Rezension zu "Genosse Wang fragt" von Cornelia Vospernik
„Genosse Wang fragt“ von Cornelia Vospernik ist eine erfundene Geschichte eines chinesischen Journalisten mit aber durchaus realistischem Hintergrund.
Genosse Wang träumt davon, einmal die eine richtige, das heißt kritische Frage bei einer Pressekonferenz mit der Regierung zu stellen. Schließlich ist er Journalist des Volksblattes, der großen Zeitung. Aber diese Pressekonferenzen sind alle gleich, da die Fragen vorab gemeldet und dann im Sinne des Volkes beantwortet werden. Er sucht nach den richtigen Worten und der Leser begleitet seine Gedanken, denn das Buch basiert hauptsächlich auf den verschachtelten und schrägen Gedanken des Genossen Wang. Dabei erfährt man auch über die zarte Zuneigung, die er für eine Kollegin aus der Redaktion empfindet, über seine Selbstzweifel, seine Scheidung und über seinen Konkurrenten Li, der nicht nach richtigen Worten sucht, sondern nach Karrieremöglichkeiten und sich Gedanken über sein doch so fantastisches Durchhaltevermögen macht.
Das Buch hatte für mich ein paar zu lange Gedankengänge, bei denen ich die Lust am Lesen verlor, wenn auch das Thema durchaus interessant war.