|> Der Titel des Romans ist Programm. Unberechenbar ist nicht nur die Hauptfigur Sam, unberechenbar entwickelt sich auch die Story und ich werde mehrmals überrascht.
Das macht diesen Roman in meinen Augen sehr unterhaltsam und auch besonders.
Über den Inhalt wissen wahrscheinlich mittlerweile alle Interessierten Bescheid, da verschiedene wunderbare und geschliffene Rezensionen in den letzten Tagen die Runde machen.
|> Ich fand es äußerst amüsant, die Entwicklung von Sam mitzuverfolgen und mochte das lebendige Gesellschaftsporträt der amerikanischen Stadt Syracuse. Es fasziniert mich wie stark Sam in misogynen Denkweisen gefangen ist und wie abwertend sie über ihre Altersgenossinnen (und eigentlich auch über sich selbst) denkt. Mit dem älter werden findet in ihr ein Emanzipationsprozess statt und die Momente, in denen Sam wütend die Sau raus lässt, haben mir am besten gefallen.
Einige Handlungsstränge sind zugegebenermaßen ein wenig klischeebehafted. So überrascht mich der Ausgang der heimlichen „Beziehung“ von Sams Tochter natürlich nicht, aber das unterstreicht für mich noch den sehr amerikanischen Charakter des Romans.
In dem bunten Strauss von Themen bleibe ich an folgende Zitaten hängen:
|> „Unsere Körper werden älter und hässlicher, bis wir endlich Freiheit finden“
|> „Mütter mussten nun mal pragmatisch handeln, nicht ideologisch.“
|> „Es liegt etwas Menschliches - Anrührendes - im gealterten Körper, in seiner aufrichtigen Beziehung zu Verfall und Zeit.“
|> Den Schluss fand ich merkwürdig bewegend, friedvoll, ohne konkret benennen zu können warum…
Der Roman ist schafft es vielleicht nicht ganz zum Lesehighlight für mich, aber er ist definitiv unterhaltsam und lesenswert!