Cover des Buches Bluescreen (ISBN: 9783492280211)
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Rezension zu Bluescreen von Dan Wells

Sehr anstrengend ...

von Unzertrennlich vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Puhh, sehr anstrengend .. Viel Technik, wenig Emotionen!

Rezension

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Unzertrennlichvor 6 Jahren

Ich muss zugeben, dass ich bei "Bluescreen" in erster Linie eine Dystopie erwartet habe, was vermutlich hier ein großer Fehler war, denn schon nach den ersten Seiten war ich maßlos überfordert. Statt auf eine interessante Zukunftskritik zu treffen, nehmen wir erst einmal an einem Online-Spiel teil, das sich als normales Ballerspiel entpuppt. Als wir dann aber in die "echte" Welt katapultiert werden, stellen wir schnell fest, wie stark das Online-Leben die Menschen beeinflusst.


Beinahe alle Leute tragen ein Implant im Kopf, das sogenannte Djinni, das es einem ermöglicht, rund um die Uhr mit dem Internet verbunden zu sein. Klingt anstrengend? Ist es auch ... So spielt sich das ganze Internet in dieser Welt direkt vor den eigenen Augen ab, die Leute steuern alles direkt mit ihrem Kopf, wodurch natürlich auch die "echte Welt" mit dieser virtuellen Welt kollidiert.


Das Djinni ist auf jeden Nutzer abgestimmt, es gibt Werbung, egal wohin man tritt und natürlich lässt sich das gesamte Leben über diesen Internetzugang regeln. Dieser technische Fortschritt bringt aber auch Schattenseiten mit sich: Es gibt immer weniger Arbeitsplätze, weil die Technik praktisch alles übernimmt, sei es das Putzen oder aber die Lieferung von Essen.


Klingt erst mal nach einer interessanten Welt? Ja, wäre da nur nicht die fehlende Kritik. In diesem Roman akzeptieren nämlich alle, unsere Protagonistin eingeschlossen, dieses System und deswegen wird auch kaum etwas in Frage gestellt. Vielmehr geht es nun um die Droge "Bluescreen", die dieses ach so tolle Leben bedroht.


Puhh, ich muss sagen, dass ich das Buch fast eine Woche mit mir herumgeschleppt habe und immer gehofft habe, dass jetzt doch noch irgendwas kommt. Die Grundidee mit diesem technischen Fortschritt ist gut, wenn auch nicht neu, aber mir fehlte es hier einfach an einer kritischeren Betrachtung.


Hinzu kommt leider, dass ich mir die Welt kaum im Ganzen vorstellen konnte. Meiner Meinung nach gab es einige Ungereimtheiten bezüglich der verwendeten Technik, aber ich möchte mich hier auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, da es leider so gar nicht mein Interessengebiet ist. Ich war beim Lesen an vielen Stellen auf jeden Fall stark überfordert und ich hätte mir echt gewünscht, mehr Erklärungen zu bekommen.


Geschockt war ich, als ich gelesen habe, dass "Bubble Tea" das supercoole Getränk der Zukunft sein soll. Ernsthaft? Ist der Trend um dieses klebrige und ungesunde Zeug nicht längst vorüber? Und warum kleiden sich die Jugendliche in diesem Buch so sonderbar? Und die Frage aller Fragen: Was sollte der Handlungsstrang mit diesem Onlinespiel? Sollte es nur irgendwie das Buch füllen?


Auch Emotionen kann das Buch leider nicht bieten, was noch ein großer Kritikpunkt ist. Die Freunde sind allesamt nicht so recht sympathisch und besitzen überhaupt keinen Hintergrund, weswegen das Gemeinschaftsgefühl bei mir leider nicht aufkam. Die Geschichte ist zwar an einigen Stellen recht spannend, doch die langweiligen Abschnitte überwiegen leider, sodass ich leider überhaupt nicht in den Lesefluss kam. Schade, denn eigentlich hat es Dan Wells echt drauf!



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