Rezension zu "Zuckerfreie Ernährung - aber Richtig !: 166 der leckersten Rezeptideen für ein gesundes Leben ohne Zucker. Mit den besten und hochwertigsten Zutaten um ein für allemal die Zuckersucht zu besiegen" von Crossfood Planet
Als Ratgeber und Rezeptbuch ist „Zuckerfreie Ernährung, aber richtig!“ vom Crossfood Planet Team (einzelne Autorennamen habe ich nirgends gefunden, nur einen rechtlichen Vertreter) zuerst einmal sehr vielversprechend. Schon bei den ersten Blicken in das Buch kam bei mir aber große Verwunderung und auch etwas Ärger auf.
Zuerst einmal strotzt dieses Buch von Tippfehlern/Rechtschreibfehlern. Schon das Inhaltsverzeichnis hat viele Fehler. Ein Lektorat sollte schon einmal über den Inhalt lesen, bevor man ein Buch auf den Markt bringt. Zwischen „Sie“ und „du“ wird wild hin- und hergewechselt. Das Buch ist ganz klar eine Übersetzung aus dem Englischen, aber man sollte sich hier schon entscheiden, wie man „you“ übersetzen möchte.
Das Buch beginnt mit einem einleitenden Teil über Zucker, Zuckerersatzstoffe, Krankheiten und einigen anderen Fakten über Zucker und zuckerfreie Ernährung. Ich habe gestutzt, denn unter der Überschrift „Was kann ich essen?“ geht es weiter mit der Unterüberschrift „Lebensmittel, die Sie nicht essen sollten“ (wobei „Sie“ meist als „sie“ erscheint). Das erscheint mir nicht logisch.
Der Rezeptteil ist für mich aber der kritischste Teil des Buches. Die Maßeinheiten sind hier Unzen, Cup (steht so da), Tasse, bei Butter auch „Stick“. Dabei sind die Buttersticks im englischen Sprachraum gemeint. Diese haben aber ganz andere Größen als deutsche Butterstücke. Tatsächlich habe ich Messtassen und hätte mit den Maßeinheiten keine größeren Problem; die meisten Leser werden aber ganz viel umrechnen müssen.
Die Rezepte haben mich verwundert, weil die meisten Rezepte Rezepte sind, die generell nichts mit Zucker zu tun haben. Wären hier nicht raffinierte Rezepte gefragt, die sonst zuckerhaltig, aber hier zuckerfrei sind? Und warum gibt es mehrere Rezepte mit weißem Zucker oder Zucker? Weiterhin macht ein Gericht mit Nopales hier kaum Sinn, denn man kann sie – soweit ich weiß – hier gar nicht kaufen. Dies ist ein gängiges Lebensmittel in den Südstaaten der USA und in Mexiko.
Als auf Seite 192 auch noch Splenda ins Spiel kommt, habe ich das Buch endgültig weggelegt. Dieses kann man hier – soweit ich weiß – allerhöchstens bestellen. Es handelt sich um den Süßstoff Sucralose, vor dem im Vorwort aber gewarnt wird. Nur Stevia solle man laut Buch verwenden.
Ich weiß nun, warum man die Autoren namentlich nirgends erwähnt. Hier wurde wild etwas zusammen gewürfelt. Die Übersetzung krankt, die Rezepte sind nicht stimmig, und zuckerfrei ist dieses Buch auch nicht. Daher kann ich es leider nicht empfehlen.