Damon Galgut

 4 Sterne bei 82 Bewertungen
Autor von Das Versprechen, Der gute Doktor und weiteren Büchern.
Autorenbild von Damon Galgut (© Reiner Leist/VG-Bildkunst Bonn, 2009, 2014 / Quelle: Random House)

Lebenslauf

Damon Galgut wurde im November 1963 in der Hauptstadt Südafrikas geboren. Nach einer schweren Kindheit - im Alter von sechs Jahren wurde bei ihm die Diagnose Krebs gestellt - entschied er sich, an der Universität in Kapstadt Drama zu studieren. Mit nur 17 Jahren gelang es ihm, sein Debüt "A Sinless Season" zu veröffentlichen. Weitere Bücher folgten in denen er unter anderem die Erfahrungen während seiner Krebserkrankung verarbeitete. International bekannt wurde er allerdings erst einige Jahre später, als 2003 sein Roman "The Good Doctor" publiziert wurde. Damon Galgut wurde mit dem CNA Prize ausgezeichnet, einem wichtigen südafrikanischen Literaturpreis.

Alle Bücher von Damon Galgut

Cover des Buches Das Versprechen (ISBN: 9783442770946)

Das Versprechen

 (42)
Erschienen am 11.05.2023
Cover des Buches Der gute Doktor (ISBN: 9783442463084)

Der gute Doktor

 (7)
Erschienen am 09.10.2006
Cover des Buches Der Betrüger (ISBN: 9783442542895)

Der Betrüger

 (4)
Erschienen am 01.12.2010
Cover des Buches Das Sündenopfer (ISBN: 9783442542321)

Das Sündenopfer

 (4)
Erschienen am 10.09.2007
Cover des Buches Arktischer Sommer (ISBN: 9783442547470)

Arktischer Sommer

 (3)
Erschienen am 08.12.2014
Cover des Buches Der gute Doktor (ISBN: 9783442773121)

Der gute Doktor

 (2)
Erschienen am 10.08.2022
Cover des Buches Der Betrüger (ISBN: 9783442773114)

Der Betrüger

 (1)
Erschienen am 10.08.2022
Cover des Buches In fremden Räumen (ISBN: 9783442546756)

In fremden Räumen

 (1)
Erschienen am 12.10.2010

Neue Rezensionen zu Damon Galgut

Cover des Buches Das Versprechen (ISBN: 9783442770946)
Jana_hat_buechers avatar

Rezension zu "Das Versprechen" von Damon Galgut

Oh Südafrika
Jana_hat_buechervor 7 Monaten

Amor, Astrid und Anton wachsen mit ihren Eltern auf einer Farm in Südafrika auf. Die Mutter stirbt früh und vorallem der Jüngsten, Amor, geht es extrem nah und verändert sie sichtlich. Im damaligen Südafrika war es ganz normal Dunkelhäutige als Hausangestellte zu beschäftigen und sie als minderwertige Personen zu sehen. Doch Amor ist anders. Sie möchte, dass die Hausangestellte Salome ein Stück Land mit Haus bekommt, dass ihre verstorbene Mutter ihr auch versprochen hat. Aber Amor kann sich nicht durchsetzen und ihre beiden Geschwister führen weiter das typische weiße Leben. 


Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch und wurden leider etwas enttäuscht. Der Inhalt als auch die Botschaft dieses Buches ist toll, allerdings fande ich es sprachlich nicht so gut. Die Schreibweise hat mich oft ziemlich verwirrt. Ich war schon zweimal in Südafrika und jedes Mal bin ich hin- und hergerissen zwischen diesem wunderbaren Land und der schreienden Ungerechtigkeit, die es bis heute gibt. Trotzdem ein Buch, dass man als Südafrika-Fan gelesen haben sollte. 

Cover des Buches Das Versprechen (ISBN: 9783442770946)
B

Rezension zu "Das Versprechen" von Damon Galgut

Das Versprechen von Damon Galgut
Buckshawvor einem Jahr

- übersetzt aus dem südafrikanischen Englisch von Thomas Mohr -

Rezension:

Auf einer Farm in Südafrika kommt die weiße Familie Swart zusammen, um ihre Matriarchin Rachel zu beerdigen. Kurz vor dem Tod hat sie ihrem Mann ein Versprechen abgenommen: das schwarze Hausmädchen Salome soll das Haus geschenkt bekommen, in dem diese mit ihrer Familie seit langem lebt. Doch an das titelgebende Versprechen will sich kurz darauf niemand mehr so recht erinnern. Danach gehen die Familienmitglieder eigene Wege, driften zunehmend auseinander. Es ist 1986 und das Ende der Apartheid nähert sich, der politische Umbruch ist auf den Straßen schon spürbar. Wiedersehen tun sie sich erst Jahre später, wenn es erneut jemanden zu beerdigen gilt, insgesamt noch dreimal und immer rund um wichtige Momente in der südafrikanischen Polithistorie. Mit diesem erzählerischen Trick überspringt Damon Galgut längere Zeiträume und lässt seine Figuren den gesellschaftlichen Wandel über die nächsten dreißig Jahre bis zur heutigen Demokratie miterleben.

Und das geschieht stilistisch auf sehr eigenem Weg: der Roman ist im Bewusstseinsstrom geschrieben, verzichtet gänzlich auf Satzzeichen für Gedanken und Dialoge. Dieser folgt hauptsächlich den Kindern von Rachel, aber auch in die Köpfe anderer Personen wird in kurzen Episoden hineingeblickt, der Perspektivwechsel erfolgt manchmal sogar mitten im Satz. Dazu kommt ein Erzähler, der die Geschehnisse mit einem leichten Sarkasmus kommentiert und seine Sympathien (oder das Fehlen derselbigen) deutlich zum Ausdruck bringt. Daraus resultiert eine sehr große Charakternähe.

Der Autor setzt seine politischen Kommentare eher dezent, in kurzen Randbemerkungen. Und er gibt keinerlei Hintergrundinformationen – wer sich nicht zumindest in Grundzügen mit der jüngeren südafrikanischen Geschichte auskennt wird durch diesen Roman nichts dazu lernen und obendrein einige Anspielungen nicht bemerken. Das ist zwar auch nicht notwendig, um das Buch genießen zu können und die Gesellschaftskritik zu verstehen, aber dennoch schade, eine Dimension des Romans wird dadurch ein Stück weit verschenkt.

Ich bin tendenziell kein Fan vom Bewusstseinsstrom und war von daher positiv überrascht, wie gut mir die Struktur und die Sprache des Romans gefallen hat. Das Versprechen steht aber natürlich auch symbolisch für die Versprechungen für das Land, insbesondere für die schwarze Bevölkerung, die mit dem Ende der Apartheid einhergingen. Trotzt der vielen Menschen, die vom Bewusstseinsstrom erfasst werden, gibt es doch nur sehr wenige dargestellte Perspektiven auf die nachfolgende Entwicklung der damit verbundenen Hoffnungen. Hier hätte ich mir etwas mehr erhofft, als nur subtile Andeutungen.  


Cover des Buches The Promise: SHORTLISTED FOR THE BOOKER PRIZE 2021 (ISBN: 9781784744069)
EmmaWinters avatar

Rezension zu "The Promise: SHORTLISTED FOR THE BOOKER PRIZE 2021" von Damon Galgut

Ein gebrochenes Versprechen
EmmaWintervor einem Jahr

1986 auf der Farm einer weißen Familie in Südafrika, in der Nähe von Pretoria: Amor Swart ist dreizehn Jahre alt, als ihre Mutter vom Krebs gezeichnet im Sterben liegt. Kurz vor ihrem Tod nimmt Rachel ihrem Ehemann das Versprechen ab, ihrer farbigen Angestellten Salome das Haus in dem diese wohnt und ein kleines Stück Land zu schenken. Der Vater verspricht es, Amor ist Zeugin. Dieses nicht eingelöste Versprechen schwebt während der nächsten Jahrzehnte, in denen die Apartheid in eine Demokratie übergeht,  über der Familie wie das gepachtete Unheil. Die einzige Lichtgestalt scheint Amor zu sein, dies ist wörtlich gemeint, denn als Sechsjährige wurde sie - unter einem Baum auf einem Hügel hockend - vom Blitz getroffen. Ihre älteren Geschwister Anton und Astrid nehmen sie nicht ernst und doch ist Amor klüger und verständiger als die beiden, denen die Welt offen steht. Amor wird eine Wanderin werden, die lebenslang eine Schuld abträgt und nur für kurze Besuche auf die Farm zurückkehrt. 

Lange habe ich keinen Roman mehr auf Englisch gelesen und hier bin ich auch schwierig in die Geschichte hineingekommen. Dennoch hat sie mich tief bewegt. Die Geschichte einer Familie, die zerbricht und zerbröckelt, wie das Farmhaus. Anton, der gut aussehende Sohn, der alle Möglichkeiten hatte, verschleudert sein Leben und schreibt Jahrzehnte an einem Roman, der nie beendet wird und am Ende nur noch aus Fragmenten besteht, bezeichnend für die eigene Familiengeschichte. Trotz aller Tragik gibt es auch humorvolle Momente im Roman, wenn es z.B. um die religiösen Konflikte geht. Der Autor wendet sich gelegentlich an die Leserinnen und Leser und tritt aus der Geschichte hervor, das mochte ich ganz gern. Die Kapitelaufteilung ist interessant und nach dem zweiten weiß man auch, worauf der Roman hinauslaufen wird.

Ingesamt eine tragische Geschichte, in der es für mich nur Verlierer gibt, die mich aber noch lange beschäftigt hat.

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Zusätzliche Informationen

Damon Galgut wurde am 12. November 1963 in Pretoria (Südafrika) geboren.

Community-Statistik

in 129 Bibliotheken

auf 20 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

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