Rezension zu Balzac und die kleine chinesische Schneiderin von Dai Sijie
Rezension zu "Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" von Dai Sijie
von MariaBecca
Rezension
M
MariaBeccavor 17 Jahren
"Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" handelt von zwei jungen Intellektuellen, die 1971 im Zuge von Maos Umerziehungsprogramm in die Berge geschickt werden, um das dortige Leben der Bauern und Arbeiter kennen zu lernen. Da ihre Eltern Ärzte sind und noch dazu als verhasste Reaktionäre und somit Volksfeinde gelten, haben sie kaum eine Chance wieder zu ihren Eltern in die Stadt zurückkehren zu dürfen, etwa „drei Promille“. Das einzige, was sie aufheitern kann, ist das Geigespielen. Später ist es das Lesen verbotener westlicher Romane von Dickens, Rousseau, Tolstoi, Hugo und eben Balzac. Während ihres Aufenthalts lernen sie auch die Tochter des Schneiders kennen, die sie nur „Kleine Schneiderin“ nennen, und verlieben sich nacheinander in sie. Mit viel Witz und der ein oder anderen List schaffen sie es dann auch, sich dem weltfremden Leben der Bergbevölkerung anzupassen und das Beste aus ihrer Situation zu machen und immer wieder Hoffnung zu schöpfen… Dieser Roman ist eine Liebeserklärung an eine Frau, das Leben an sich, die (verlorene) Freiheit und nicht zuletzt auch an die Literatur. Er ist frech und gleichzeitig charmant, ironisch, aber nichts desto trotz liebenswürdig. Ein absolutes Musthave!! * * * * *