Rezension zu "Die Vergessenen" von D. J. Franzen
Meinung
Der zweite Band der „Armageddon, die Suche nach Eden“-Reihe. Im ersten Band wurde ich ja ein wenig vom Fantasy-Anteil überrascht. Konnte der zweite das nun verbessern oder ging es weiter bergab?
Die Geschichte als solche setzt nicht am Ende von Band eins an. Wir treffen auf Martin. Er will eigentlich seiner Freundin helfen, als er weggeschleppt wird. Martin erwacht in einem Krankenhaus. Allein. Die Welt, wie er sie kannte, existiert nicht mehr und die einzigen Menschen, die ihm sagen könnten, was passiert ist, sind Kinder.
Anfangs dachte ich: Warum, um Himmels Willen, fangen wir noch mal von vorne an? Dann las ich weiter und war irgendwann in der Geschichte um Martin gefangen, sodass mich das Ende eiskalt erwischte.
Martin ist ein abgehalfterter, möchtegern Journalist, der über Ufos, den Yeti und Verschwörungstheorien berichtet. Über solche Anti-Helden liest man ja oft, aber Martin ist anders. Er weiß, dass er ein Freak ist. Am Ende, total zerstört und ein vollkommen hoffnungsloser Fall. Ihm ist das alles bewusst und er hat noch so viel Anstand, sich dafür zu schämen, dass er immer mal wieder einen Sniff braucht, um runter zu kommen. Und dennoch rettet er die Kinder. Hilft ihnen und vertraut ihnen, so wie sie ihm letztendlich auch vertrauen. Martin ist nicht der Heldentyp und auch nicht der Freak, der zum Helden wird. Martin ist am Arsch und er tut einfach, was getan werden muss, weil es getan werden muss und gerade niemand anders da ist. So einfach ist das.
Das wirklich gemeine ist mal wieder, dass ich nichts über diesen Fantasy-Anteil sagen kann, ohne wirklich fies zu spoilern. Der Antagonist ist noch immer gemein. Er hat sich einen Helfer gesucht und dieser trachtet nun dem Leben der Kinder und ihrer Beschützer. Denn die Kinder sind nicht das, was sie zu sein scheinen und der Antagonist weiß das. Ich weiß noch immer nicht, in welche Richtung die Fantasy in der Geschichte mich bringen wird, aber da ich sie nun schon kannte, war ich nicht mehr überrascht. Ich stellte mich darauf ein und akzeptierte sie als Teil der Geschichte.
Die Atmosphäre war, im Vergleich zum ersten Band, weniger hektisch. Ich weiß nicht, ob es an Martin lag, aber überall dem Schrecken in der Zombiewelt, lag eine gewisse Ruhe. So nach dem Motto: In der Ruhe, liegt die Kraft. Ich hätte mir mehr Zombies gewünscht, denn die haben hier eine etwas nach hinten gestellte Rolle. Hätte der Autor sie nicht immer mal erwähnt, hätte ich sie in hier und da vergessen.
Es ist schwer, über eine Geschichte, die so wenige Seiten hat und dann auch noch ein zweiter Teil ist, etwas zu sagen, ohne viel zu verraten. Es passiert für Martin als Figur sehr viel, aber für mich als Leser eher weniger. Es ist wie eine TV-Serie, bei der ich pro Woche nur eine Folge gucken kann. Ich muss auf die nächste Folge warten, um zu wissen, was passiert. Genauso ist es hier auch. Pro Band eine Folge!
Kurz vor dem Ende der Geschichte treffen wir dann auf unsere Bekannten aus Band eins und die Gruppen schließen sich zusammen. Sie versuchen, irgendwie das Beste aus ihrer Situation zu machen und am Leben zu bleiben. Ob und wie das funktioniert, weiß ich auch noch nicht. :-D
Fazit
„Die Vergessenen“ konnte mich mehr überzeugen, als sein Vorgänger, was aber hauptsächlich daran lag, dass ich mich an den Fantasy-Aspekt gewöhnt hatte. Ich kannte die Welt und wusste, was auch mich zukommen würde. Für Fans der Reihe eine klare Empfehlung!
Bewertung
Band 2 der „Armageddon, die Suche nach Eden“-Reihe bekommt von mir sehr gute 4 von 5 Marken.
Liebe Grüße
Tilly