In diesem dritten Roman von dbc pierre stolpert Gabriel, ein 25jähriger Engländer, von London über Tokio nach Berlin, von einem dekadentem Exzess zum nächsten und hat das stets das unverschämte Glück des Hochstaplers auf seiner Seite. Durch einen Zufall, wie so viele in diesem Buch, gerät er in die verschwörerischen Kreise der Haute Cuisine. Dort werden scheinbar ständig Orgien gefeiert, Drogen genommen und Abartigkeiten zur dekadenten Perfektion gebracht.
Die Sprache des Buches ist äußerst klug, wie von dbc pierre gewohnt und der Text noch mit zusätzlich philosophischen Fußnoten versehen. Trotzdem geht der Erzählstil des manisch-depressiven Ich-Erzählers Gabriel dem Leser rasch auf die Nerven. Ständig geht es um den "Limbus", den "Nimbus", die "Sphinx" und die "Enthsiasmen, die gesprochen haben". Auch nervt der Hauptcharakter, obwohl Nebencharaktere besser erklärt werden und es der gebürtige Australier dbc pierre schafft, sich gut in die ostberliner Seele einzufühlen. So richtig warm wird man hier mit niemandem. Nur mit den leidtragenden Lebewesen, die in den Orgien der Finanzelite dran glauben müssen. Denn das Ende, ist nur schwer zu ertragen für den empfindlichen Leser. Da sollte man starke Nerven und einen starken Magen haben, denn nicht jede Delikatesse, ist in diesem Buch so einfach zu verdauen.
Insgesamt handelt es sich stilistisch schon um einen "klassischen" dbc pierre, ist solide, mit guten Denkanstößen, jedoch nicht großartig.