Cover des Buches Altes Land (ISBN: 9783813506471)
Lidiaknits avatar
Rezension zu Altes Land von Dörte Hansen

Unbedingt lesen!

von Lidiaknit vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Gelungenes Werk!

Rezension

Lidiaknits avatar
Lidiaknitvor 8 Jahren
Aus Ostpreußen sind Hildegard und ihre Tochter Vera 1945 gekommen, hatten nichts außer sich und ihre Erinnerungen. Im Alten Land haben sie nach sehr leidvollem Fluchtweg zwar eine Bleibe gefunden, doch richtig angekommen sind sie nicht. Der Roman "Altes Land" von Dörte Hansen erzählt über ihr Leben sowie das ihrer Kinder und Enkel. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es ist schon einige Tage her, dass ich meine Eindrücke dazu veröffentlicht habe, ohne es Rezension zu nennen. Ich möchte gern auch hier meine Meinung zu diesem Buch aufzeigen: Ein gelesener Mittelstreckenlauf geht zu Ende. Schade eigentlich und ich erinnere mich an unsere Radtour vor genau einem Jahr auf dem Elbradweg ... durch Hamburg, ... durch das Alte Land ... bis zur Elbmündung ... ging auch viel zu schnell zu Ende ... Ich atme ganz tief durch und bin überaus zufrieden, genau dieses Buch gelesen zu haben, klappe es zu und lege das "Alte Land" auf einen Stapel bereits gelesener Bücher. Doch ich werde die Gedanken an das Gelesene nicht los. Mir wird bewusst, dass ich mehr über meinen Eindruck und ein Resümee nachdenke, als bei einigen anderen Büchern zuvor. So schnell wie sich mir die Fakten aneinandergereiht präsentieren, so schnell wollte ich lesen, ohne oberflächlich werden zu müssen. Ich habe es verschlungen. Musste unbedingt wissen, wie es weitergeht, ausgeht. Ganz sicher gebe ich dem packenden Schreibstil der Autorin eine große Mitschuld! Genial! Die vergrämten, manchmal schnoddrigen und steinhart wirkenden Figuren brauchen diese Geschwindigkeit. Für mich als Leser jedenfalls. Ich bin gebannt vom Springen zwischen den Jahrzehnten, Generationen und Personen. Kein Problem, Handlung und Person jeweils zuzuordnen. Es verlor nie die besondere Einfühlsamkeit. Die Gefühle der Protagonisten sind schon brutal und ohne Schnörkel beschrieben. Sie schreien aus den Zeilen. Begründbar irgendwie. Menschlich. Das hilft mir, mich ein wenig hineinzuversetzen, zu verstehen. Das Aufeinandertreffen der Eingesessenen mit den Dazugekommenen oder umgekehrt wird immer wieder nach Herausforderung rufen. Ein Kampf. Da haben es Vertriebene und Flüchtlinge um Einiges schwerer. Sie stehen einfach so da, verloren, mit schwerer körperlicher und seelischer Last, aber ohne Gepäck. Gibt es überhaupt eine einheitliche Definition für das Sichwohlfühlen? Wie wichtig sind dafür ein natürliches und personelles Umfeld? Ich bin begeistert und möchte diesen Roman unbedingt weiterempfehlen! Es lohnt sich!
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks