Rezension zu Die Feuer von Eden von Dan Simmons
Rezension zu "Die Feuer von Eden" von Dan Simmons
von thursdaynext
Rezension
thursdaynextvor 13 Jahren
Nachtschlafbeeinträchtigenden Horror sollte man sich von "Die Feuer von Eden" nicht versprechen. Dafür einen augenzwinkernden Ausflug in die hawaianische Mythen- u. Götterwelt. Sehr gut recherchiert . Mark Twain Fans werden die im 1900 Jhd. spielenden Ausschnitte aus "Tante Kidders" Reisetagebuch goutieren. Auch die Freunde der sandelholzduftenden ( versetzt mit Limburgergeruch) Tropen erwartet Lesegenuss pur. Mauna Loa und Kilauea sind in ihren Aktivitäten grandios beschrieben. Cordie Stumpf´s Wandlung zur Heldin begeistert ebenso wie der Charakter des unsymphatischen Milliardärsarschlochs Byron Trumbo, den man, während er sich bemüht liquide zu bleiben, als Held wider Willen fast schon zu mögen beginnt. Einzig Nell Perry bleibt etwas blass, was der Geschichte aber nicht schadet. Für mich nachvollziehbar, weshalb Stephen King zu Simmons meint er beneide ihn. Dan Simmons Stil ist stringent, ironisch subtil. Kein Horror, der einen in der Nacht ängstlich die Hand nach dem Mitschläfer ausstrecken und auf ungewohnte Gräusche lauschen lässt , aber beste Unterhaltung inklusive Wissensvermittlung und nach dem Lesen eine tiefe Sehnsucht nach Meer , Sonne und Strand. Aloha.