Action pur
von frenx1
Kurzmeinung: Actiongeladenes Jugendbuch mit weniger Tiefgang als der Anfang vermuten lässt
Rezension
Und in der Tat geschieht dieses Wunder, allerdings ganz anders, als Oskari es sich gewünscht hat. Eine prominent besetzte Maschine stürzt ab und es kommt zu einer Verfolgungsjagd auf Leben und Tod, bei der Oskari seinen Mut unter Beweis stellen muss.
Ab diesem Moment verändert sich das Buch weg von der Geschichte um Rituale, Bewährungsproben und Angst hin zu einer actiongeladenen, temporeichen Verfolgungsjagd. Was schade ist, denn es bleibt nichts übrig von der jugendgerechten Geschichte um Selbstbehauptung, Selbstsicherheit und den Umgang mit den eigenen Ängsten und der eigenen Schwäche. Nein, Oskari hat plötzlich alle Fähigkeiten, die er braucht, er folgt einfach seinen Instinkten, hat natürlich extrem viel Glück und und und … Glaubwürdig ist diese Wandlung von Oskari nicht. Auch die Art und Weise, wie der 13-jährige Junge mit dem berühmten Mann (wer es ist, sei nicht verraten), den er rettet, redet, ist wenig glaubhaft.
Nichtsdestotrotz bleibt der Action-Teil äußerst spannend. Allenfalls die Übertreibungen und Unstimmigkeiten stören etwas. Wie kann eine leere Gefriertruhe mitten auf einer Wiese in Betrieb sein? Wie kann es sein, dass keiner der anderen Jäger die Explosion beim Flugzeugabsturz sieht oder hört?
Für mich fragwürdig ist, für welche Altersklasse das Buch geschrieben ist. Die Art der Dialoge legen jüngere Leser nahe – ab 10. Auch die einfache Handlung und die vielen Zufälle, die die Handlung voranbringen, sprechen davor. Allerdings werden einige Leibwächter erschossen und zimperlich gehen die Verfolger nicht vor, was ein höheres Lesealter fordert. Auch die Hintergründe, die dazu führen, dass das Flugzeug abgeschossen wird, erfährt man im Buch nur ansatzweise.
Fazit: zu viel Action – die alles andere überwiegt. Schade. Der Film, das muss gesagt sein, ist deutlich besser als das Buch.