Cover des Buches Todeslüge: Eine mörderische Affäre (ISBN: B07G49QC38)
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Rezension zu Todeslüge: Eine mörderische Affäre von Dörte Jensen

Von schmierigen Politikern und Frauen mit großen Träumen

von SkadiV vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein Thriller für die, die es langsamer und romantischer mögen. Weniger für Fans von echter Spannung.

Rezension

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SkadiVvor 6 Jahren

Hermann Spengler, ein charismatischer Politiker, wird von einer Journalistin, die eine Videoaufnahme von ihm mit seiner Affäre Conny hat, erpresst. Der USB-Stick, auf dem sich diese Aufnahme befindet, findet durch Zufall den Weg zur Modedesignerin Wiebke Dierksen. Spengler beauftragt seinen Bodyguard Gunnar, den Stick zurückzubringen und Wiebke aus dem Weg zu schaffen.

Zunächst einmal zum Cover: Eine Jacke spielt in der Geschichte tatsächlich eine wichtige Rolle, allerdings wird die Jacke im Buch als besonders bunt beschrieben, nicht rot, wie die auf dem Cover. Das ist aber eher nebensächlich, wichtiger ist ja die Geschichte selbst.

Der Stil ist locker und flüssig zu lesen. Keine komplizierten Sätze, keine Stellen, die man fünf Mal lesen muss. Zudem ist die Sprache recht einfach, wodurch das Buch gut zu lesen ist. Damit ist es perfekt für einen entspannten Abend nach einem langen Tag.

Für mich persönlich war keine der Figuren ein wirklicher Sympathieträger. Auf der einen Seite Spengler, der absolut unsympathisch ist, gemeinsam mit seinem Bodyguard, der vom gleichen Schlag ist. Auch mit Spenglers Affäre Conny kann man nicht mitfiebern, dazu erfüllt sie zu perfekt das Klischee des Dummchens, das hofft, dass ihr Liebhaber seine Ehefrau verlässt. Auf der anderen Seite Wiebke, die zwar ein bisschen sympathischer ist, aber mit der ich persönlich auch nicht mitleiden konnte. Dadurch haben mich viele der Ereignisse recht kalt gelassen. Dies lag vor allem daran, dass die meisten der Figuren tatsächlich sehr flach und glatt wirken. Von der übereifrigen Journalistin über den schmierigen Politiker hin zur jungen Modedesignerin, die nicht mit Geld umgehen kann, tritt eine glitzernde Palette an Stereotypen auf. Dies würde mich nicht stören, hätte die Handlung mehr punkten können.

Zur Handlung muss man wohl sagen, dass jeder, der einen temporeichen Thriller erwartet, am Ende enttäuscht sein wird. Zwar hat die Geschichte wirklich spannende Stellen und ordentlich Tempo, allerdings fällt dieses abrupt ab. Wiebkes Liebesgeschichte mit dem kühlen Bänker Tobias tritt immer wieder stark in den Vordergrund – das Ende zieht sich leider wie Kaugummi.

Ich persönlich habe mit einem spannungsgeladenen Thriller gerechnet. Wer es ein bisschen langsamer und auch mal ein wenig romantischer mag, dem wird dieses Buch wohl durchaus gefallen. Ich bin leider, nach einer vielversprechenden Leseprobe, etwas enttäuscht worden, habe mich beim Lesen allerdings ganz gut unterhalten gefühlt und daher etwas zwiegespalten.

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