Cover des Buches Origin: A Novel (ISBN: 9780385514231)
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Rezension zu Origin: A Novel von Dan Brown

Zu wenige Reisen, zu wenige Rätsel, zu wenig Tempo

von Aglaya vor 6 Jahren

Rezension

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Aglayavor 6 Jahren
Der Symbolologe Robert Langdon nimmt in Bilbao an einer Präsentation teil, anlässlich der sein ehemaliger Student Edmond Krisch eine weltverändernde Entdeckung preisgeben will. Noch vor der Veröffentlichung wird Kirsch erschossen und Langdon findet sich auf der Flucht vor den Attentätern wieder…

"Origin" ist bereits der fünfte Band um Professor Robert Langdon. Vorkenntnisse sind zum Verständnis keine nötig, die Bände sind jeweils in sich abgeschlossen.

Wie bei der Reihe üblich wird die Geschichte aus wechselnder Perspektive erzählt. Keine der Figuren wird dabei besonders tiefgründig charakterisiert, besonders über den Protagonisten Langdon habe ich dieses Mal überhaupt nichts erfahren, was ich nicht schon vorher wusste. Dan Browns Bücher leben nicht von den Figuren, sondern von der Handlung, aber etwas plastischere Charaktere, die nicht nur aus einem blossen Namen und einer oberflächlichen äusserlichen Beschreibung bestehen, wäre dennoch angenehm.

Die Handlung ist für Fans der Reihe im Grunde altbekannt. Wie immer muss Langdon (selbstverständlich begleitet durch eine attraktive Frau) Rätsel lösen, um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Während ich zu Beginn noch hell begeistert war, konnte mich "Origin" im Laufe der Lektüre je länger je weniger überzeugen. Gleich wie bei "Das verlorene Symbol" fehlte mir hier das Reisen, Langdon fliegt lediglich von Bilbao nach Barcelona und bleibt dann dort. Das Wettrennen von Stadt zu Stadt, wie es in anderen Bänden der Reihe vorkam, fehlte mir hier. Auch fand ich das Tempo hier sehr gemütlich. Während "Illuminati" oder "Sakrileg" bei mir atemberaubende Spannung hervorriefen, plätscherte "Origin" eher ruhig vor sich hin, der Sog fehlte. Die vielen Rätsel, von denen die Buchreihe bisher lebte, beschränken sich in "Origin" auf ein einziges, nämlich die Frage nach dem Passwort zu Edmond Kirschs Supercomputer. Keine Schnitzeljagd, keine zu knackenden Codes, keine versteckten Hinweise. Die grosse Enthüllung, nach der das ganze Buch über gesucht wurde, entpuppt sich schlussendlich als laues Lüftchen.

Wer "Origin" wie ich im amerikanischen Original lesen möchte, sollte sehr gute Englischkenntnisse mitbringen, den Dan Brown verwendet eine ziemlich komplexe Sprache. So lautet gleich der erste Satz des Buches "As the ancient cogwheel train clawed its way up the dizzying incline, Edmond Kirsch surveyed the jagged mountaintop above him." Für Ungeübte empfehle ich daher die deutsche Übersetzung.

Mein Fazit
Zu wenige Reisen, zu wenige Rätsel, zu wenig Tempo
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