Anna, Judith und Susanne harmonieren nicht miteinander. Es gibt kein Prickeln zwischen ihnen, keinen Reiz, nicht einmal ein gewisses Maß an Neugierde, sondern die drei Figuren sind halt da und die Autorin hat beschlossen, dass sie miteinander schlafen müssen, damit der Leser seinen Spaß hat.
Aber wenn das Prickeln fehlt, die Neugierde und die Spannung etwas zu unternehmen, dass die Norm durchbricht, ist das Buch nur eine gewöhnliche Erwachsenengeschichte, die mit einer laschen Vorarbeit direkt in die Action übergehen will. Es ist reizlos, flach, billig und vor allem unglaubwürdig.
Würde die Autoren zumindest die Liebesszene gut beschreiben, könnte man das vielleicht entschuldigen, doch hier fehlt ihr eindeutig die Erfahrung. Sie lässt die Gefühle völlig ins Abseits rutschen, konzentriert sich nur auf die Handlung, die sich darauf beschränkt, dass die Damen einen Höhenpunkt bekommen, aber wie sich das anfühlt, was sie dabei fühlen, das beschreibt sie nicht. Als würde man einen Erwachsenenfilm ansehen, bloß dreißig Sekunden davon, lautlos, verschwommen und aus dreißig Meter Entfernung. Es funktioniert nicht.
»Anna war begeistert«
»Judith schien nicht abgeneigt«
»Susanne schien vielseitig zu sein«
Das sind Sätze, die man in Kinderromanen verwendet. Sie sind kurz, auf den Punkt verfasst und absolut wirkungslos. Statt ein Gefühl zu zeigen, formuliert die Autoren die Sätze auf diese Art und führt dann die Geschichte weiter.
Die Dialoge sind allesamt steif. Sie vermischen sich nicht mit der Handlung, sondern sind halt da. Sie erfüllen ihre Aufgabe nicht.
Auch wenn das Buch eine Kurzgeschichte ist, braucht es doch einen Spannungsbogen, die die Handlung zum Höhepunkt treibt und natürlich einen Konflikt. Davon gibt es nicht. Das Buch ist so kalt, emotionslos und schlecht.