Dörte Hansen

 4,3 Sterne bei 1.268 Bewertungen
Autorin von Altes Land, Mittagsstunde und weiteren Büchern.
Autorenbild von Dörte Hansen (© Sven Jaax / Quelle: Random House)

Lebenslauf

Von Null auf Platz 1: Dörte Hansen wurde 1964 in Husum geboren. Nach ihrem Abitur 1984 studierte sie in Kiel und Hamburg Soziolinguistik, Anglistik, Romanistik und Frisistik. Sie schloss ihr Studium 1994 mit einer Promotion ab. Anschließend war sie in der Journalismusbranche tätig und arbeitete unter anderem für den NDR. Hansens Debüt "Altes Land" von 2015 war überaus erfolgreich und stand mehrere Wochen auf dem ersten Platz der SPIEGEL Bestsellerliste. In dem Buch setzt sie sich mit dem Thema Heimat auseinander und beleuchtet es anhand ihrer Figuren aus einem kritischen Blickwinkel. Das Buch wird mit mehreren Preisen ausgezeichnet, beispielsweise dem Usedomer Literaturpreis. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt Hansen heute wieder in Husum.

Alle Bücher von Dörte Hansen

Cover des Buches Altes Land (ISBN: 9783328602101)

Altes Land

 (712)
Erschienen am 14.12.2020
Cover des Buches Mittagsstunde (ISBN: 9783328106340)

Mittagsstunde

 (256)
Erschienen am 08.02.2021
Cover des Buches Zur See (ISBN: 9783328603115)

Zur See

 (181)
Erschienen am 15.11.2023
Cover des Buches Mittagsstunde (ISBN: 9783837153392)

Mittagsstunde

 (47)
Erschienen am 08.02.2021
Cover des Buches Altes Land (ISBN: 9783837135657)

Altes Land

 (41)
Erschienen am 12.09.2016
Cover des Buches Zur See (ISBN: 9783837160680)

Zur See

 (25)
Erschienen am 28.09.2022
Cover des Buches Zur See (ISBN: B0BDZ8GJXW)

Zur See

 (6)
Erschienen am 26.09.2022
Cover des Buches Altes Land - Mittagsstunde - Zur See (ISBN: 9783837165746)

Altes Land - Mittagsstunde - Zur See

 (0)
Erschienen am 27.09.2023

Videos zum Autor

Neue Rezensionen zu Dörte Hansen

Cover des Buches Zur See (ISBN: 9783837160680)
S

Rezension zu "Zur See" von Dörte Hansen

Nordseeliebe - angemessen kauzig
Schmuck_Guggerinvor einem Monat

Das Leben auf einer kleinen Nordseeinsel ist  in diesem Buch in all seinen Facetten beschrieben. Familien, die seit Generationen dort leben und den Wandel, den eigentlich nur die Insel erfährt, mit ertragen müssen. Touristen machen sich zum Teil des Insellebens, störend und nur halb erwünscht, komplettieren sie dennoch den Inselalltag der Bevölkerung.

Dörte Hansen fasst all das in eine gut lesbare Sprache, die durch ihre stumpfe Sprachmelodie so passend und bildgebend ist.

Alle Protagonistinnen und Protagonisten kommen uns beim Lesen nahe und es ist leicht, mit ihnen zu fühlen.

Mich hat das Buch sehr bewegt, ich werde es gerne weiterempfehlen.

Cover des Buches Zur See (ISBN: 9783328602224)
Lia48s avatar

Rezension zu "Zur See" von Dörte Hansen

Eine Insel am Meer - atmosphärisch, melancholisch, gesellschaftskritisch
Lia48vor einem Monat

„Alle Inseln ziehen Menschen an, die Wunden haben, Ausschläge auf Haut und Seele. Die nicht mehr richtig atmen können oder nicht mehr glauben, die verlassen wurden oder jemanden verlassen haben. Und die See soll es dann richten, und der Wind soll pusten, bis es nicht mehr wehtut.“ 


INHALT:
Seit über 300 Jahren wohnt die Familie der Sanders bereits auf einer kleinen Nordseeinsel „irgendwo in Jütland, Friesland oder Zeeland.“ Wie viele Insulaner vermieten sie seit Jahren einen Teil ihres Hauses an Urlauber und Ausflügler.
Inselfrauen, wie Hanne Sander, sind auf Springfluten und Stürme bestens gewappnet.
Doch wenn die Seemänner für lange Zeit ihr Zuhause verlassen und Frau und Kinder zurücklassen, wird das schon mal zur Belastungsprobe für die ganze Familie.
Auch der ehemalige Seefahrer Jens Sander hat vor 20 Jahren seine Familie verlassen und widmet sich seitdem der Beobachtung von Vögeln.
Sohn Ryckmer betäubt sich mit Alkohol und verliert schließlich seine Lizenz als Kapitän. Doch das Festland kommt für ihn nicht infrage: „Ohne Not fährt niemand zu den Walen, aber keine Not scheint jemals groß genug zu sein, um einen Inselmenschen auf das Festland zu vertreiben.“
Bruder Henrik lebt in seiner eigenen Welt. Er läuft stets barfuß und sammelt jeden Morgen Strandgut, um daraus Kunst zu erschaffen.
Seine Schwester Eske, die im Seniorenheim arbeitet, hat schon als Jugendliche gegen den Tourismus auf der Insel protestiert und konnte die Scheinheiligkeit der Inselbewohner nur schwer ertragen. „Im Sommer wurden Inselkinder unsichtbar, wie Flaschengeister.“
Mittlerweile ist der Inseltourismus der ganzen Familie ein Dorn im Auge. Es werden mehr Städter, die zu jeder Zeit Abenteuergeschichten von waschechten Seeleuten hören wollen, sich über das Wetter beschweren, immer rücksichtsloser handeln sowie mehr Sonderwünsche haben, ohne dabei an die einheimische Bevölkerung zu denken ... 


MEINUNG:
Nach zahlreichen positiven Stimmen waren meine Erwartungen an mein erstes Buch von Dörte Hansen hoch.
Tatsächlich mochte ich ihren bildlichen und atmosphärischen Schreibstil sehr gerne.
Schon nach wenigen Seiten war ich zwischen den Zeilen gefangen.
Der Autorin gelingt es ausgesprochen gut, eine melancholische, nasskalte Meeres- und Insel-Atmosphäre zu erzeugen, die die Geschichte lebendig werden lässt.
Man spürt beim Lesen, wie der Wind einem in das Gesicht peitscht und der Regen auf einen niederprasselt. Man hört wie die Wellen schlagen und die Möwen kreischen. Und vor den Augen erscheinen Bilder von weiten Stränden und vom stürmenden Meer.
Schön finde ich außerdem, wie Dörte Hansen auch Gefühle mit dem Meer beschreibt: „In kleinen Wellen rollte ihre Wut an, brach und wurde Schaum, und Hanne Sander sagte gar nichts.“

„Zur See“ ist ein melancholisches, teilweise trostloses und schwermütiges Buch. Das Leben der Inselbewohner wirkt überwiegend rau, kalt und einsam.
(Die Beschreibung „mit großer Wärme“ in der Inhaltsbeschreibung des Buches, kann ich daher nicht wirklich nachvollziehen!)
Dass ein Inselleben möglicherweise kein Zuckerschlecken ist, auch wenn romantische Postkartenmotive dies suggerieren, macht dieses Buch sehr deutlich.
Das Leben der Seefahrer und deren Familien muss vor allem in der Vergangenheit sehr hart gewesen sein.
Äußerst kraftvoll wird der veränderte Inseltourismus beschrieben. Ich habe die Wut der Bewohner regelrecht gespürt und mich hat es sehr zum Nachdenken angeregt. Mal einen anderen Blickwinkel einzunehmen, kann sehr erhellend sein!
Immer häufiger verliert unsere Gesellschaft den Blick für ihre Mitmenschen und hat hohe Ansprüche, ohne dabei an die Konsequenzen zu denken. Und spätestens, wenn sich Einheimische gezwungen sehen, für ihre Urlauber eine Rolle zu spielen und eine Show veranstalten zu müssen, wird einem die Absurdität bewusst!
Auch wenn es keinen historischen Teil im Buch gibt, haben mich die Themen und der bildliche, atmosphärische Schreibstil sehr an die Bücher von Jarka Kubsova erinnert, deren Werke ich ebenfalls sehr schätze.

Wie in Wellen hat mich das Buch zwischendurch auf emotionaler Ebene gepackt, um mich anschließend wieder loszulassen.  
Doch durch die vielen Perspektiven habe ich leider immer wieder die Verbindung zu den Figuren verloren, hätte mir da mehr Nähe gewünscht und es entstanden einige Längen.

Das Ende kam mir etwas zu kurz, konnte mich dafür unerwartet noch überraschen. 


FAZIT: Mein erster Roman von Dörte Hansen hat mir insgesamt gut gefallen und wird bestimmt nicht mein letzter gewesen sein! Ihr melancholisches und schwermütiges Buch zeichnet sich durch einen kraftvollen, bildlichen und sehr atmosphärischen Schreibstil aus und katapultiert einen direkt ans Meer. 4/5 Sterne!


(C.N.: u. a. Alkoholabhängigkeit; tote Tiere; mehr würde spoilern.)

Cover des Buches Zur See (ISBN: 9783328603115)
rose7474s avatar

Rezension zu "Zur See" von Dörte Hansen

Das Leben der Familie Sander auf einer Nordseeinsel
rose7474vor 2 Monaten

Diese Geschichte habe ich bereits per Hörbuch gehört. Eine aussergewöhnliche Geschichte, die ich nach dem Hören nochmal lesen wollte. Es hat sich definitiv gelohnt. 

Jedoch fand ich die Sprache auf Dauer schwierig zu lesen und es gab einige Längen. 

Jedoch ein empfehlenswertes Buch mit 4 Sternen von mir. 

Gespräche aus der Community

Bestseller beim Sound der Bücher

Der Oktober hat zwei großartige Hörbuch-Neuerscheinungen für euch im Gepäck. Jeden Monat stellen wir euch beim Sound der Bücher ganz verschiedene Hörbücher vor - Hörbuchfans und all jene, die es noch werden wollen, sollten sich das nicht entgehen lassen!

In dieser Hörrunde tauschen wir uns zum Hörbuch "Mittagsstunde" von Dörte Hansen aus! Selbstverständlich dürft ihr auch mit einem eigenen Hörbuch mitmachen, solltet ihr nicht in unserer Hörrunde gewonnen haben.

Mehr zu "Mittagsstunde" von Dörte Hansen:
Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 49, in sein Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Großvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen ließ? Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn.

Ungekürzte Lesung mit Hannelore Hoger
9 CDs, Laufzeit: ca. 11h 31
>> Zur Hörprobe

Spielregeln:

Für eure Bewerbung erhaltet ihr 10 Hörminuten gutgeschrieben. Für eure Rezension gibt es 20 Hörminuten (bitte beachtet, dass es im Vergleich zum letzten Jahr keine Sonderhörminuten für die Rezension eines Aktions-Hörbuches gibt). Für eure aktive Teilnahme an allen Aufgaben zu eurem Buch, erhaltet ihr noch einmal 20 Hörminuten oben drauf!
491 Beiträge
Lumicercas avatar
Letzter Beitrag von  Lumicercavor 5 Jahren
Bei hören des Hörbüches, fühle ich mich in die Zeit meiner Grosseltern versetzt. Meine Heimat Norddeutschland, hier schnackt man platt und gern bei Lütt und Lütt. Die Dorfgaststätte gab es bei uns auch, Sa. Mittag um 12 Uhr traf man sich zum Sirenenschnaps.

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