Eine Frau in den besten Jahren findet einen Schatz - oder zwei...
Dieser Chick-lit-Roman mit Lokalkolorit unterhält in einer legeren Umgangssprache. Er spielt im Mannheim der 2010-er-Jahre, wo die Protagonistin, eine etwas planlose und in ihrer Handlungsweise zu Beginn noch sehr unsichere Frau, die ihrem Ehemann davongelaufen ist, ein neues Leben auf dem Weg in die Unabhängigkeit beginnt. Zentrales Geschehen, um das sich die fiktive Handlung spannt, ist die Suche nach einem alten Schatz der ehemals in Mannheim angesiedelten Hugenotten.
Was den Lesegenuss meiner Meinung nach beträchtlich schmälert, ist der sehr einfache Schreibstil mit vielen Gemeinplätzen und Wortwiederholungen. Auch sind die Sätze durch ihre Kürze wenig melodisch. Nach den ersten 100 Seiten wird die Sprache ausgewogener, der Schreibstil besser und die Geschichte interessanter. Nach Seite 250 scheint ein anderer Lektor gearbeitet zu haben, da von dort an die Sprache lebhafter wird. Seltsamerweise ist der Schreibstil der Autorin in den zahlreichen und lebhaften Dialogen locker fließend und teilweise sogar amüsant, aber ihre Erzähltexte bleiben hölzern, wenn sie sich auch sprachlich gegen Ende bessern.
Ich denke, dem Buch kann mit einem intensiven Lektorat geholfen werden. Es finden sich zum kleinen Wortschatz der Autorin auch noch einige Grammatik- und Tippfehler. Auf S. 76 fand ich z. B. sechsmal das Adjektiv "alt"! Auch das Layout ist nicht einheitlich.