Rezension zu "FLINDER'S FIELD (a murder mystery and psychological thriller)" von D. M. Mitchell
Nur ganz kurz zum Inhalt:
George Lee kehrt zurück in seine Heimatstadt Petheram, aber nur wegen des Todes seines Vaters. Denn eigentlich will er gar nicht an diesen Ort zurück. Doch er ist derjenige, der das haus seines verstorbenen Vaters auf- und ausräumen muss. Dabei entdeckt er Dinge und Informationen, die er weder finden noch wissen wollte. Unter anderem geht es um die 1974 verschwundene Sylvia Tredwin, die damals behauptet hatte von Aliens entführt worden zu sein...
George selbst ist ein Loser. Er hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und arbeitet als Autor für Krimiheftchen. Letzteres mit wenig Erfolg, denn deswegen hat sich seine Frau von ihm scheiden lassen.
Kommen wir nun zu dem Buch an sich:
Jede Figur ist so beschrieben, wie sie auch tatsächlich vorkommen könnte. Das gibt der Geschichte eine unglaubliche Realität, die man fast greifen kann.
Dazu kommt, dass bestimmt jeder schon mal solche Verwandtschaft, Bekannte oder Freunde erlebt hat. Eigentlich wollen sie alle nur das Beste für einen, bringen damit aber fast immer alles durcheinander.
Genau das passiert in dieser Geschichte, in der George mit der Vergangenheit konfrontiert wird, so wie er es nie wollte und gleichzeitig fasziniert es ihn diese Informationen zu erhalten und mehr zu wissen, als andere. doch der Schein trügt.
Man ist als Leser immer dem auf der Spur was tatsächlich mit Sylvia Tredwin geschehen ist und wird ständig in andere Richtungen bugsiert. kaum hat man sich einen Reim auf die ganze Sache gemacht, taucht etwas auf, das wieder alles auseinander fallen lässt.
D.M. Mitchell macht das so gut, dass einem gar nicht der Gedanke kommt das Buch zur Seite zu legen, allerdings braucht man einige Zeit bis man sich reingearbeitet hat (ist mir zumindest so gegangen).
Dies ist keine Geschichte, bei der man mitten in die Aktion springt und sich durchkämpfen muss. Es sind eher die Kleinigkeiten, die einen Stück für Stück an die Lösung bringen. Auf der Strecke bleiben eine Menge Lösungen, die man sich selbst im Hinterstübchen ausgedacht hat. Bis es schlussendlich - tatsächlich ganz am Ende des Buches- die wirkliche Lösung gibt, die einen dann doch relativ überrascht.
Dieses Buch ist nur etwas für Leute, die auf Psychokrimis stehen und sich auch nicht durch seltsame Drehungen und Wendungen vom weiterlesen abhalten lassen. Wer ist letztlich bis zum Ende schafft, wird mit einem tatsächlich erstaunlichen Ende überrascht.
Ich fand es klasse!