„Stell dir vor, auf dieser Welt gibt’s Menschen, die TRÄUMEN nicht….“
Mit diesem Satz beginnt „Das Super Buch“ und damit ist man auch schon mittendrin in einem Universum der Träume, der bunten Bilder und unglaublichen Geschichten. Nüchtern betrachtet könnte man vielleicht behaupten, dass dieses Buch keinen Inhalt hat und völlig sinnlos ist. Die Zeichnungen zu bunt, zu abstrakt oder zu außergewöhnlich sind. Die Sätze zu einfach, zu sinnbefreit. Es gibt keine Geschichte, keine niedlichen Tiere und keine Moral.
Doch bei genauerer Betrachtung bietet „Das Super Buch“ dies alles und noch viel mehr. Es ist ein Buch über Träume und zum Träumen. Über richtige und falsche Träume oder anders formuliert über echte Träume und unechte Träume. Über Erwachsenen Träume und Kinder Träume. Über die Wichtigkeit von Unwichtigkeiten.
Wahrscheinlich gibt es pädagogisch wertvollere Kinderbücher. Doch wie kann ich mir als kinderlose Anfang Dreißigerin darüber ein Urteil erlauben? Wie kann ich mir einbilden, dass ich in der Lage bin eine ehrliche und konstruktive Kritik zu „Das Super Buch“ abgeben zu können?
Ganz einfach, weil ich auch träume. Und ja manchmal Träume ich „von Autos mit umklappbarer Rücksitzbank“. Doch vielleicht sollte man sich auch als Erwachsener die Zeit nehmen und zur Abwechslung einmal von fliegenden Einhörnern oder tanzendem Geschirr träumen. Wäre unsere Welt nicht viel bunter und lustiger wenn wir uns hin und wieder auch mal die Zeit für die kleinen Unwichtigkeiten des Lebens nehmen würden. Aber sind Träume wirklich Unwichtigkeiten?
Über die Eignung des ganzen als Kinderbuch kann ich, wie bereits erwähnt, kein Urteil abgeben. Aber ich denke nur Kinder können entscheiden, ob ein Kinderbuch ein gutes Kinderbuch ist. Geschmäcker sind eben verschieden. Die verschiedenen Träume in „Das Super Buch“ sind auch nicht alle meine, aber seit dem ich das Buch „gelesen“ habe, flattern wieder mehr Träume durch meinen Kopf.
Dallas Clayton
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Das Super Buch
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Ungewöhnlich dick wirkt der grüne Einband, fast schon hätte ich erwartet, dass er wattiert wäre oder so etwas in der Art. So ist er aber auf jeden Fall für kleine Kinderhände gut zu greifen und aufzuschlagen (und für große Erwachsenenhände erst recht ;-)). Das Buch ist an das Kind des Autors gerichtet mit der Bitte, so viel und so toll zu träumen wie nur möglich. Denn zu viele Menschen, vor allem die Erwachsenen, haben es bereits aufgegeben - dabei sind Träume so WICHTIG!
Grundsätzlich ist diese Aufforderung voll und ganz zu unterstützen. Und auch die Aussage, dass bereits zu Viele nicht oder nur noch ohne große Phantasie träumen, trifft wohl zu. Doch was insbesondere Letzteres in einem Kinderbuch für Sechsjährige zu suchen hat, kann ich nicht verstehen. Die Bilder zu diesen Äußerungen sind farbenprächtig, meist phantasievoll und kindgerecht, aber ich habe so meine Zweifel, ob Kinder etwas mit geträumten Designermöbeln oder superedlem Silberbesteck anfangen können, die der Gegenpart zur Phantasie sein sollen. Und wieso Träume in eher grusliger Gestalt rumbrüllen müssen "...wie sich's niemand sonst traut!" erschließt sich mir noch immer nicht.
So bleibt ein unbefriedigendes Gefühl nach der letzten Seite: Es sind meist schöne, bunte, phantasievolle Zeichnungen mit liebevollen Details, die Kleinkinder wahrscheinlich toll finden. Doch mit dem Text wird diese Altersgruppe größtenteils sicherlich nur wenig bis nichts anfangen können. Tja, so bleibt die Frage, wem man es nun schenken könnte. Vielleicht den Eltern des zu beschenkenden Kindes?
Unter dem Titel „Das Super Buch!“ (Original: „An Awesome Book!“) erscheint nur Dallas Claytons Kinderbuch-Überraschungshit aus den USA auch bei uns in Deutschland. Wer jetzt das ultimative Kinderbuch erwartet, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Auf 30 Doppelseiten finden sich viele bunte, wimmelige und fantasievolle Bilder, die manchmal schon eher an Pop-Art á la Roy Lichtenstein und Andora erinnern als an ein klassisches Kinderbuch. Dennoch haben die Bilder mit Melonen-Schiffen, wilden Flügeltieren und dem roten Kuschelmonster meinem 5-jährigen Sohn im großen Ganzen gut gefallen (und mir ebenfalls!).
Genauso wichtig wie die liebevollen Illustrationen ist aber der Text. Auch wenn ich das englische Original nicht kenne, glaube ich doch, dass dieser in der deutschen Übersetzung manchmal ein Bisschen gelitten zu haben scheint. Auf mich macht der Text an einigen Stellen einen etwas holprigen und gestelzten Eindruck, und so hat mein Sohn (5) an einigen Stellen Erklärungsbedarf gehabt. Wichtig und richtig ist aber allemal die Kernbotschaft des Buches: „Niemals aufhören zu träumen!“
Amazon gibt (aktuell) als Leseempfehlung 6 bis 6 Jahre (!?) an. Ich selbst würde die Leseempfehlung bei ca. 7 – 10 Jahren einschätzen, da kleinere Kinder mit Silberbesteck und umklappbaren Rücksitzbänken m. E. noch nicht wirklich viel anfangen können.
Bezüglich der Punkte-Wertung bin ich hin- und hergerissen. Die Bilder finden wir toll, die Kernbotschaft ist „super-wichtig“, der deutsche Text konnte uns an einigen Stellen nicht überzeugen. Insgesamt vergeben wir drei Sterne mit der Tendenz zu vier.
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