Dagmar von Gersdorff
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Dagmar von Gersdorff
Die Erde ist mir Heimat nicht geworden
Königin Luise und Friedrich Wilhelm III.
Goethes Mutter
Caroline von Humboldt
Julia Mann, die Mutter von Heinrich und Thomas Mann
Goethes Enkel
Die Schwiegertochter. Das Leben der Ottilie von Goethe
Goethes späte Liebe
Neue Rezensionen zu Dagmar von Gersdorff
Rezension zu "Julia Mann, die Mutter von Heinrich und Thomas Mann" von Dagmar von Gersdorff
Die Autorin Dagmar von Gersdorff, Literaturwissenschaftlerin und Biographin, hat eine interessante Biographie über die Mutter von Heinrich und Thomas Mann geschrieben, die sehr angenehm und anregend zu lesen ist.
Julia Mann (1851 – 1923) wurde in Brasilien geboren und wuchs auf einer Zuckerrohrplantage auf bevor sie nach Deutschland kam, wohin sie ihr Vater abschob und womit sie zeitlebens zu kämpfen hatte. Sie heiratete in die Lübecker Kaufmannsfamilie der Manns ein und galt zu ihrer Zeit als schönste Frau der Stadt. Als Mutter ging ihr das Wohl ihrer fünf Kinder über alles – oft zum Leidwesen ihres Mannes, der die Zukunft seiner Söhne eher darin sah, die Familientradition und somit das Geschäft fortzuführen. Doch Julia – selbst musisch begabt – förderte und unterstützte die literarischen Versuche Heinrichs und Thomas‘. Erst nach dem Tod ihres Mannes bekam sie die Gelegenheit, sich selbst vermehrt der Kunst und Kultur zu widmen. Für Senator Heinrich Mann war Musik und Literatur eher ein Zeitvertreib, ein Hobby, nett aber nutzlos. Er forderte für seine Kinder Konsequenz und Disziplin – auch über seinen Tod hinaus, gab er noch Anweisungen für die Erziehung der Kinder…
Bereits früh erzählte sie ihren Kindern immer wieder exotische und spannende Geschichten aus Südamerika. „Zwischen Affen und Papageien“ sei sie geboren und so manch fremde und interessante Anekdote aus ihrem Leben zog ein in die Bücher ihrer Söhne. Familienmitglieder, Bekannte und Verwandte wurden in den Kontext der Geschichten eingebettet – nicht immer zu deren Freude. Oft mussten die beiden Schriftsteller Kritik ertragen und wurden auch von ihrer Mutter deswegen getadelt. Die Rivalitäten der beiden wurden immer ärger und irgendwann konnte auch die Mutter nicht mehr ausgleichend agieren und so kam es für viele Jahre zum Bruch der beiden. Für Julia Mann war der Konflikt zwischen ihren Kindern sehr schlimm, sie versuchte durch Diplomatie zu beruhigen, was ihr nicht immer gelang. Doch sie hatte auch mit ihrem eigenen Leben genug zu tun – finanzielle Engpässe, ihre Entwurzelung, der Selbstmord ihrer jüngsten Tochter und letztendlich ihre eigene Verzweiflung, ohne die Unterstützung der berühmten Söhne das Leben bestreiten zu müssen, machten ihr zu schaffen.
Die Autorin gibt nicht nur Einblicke in das Leben der Manns, sondern verbindet auch die Ereignisse in der Familie mit den Geschichten von Heinrich und Thomas. Viel Interessantes konnte ich hier entdecken und ich werde bestimmt noch öfter in diesem Buch blättern. Einige Fotos sowie ein Stammbaum am Ende des Buches ergänzen diese gelungene Biographie.
Man merkt, dass die Autorin gut und umfassend recherchiert hat, aus bisher verborgenen Koffern tauchten Briefe und private Fotos auf, die ihr diese Lebensbeschreibung möglich machten.
Julia Mann – eine interessante, moderne Frau, die ihre Eigenständigkeit über alles stellte und durch ihre Vielseitigkeit fasziniert. Eine tolle Biographie, der ich gerne 5 Sterne gebe.
Rezension zu "Die Erde ist mir Heimat nicht geworden" von Dagmar von Gersdorff
Eine ganz wundervolle Biographie über eine der größten deutschen Dichterinnen. Wunderschön und einfühlsam geschrieben, mit vielen Zeitzeugnissen.
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