Cover des Buches Meine scheißkranke Familie (ISBN: 9783855355167)
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Rezension zu Meine scheißkranke Familie von Dan Marshall

Eine wahre Geschichte

von Lesezeichen16 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine sehr bewegende Familiengeschichte über Familie, Liebe, Tod und ein Leben danach.

Rezension

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Lesezeichen16vor 8 Jahren
Klapptext:

Die nackte Wahrheit über Kinder, Eltern, das Leben und den Tod. Dan ist 24 und endlich raus aus dem Elternhaus. Neue Stadt, neuer Job, neue Freundin. Das Leben ist schön. Dann kommt der Anruf, der alles verändert. Dan erfährt: Sein Vater, der Fitnessguru und Müslifanatiker, hat die Nervenkrankheit ALS. Seine Mutter, die inoffizielle Weltmeisterin im Fluchen ist und seit Jahren erfolgreich ihre Krebserkrankung bekämpft, muss erneut eine aggressive Chemotherapie beginnen. Beide Eltern werden sterben. Viel zu früh, gleichzeitig und mit Ansage. Dan schmeisst alles hin und zieht wieder zu Hause ein. Zusammen mit seiner notorisch beleidigten älteren Schwester Tiffany und seinem jüngeren Bruder Greg, der ein Ausnahmetalent ist, wenn es darum geht, im Weg zu stehen, bezieht er im Keller Quartier. Zu ihnen gesellt sich Adoptiv-Schwester Jessica, die sich schwer pubertierend in eine Affäre mit ihrem viel älteren Lacrosse-Trainer gestürzt hat, und Nesthäkchen Chelsea, die nur eines im Kopf hat: tanzen. Gemeinsam gründen die fünf ungleichen Geschwister einen Bund, dessen Geheimwaffe in einem unverwüstlichen Humor besteht. Und unversehens findet sich die Familie in einer mitreissenden Feier des Lebens wieder, das in diesem Buch auf radikale Weise neu verhandelt wird: schrecklich komisch und zum Heulen schön.


Meine scheisskranke Familie ist das neuste Werk von Dan Marschall. Mit seinem humorvollen, aber auch offen und ehrlichen Schreibstil beschreibt der Autor eine realitätsnahe Geschichte, die man nie offener hätte erzählen können. Sein Wortschatz geprägt durch diverser Kraftausdrücke und das ist sehr gewöhnungsbedürftig. An manchen Stellen fand ich es auch ziemlich derb, aber so geht der Autor mit der Situation um. Hier wird nicht verschönert oder gar herunter gespielt. Auch wenn es hier um ein sehr ernstes Thema geht, bleibt der Humor nicht auf der Strecke. Der Autor versteht es seinen schwarzen Humor wohl dosiert in seine Geschichte unterzubringen, so dass das Ganze nicht verharmlost oder gar lächerlich erscheint. Da es sich hier um eine wahre Familiengeschichte handelt, braucht man über die Protagonisten nicht viel zu erzählen, denn sie sind aus dem Alltag gegriffen worden. Beim Lesen merkt man immer wieder wie die Emotionen aller Familienmitglieder überschwappt und man ertappt sich dabei, dass hier die eine oder andere Träne weggedrückt bzw. verdrückt wird. Manchmal muss man das Buch sogar zur Seite legen, weil die Geschehnisse einen so mitnehmen, dass man das Gelesene erst mal verdauen muss. Zur Handlung braucht man nicht viel schreiben, denn sie erzählt vom Krankheitsverlauf der ALS und zu gleich berichtet sie dem Leser, wie die einzelnen Familienmitglieder mit der Situation versucht haben, fertig zu werden. Ich fand es sehr interessant miterleben zu dürfen, wie verschieden die einzelnen Personen mit der ALS-Diagnose und dem weiteren Verlauf umgingen. Trauer, Verzweiflung, Wut, Hoffnung wurden so stark ausgelebt, so dass man sich in alle Beteiligten sehr gut hinein versetzen konnte. Am meisten haben mich Dan und sein Vater beeindruckt, allen voran als der Vater eine sehr wichtige Entscheidung getroffen hat. Wie die Geschichte ausgeht, dazu brauche ich gar nichts zu schreiben, denn ich denke, dass es allen klar sein sollte.Schön, fand ich, dass die Geschichte weiter erzählt worden ist und wie alle Familienmitglieder ins Leben und in ihren Alltag wieder zurück gefunden haben.



Fazit:

Eine berührende und ehrlich beschriebene Geschichte über Krankheit und Familie, die nicht schonungsloser erzählt hätte werden können. Sie zeigt uns auch, wie stark und wichtig Familienbande sein kann.


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