Rezension zu Das Schlangenhaupt von Dan Simmons
Rezension zu "Das Schlangenhaupt" von Dan Simmons
von rallus
Rezension
rallusvor 12 Jahren
Dan Simmons schreibt nicht nur geniale SF (Hyperion) sondern ist in mehreren Genres zu Hause. Da er so ein begnadeter Autor ist, kann man fast blind nach seinen Büchern greifen. Hier liegt ein Thriller vor, in Deutschland als "Das Schlangenhaupt" betitelt, doch der englische Ttel "Darwins Blade" trifft es viel genauer. Der Darwin Award ist ein Negativpreis der seit 1994 an Menschen verliehen wird, die sich durch besondere Dummheit ums Leben bringen. Nach der Devise: "Unter gleichwertigen Vorraussetzungen ist die Richtige meist die einfachste Lösung - und diese ist meist die Dummheit" Darwin Minor ist Physiker und spezialisiert auf die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen. Liest man diese - sehr gut recherchierten und detailliert beschriebenen skurrilen Unfälle - möchte man jedem sofort den Preis verleihen. Darwin Minor war in seiner Jugend aber auch noch Scharfschütze bei den Marines und so entwickelt sich, zusammen mit dem Aufdecken von einer Mafia die von Versicherungsbetrügen lebt, eine actionreiche Geschichte. Etwas ausgereizt hat Simmons dieses doch im letzten Drittel wo wir minuziös über alle Arten von Schußwaffen, Rückschlagsgeschwindigkeit, Durchschlagskraft usw. erfahren. Unter den Auszügen eines Waffenkataloges leidet dann doch etwas die Handlung. Aber solch einen Showdown habe ich noch nicht gelesen und letztendlich kann Simmons wirklich unterhaltsam schreiben und der sarkastische Blick auf unsere Gesellschaft, verquickt mit gut und sorgfältig beschriebenen Personen, macht das Buch zu einem Gewinn. Niemals werde ich die Geschichte mit der Hühnerkanone vergessen... 7 von 10 Punkten, die Hühnerkanone bringt es auf die 4 Sterne