Rezension zu "Polar, der Titanic-Bär" von Daisy Corning Stone Spedden
Zum Inhalt:
Polar ist ein kleiner Eisbär aus Plüsch, hergestellt Anfang des 20. Jahrhunderts, in den Werkstätten von Margarete Steiff.
Die Geschichte ist aus seiner Sicht erzählt. Er berichtet, wie er, als Geschenk der Tante, seinen "Meister", den kleinen Douglas, zum ersten Mal trifft und sehr schnell zu dessen liebstem Spielzeug wird. Polar kommt viel in der Welt herum, denn Douglas und seine Eltern sind häufig auf Reisen. Im Buch schildert der kleine Eisbär, was er alles mit Douglas erlebt, wie sie die gemeinsame Zeit verbringen und wie er auch in kranken Tagen zu seinem "Meister" hält. Auch bei der Jungfernfahrt der Titanic, im April 1912, ist Douglas' Familie an Bord. Als das Unglück geschieht, überleben Douglas, seine Eltern und das Kindermädchen und müssen mit ansehen, wie das große Schiff sinkt. Auch Polar wird im letzten Moment gerettet. Douglas' Mutter schrieb die Geschichte auf, zeichnete ein Titelbild und schenkte das selbst gemachte Buch ihrem Sohn zum Weihnachtsfest 1913. Leider wurde der kleine Douglas nur neun Jahre alt. Er starb drei Jahre später durch einen Autounfall. Was aus Polar, dem kleinen Eisbären, geworden ist, weiß niemand.
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr schön und sorgsam gestaltet, und es ist spürbar, dass es ursprünglich das Geschenk einer Mutter an den Sohn war, damit dieser die schlimmen Erlebnisse verarbeiten konnte und nicht vergaß, dass er zu den Privilegierten gehörte, die gerettet wurden. Dass die Geschichte von Douglas' Lieblingsbären berichtet wird, verleiht ihr einen besonders liebevollen Anstrich. Neben der Erzählung findet man in dem Buch auch viele sehr schöne Illustrationen und Abdrucke von alten Fotos, und es ist ein interessantes Zeitdokument entstanden, das nicht nur Kindern die damalige Zeit und die Geschehnisse nahe bringt.
Leider ist das Buch vergriffen, und ich habe festgestellt, dass gerade diese Ausgabe zum Teil recht hoch gehandelt wird. Umso mehr freue ich mich, dass wir ein sehr gut erhaltenes Exemplar in unserer Büchersammlung haben.