG
Ich bin riesiger Fan der „Ein Jahr in …“ Bücher aus dem Herder Verlag (wie man vielleicht als Leser meines Blogs bereits weiß, denn ich habe schon einige Bücher rezensiert.) Das Jahr in Istanbul hat mich ganz besonders gereizt, da ich selbst eines Tages unheimlich gerne mal dorthin reisen würde. Und so habe ich mich in die Geschichte von Cornelia gestürzt.
Ihr Schreibstil ist unheimlich toll und hat mich über die Seiten fliegen lassen. Ich habe das Buch an einem Nachmittag ausgelesen und fand die Erzählung über ihre eigenen Erfahrungen nicht nur spannend, sondern in erster Linie vor allem unheimlich sympathisch. Eine Menge sehr freundlicher Personen spielen eine Rolle – und außerdem ein Kater, der mein Herz erobert hat. Mit viel Witz berichtet die Autorin über ihre Erlebnisse, die in meinen Ohren manchmal fremd und manchmal erstaunlich klangen und die mir eine unheimlich interessante Kultur nähergebracht haben. Dabei hat die Autorin nicht nur Erlebnisse, sondern auch ihre Gefühle in das Buch gepackt, was ich gleich doppelt gelungen fand!
Viele Fakten sind hängengeblieben und ich denke auch, dass vor allem die Anmerkungen hinter jedem Kapitel besonders schön waren. Von Essensgewohnheiten, Traditionen und Feiertagen bis hin zum Fußball war alles dabei – ein Sammelsurium typisch türkischer Dinge, und mittendrin eine Deutsche.
FAZIT
Wunderbares Buch mit Suchtpotenzial! Ich habe es verschlungen und geliebt, eine absolute Empfehlung für alle, die Fernweh haben oder eine unheimlich interessante Stadt aus den Augen einer Fremden gezeigt bekommen wollen.
5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥♥
Cornelia Tomerius
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Cornelia Tomerius
Ein Jahr in Istanbul
Ach du dickes B
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Rezension zu "Ein Jahr in Istanbul" von Cornelia Tomerius
Bei dem Buch „ein Jahr in Istanbul“ handelt es sich meiner Meinung nach um eine Art Reisebericht. Dieser wurde von der deutschen Journalistin Cornelia Tomerius geschrieben, umfasst 190 Seiten und ist 2008 im Herder Verlag erschienen.
Cornelia Tomerius ist eine deutsche Journalistin und Buchautorin, welche Soziologie, Journalistik und Anglistik studiert hat. Sie schreibt unter anderem Reportagen und dies vor allem für Merian, die Frankfurter Rundschau und die Berliner Zeitung.
Im Buch geht es darum, dass die Journalistin von den Kindern von Frau Ö. den Auftrag bekommen hat als Ghostwriterin ein Buch über das Leben von Frau Ö. zu schreiben. Nach dem zweiten Weltkrieg ist sie aus Deutschland, jenen Teil Deutschlands welchen Hitler verloren hatte, nach Deutschland geflohen. Dort wurde sie jedoch nie heimisch und als sie sich in einen türkischen Mann verliebte, folgte sie diesem nach Istanbul, wo sie auch nach dessen Tod blieb. Frau Ö. willigt jedoch nur ein ihre Lebensgeschichte zu erzählen, wenn Cornelia Tomerius bereit ist ein Jahr in Istanbul zu leben. Denn ansonsten würde sie laut Frau Ö. deren Lebensgeschichte nicht verstehen.
Um den Auftrag zu erfüllen bleibt die Journalistin in Istanbul. Das Buch ist in der ersten Person Singular geschrieben und in Monatskapitel gegliedert. Immer gibt es ein anderes Thema, welches im Mittelpunkt steht. Es fängt an mit der Suche nach einer Wohnung und dem Besuch eines Sprachkurses. Dann geht es weiter mit einer Wette mit einer türkischen Freundin ob nun die türkischen oder deutschen Männer besser seien und dann über Sylvester bis in den Februar zu einer Henna Party.
Das Buch empfehle ich sehr gerne weiter. Es lohnt sich vor allem für Leser die gerne mehr über das Leben in Istanbul erfahren wollen. Wobei dies natürlich nur ein Jahr in dieser Stadt ist und das Leben dort noch auf etlichen anderen Wegen verlaufen kann. Jedoch gibt es einem einen wunderbaren ersten Einblick in diese faszinierende Stadt.
Rezension zu "Ein Jahr in Istanbul" von Cornelia Tomerius
Inhalt:
Cornelia Tomerius wurde von den Kindern von Frau Ö. (= Marianne K. aus Oberbayern) engagiert, damit sie die Lebensgeschichte ihrer Mutter aufschreibt. Frau Ö., die wegen ihres Mannes Deutschland vor Jahrzehnten verlassen und sich in Istanbul niedergelassen hat, verweigert die erforderlichen Interviews und stellt eine Bedingung: Cornelia Tomerius muss ein Jahr in Istanbul bleiben, damit die Interviews und damit das Buch zustande kommen. Cornelia Tomerius willigt schließlich ein und lernt in den nächsten Monaten die Metropole und die Geschichte von Frau Ö. kennen.
In 'Ein Jahr in Istanbul' erzählt sie von der türkischen Sprache, von der mühevollen Wohnungssuche, von der Geschichte der Stadt, vom Gebetsruf, von der Kunst des Feilschens, von Sommerhäusern und vom Ramadan.
Mein Eindruck:
Ich war vor 1 1/2 Jahren für ein paar Tage in Istanbul und empfinde die Metropole als eine spannende und komplexe Stadt, die man nicht mit knappen Worten beschreiben kann, die aber durchaus faszinierend und sehr stimmungsvoll ist.
Cornelia Tomerius bietet dem Leser in 'Ein Jahr in Istanbul' einen kleinen Einblick in die Stadt, ihre Schönheit und ihre Probleme. Gefallen hat mir dabei besonders, wie sympathisch und humorvoll die Autorin ist, wie sie mit Neugier und Offenheit durch die Stadt läuft und sich auf Istanbul und seine Bewohner einlässt.
Bisweilen fand ich die Autorin etwas zu naiv, unwissend und unbedarft (z.B. wenn sie überrascht ist, dass es kein Schweinefleisch gibt, oder sie nicht weiß, was Henna ist), aber alles in allem hat mir die Lektüre großen Spaß gemacht und mich für ein paar Stunden nach Istanbul versetzt.
Mein Resümee:
Unterhaltsam und spannend. Bietet Einblicke in Istanbul, seine Bewohner und das Leben in der Stadt.
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