Während Corona war mir langweilig, da dachte ich, ich schreibe mal einen Krimi. ???
Das erzählte die Kirtorfer Neu-Autorin Cynthia Lotz auf Nachfrage, wie sie zum Schreiben kam. Möglicherweise haben viele Menschen irgendwann einmal versucht, einen Roman zu schreiben, aber wenigen dürfte das auf Anhieb so gut gelungen sein. Probiert man das einmal selbst aus, merkt man schnell, das sich das leere weiße Blatt nur langsam, oder überhaupt nicht füllt. Anders bei Cynthia Lotz. Mit ihrem ersten Krimi SIE VERSCHWINDEN NICHT ist ihr sofort ein spannender, aufschlussreicher und interessanter Regionalkrimi gelungen, in dem sie Szenarien entwirft, die sehr gut nachvollziehbar sind, und in denen bis zum Ende die Dramatik nicht nachlässt. Ein sehr guter erster Wurf, der die Leserin und den Leser in seinen Bann schlägt.
Jetzt hat Cynthia Lotz zusammen mit der Hombergerin Viola Euler und Herbert Jost-Hof ihren, mittlerweile vierten, Kriminalroman geschrieben. Die Zutaten: Ein pensionierter Kommissar, eine Autorin und sechs Verdächtige. Sicher nicht leicht, hier mit einem Autor*innen-Gespann die Übersicht zu behalten, aber es ist ihnen ausgezeichnet geglückt. Die einzelnen Figuren werden gekonnt entworfen, die Ermittelnden entwickeln eine gegenseitige Zuneigung (es knistert) und die Versächtigen erscheinen der Leserin und dem Leser allesamt höchst verdächtig. Bis sich am außergewöhnlichen Schluss zeigt, wer die Tatperson war, wurden die Bücherwürmer gehörig in die falsche Richtung geschickt. Ein großartiger Krimi, dem ich viele Leser*innen wünsche.