Cover des Buches Meine scheißkranke Familie (ISBN: 9783855355167)
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Rezension zu Meine scheißkranke Familie von Dan Marshall

Der langsame Tod eines geliebten Menschen

von FlipFlopLady007 vor 8 Jahren

Rezension

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FlipFlopLady007vor 8 Jahren

Dan Marshall erzählt in diesem Buch über seine Erinnerungen an die Zeit mit seinem todkranken Vater. Dieser bekommt aus heiterem Himmel von einem Tag auf den anderen die Diagnose ALS. Wäre dies nicht schlimm genug, kämpft Dans Mutter bereits seit seiner Kleinkindzeit gegen Krebs an. Sie erzählt eine Chemotherapie nach der nächsten, um bei ihren Kindern zu sein. Da seine Mutter sich gerade wieder in einer anstrengenden Chemotherapie befindet, steht schnell fest, dass die Kinder der Familie mit anpacken müssen, wenn es hart auf hart kommt. Dan und seine vier Geschwister sehen jedoch erst einmal keinen Handlungsbedarf, da es ihrem Vater noch gut geht. Doch dies ändert sich sehr schnell und Dan ist gezwungen sein eigenständiges Leben aufzugeben und wieder bei seinen Eltern einzuziehen.

Inhalt:

In diesem Buch erzählt aus seiner letzten gemeinsamen Zeit mit seinem Vater. Es gab dabei sehr viele Tiefen, die die Familie versucht mit viel Humor zu verarbeiten. Wie nicht anders zu erwarten, verliert Dan dabei das eine oder andere Mal auch die Kontrolle und wünscht sich nichts sehnlicher, als alles ungeschehen zu machen, doch eine Krankheit wie ALS lässt sich nicht heilen. Das muss auch Dan mit der Zeit feststellen und es kommt eine sehr harte Zeit auf ihn zu. Ich finde es sehr eindrucksvoll, wie Dan diese Zeit mit seiner Familie in diesem Buch schildert. Die Geschichte hat mich berührt und erst wieder losgelassen, als ich wusste, wie es am Ende ausgegangen ist. Ich finde es bemerkenswert, wie viel Dan für seine Familie gibt und wie lange er dabei durchhält.

Schreibstil und Aufbau:

Dan schildert seine Geschichte chronologisch und beginnt mit der Diagnose seines Vaters. Die Zeitsprünge sind am Anfang noch recht groß, gegen Ende schildert er dann jeden Tag sehr genau. Die Schilderung ist dabei in viele Kapitel unterteilt, die sich jeweils einem bestimmten Ereignis widmen, worauf die Kapitelüberschrift bereits hindeutet. Der Schreibstil des Buches hat mir dabei sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr gut und flüssig. Das Buch hat mich berührt und gefesselt. Der Schreibstil ist darüber hinaus etwas Besonderes, da Dan auf eine sehr lockere Art und Weise erzählt. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, schreibt sehr direkt und benutzt außerdem sehr viele Schimpfwörter bei seiner Schilderung. Ich finde, dass besonders dadurch seine große Wut auf die Krankheit herauskommt.

Charaktere:

Da dieses Buch eine wahre Geschichte erzählt, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht auf die realitätsnähe der Figuren eingehen, da sie alle echte Vorbilder haben, die sie wohl mehr oder weniger 1:1 abbilden. Wer mich in diesem Buch jedoch besonders berührt hat, sind Dan und sein Vater. Dies liegt wohl vor allem daran, dass die beiden mehr oder weniger die Hauptfiguren des Buches sind, aber dennoch bewundere ich beide für ihren Mut. Der eine, der sich darauf einlässt sich pflegen zu lassen und sich am Ende sogar an Maschinen anschließen lässt und der andere, der sein gesamtes eigenes Leben auf Eis legt, um seinen Vater zu pflegen. Natürlich hat auch Dans Mutter ganz viel Respekt verdient dafür, dass sie es immer wieder mit dem Krebs aufnimmt und für ihre Kinder nie aufgibt.

Cover und Klappentext:

Das Cover des Buches ist mir aufgefallen, da ich es sehr ungewöhnlich finde. Der sandfarbene Hintergrund mit der schwarzen Umrandung der Schrift und dem in neon-grün Korrekturen ist aus meiner Sicht etwas Besonderes. Von anderen aktuellen Covern bin ich es eher gewohnt, dass Fotos oder ähnliche Bilder den Hintergrund zieren.

Der Klappentext bringt den Inhalt des Buches sehr gut auf den Punkt. Er bereitet den Leser auf den Inhalt des Buches vor. Da es bei diesem Buch weniger um den Ausgang des Buches geht als um den Weg dorthin, kann der Klappentext in dieser Hinsicht nicht zu viel verraten. Ich finde er macht neugierig und weckt keine falschen Erwartungen.

Fazit:

Obwohl das Buch zum Teil wirklich harte Kost ist, finde ich es absolut lesenswert. Es schildert das letzte Jahr von Dans Vater auf sehr eindrucksvolle, aber auch humorvolle Weise. Man hat das Gefühl mit der Familie zusammen diese harte Zeit zu durchleben. Das Buch hat mich berührt.

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