Rezension zu "The Nest" von Cynthia D. Sweeney
Willkommen bei den Plumb-Geschwistern: Melody und Jack, die über ihre Verhältnisse leben, Bea, die ihren Antrieb nicht so richtig findet, und Leo, der nichts anderes wichtig findet als Leo - und der alle seine Geschwister durch sein Verhalten um das Nest bringt: die lang ersehnte Erbschaft, auf die sie alle sehnlichst warten.
In dieser Geschichte wird eindrücklich gezeigt, wie Geld und die Erwartung einer gewaltigen Summe das Schlechte im Menschen zum Vorschein bringen. Erschreckend, aber bestimmt nicht gänzlich unrealistisch. In der Plumb-Familie ist jeder sich selbst der Nächste. Die Geschichte liest sich locker, für manche Charaktere kann man sogar ein wenig Sympathie aufbringen. Leider schwimmt die Geschichte in Charakteren - manche Personen (inklusive Nebenhandlungen) sind völlig überflüssig, andere kommen dafür viel zu kurz.
Vorsicht Spoiler: ***Auch die Entwicklung, die die Plumb-Geschwister zum Ende der Geschichte hin durchmachen, kommt viel zu plötzlich: Innerhalb weniger Monate soll die Kluft, die sich über Jahre entwickelt hat, geschlossen werden und alle haben sich mit der neuen Situation arrangiert? Ein Baby kommt auf den Plan und alles ist wieder gut? ***
Insgesamt eine nette Lektüre für kalte Herbsttage, aber ich hatte mir mehr erwartet als eine Geschichte voller Stereotypen, die dazu einen so unrealistischen Ausgang nimmt.