Cover des Buches Taberna Libraria – Die Magische Schriftrolle (ISBN: 9783426421079)
Keksisbabys avatar
Rezension zu Taberna Libraria – Die Magische Schriftrolle von Dana S. Eliott

Manchmal ist weniger mehr

von Keksisbaby vor 10 Jahren

Rezension

Keksisbabys avatar
Keksisbabyvor 10 Jahren

Zwei Freundinnen eröffnen am Ende der Welt eine Buchladen. Und schon da kommt zumindest einer von ihnen die sprechenden Gargoyles an der Hausfassade ein wenig spanisch vor. Alle Zweifel lösen sich jedoch in Luft aus als die beiden schon vor der Eröffnung mit Bestellungen überhäuft werden. Die Räume halten manch seltsames Interieur bereit, doch hätten sie geahnt, was sich hinter der verschlossenen Tür im Keller verbirgt, die Beiden hätten sich bestimmt ein anderes Objekt gesucht. Doch Gott sei Dank sind Sylvana und Corry recht abenteuerlustig und so lassen sie sich nicht verschrecken, als eines Abends ein Mann erscheint und ihnen mitteilt, sie befinden sich in unmittelbarer Gefahr. Er nimmt sie, zu ihrer Rettung kurzerhand mit in das magische Reich Amaranthina. Bevölkert von Feen, Feuerwölfen, Zentauren, Eiskatzen und vielen Gestalten mehr. Staunend entdecken sie eine phantastische, fremde neue Welt. Doch der Friede trügt. Ein fieser Magier hat es sich auf die Fahnen geschrieben alle Bücher eines großen Meisters ausfindig zu machen, um die Macht an sich zu reißen und Amaranthia zu beherrschen. Dummerweise verstecken sich ausgerechnet zwei dieser Exemplare in Sylvanas und Corrys Buchhandlung und sie halten auch noch den Schlüssel in Händen, deren Versteck ausfindig zu machen.

Ich kann Büchern schon nicht widerstehen, aber Bücher in denen es um magische Bibliotheken oder Bücher geht, ziehen mich magnetisch an. Deswegen musste ich einfach „Taberna Libraria“ lesen. Ich wurde mit einem opulenten Fantasywerk belohnt, dass aber mir auch viel Mitarbeit abforderte. Die ganze Geographie von Amaranthina blieb mir auch mit Unterstreichungen verborgen und bei den ganzen Verwicklungen, um die mächtigen Bücher bin ich auch ausgestiegen. Sonst hätte ich ständig nachschlagen müssen, wer jetzt wem was angetan hat und wer mit wem wie verbandelt ist. Vielleicht hätte dem Leser da einfach ein kleines Personenverzeichnis geholfen. Ich zumindest kam durcheinander. Der Sprachstil der beiden Autorinnen ist an einigen Stellen auch noch recht ungeschliffen, aber das tut dem Werk an sich keinen Abbruch, Dafür macht es einfach zu viel Spaß in diese geheimnisvolle Welt abzutauchen und die Ideen der beiden sind einfach aber faszinierend. Manchmal habe ich mich jedoch von dieser Ideenfülle erschlagen gefühlt. Kaum hatte ich die Winterbeeren verdaut, sah ich mich auch schon mit Drachen, Feuerwölfen und beißenden Büchern konfrontiert. Ganz zu schweigen von sprechenden Ratten, Tarotkarten die Seemonster beschwören oder seltsamen Kuchenkreationen, die ein ebenfalls sprechender Hase in einer Alchemieküche zusammenrührt. Vor allem da die beiden Erzählerinnen alles wirklich im Detail beschreiben, um ihre Leser an ihrer Welt teilhaben zu lassen. Was vielleicht gut gemeint ist, aber dem Werk zu so mancher Länge verhilft und den Leser ermüdet. Manchmal ist weniger halt mehr. Und manchmal sollte man der Fantasy des Lesers nur einen kleinen Schubs geben und ihm nicht vollständig die Arbeit abnehmen.

Doch manche Dinge muss man erst ein bisschen üben bevor man den Dreh raus hat und für einen Debütroman kommt „Taberna Libraria“ ganz anständig daher und es macht trotz allem Spaß, einzutauchen in Amaranthina und seine Bewohner näher kennenzulernen.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks