Rezension zu "Mein Japanjahr" von Dana Willfroth
Eine 17jährige Berlinerin macht das, was viele SchülerInnen ihres Alters auch tun – sie geht ein Jahr zum Schüleraustausch. ins Ausland Dass es sich beim Land ihrer Wahl nicht um die USA, sondern um Japan handelt, macht die Sache schon ein wenig außergewöhnlich.
Während der fast 11 Monate in Tokio schreibt sie täglich ihre Erlebnisse auf und lässt damit den Leser an einem Aufenthalt im „Land der aufgehenden Sonne“ teilhaben. Sie nimmt sich Zeit, auf 228 Seiten den Alltag in Schule und Familie detailliert zu beschreiben und vermittelt dem Leser das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Alles wirkt sehr authentisch. Man lernt einiges über kulinarische Köstlichkeiten, exotische Gewohnheiten und – ganz nebenbei – auch das eine oder andere japanische Wort. Auf dem von Dana selbst gestalteten Cover kann man lustige bunte kleine Bildchen erkennen und erfährt dann im Buch selbst etwas über diese Purikura.
Das Buch ist bei Books on Demand erschienen, einem Verlag, der Autoren die Möglichkeit gibt, ihre Werke selbst zu veröffentlichen (und auch Kosten dafür zu tragen).
Ich habe schon einige Erfahrungsberichte/-bücher ehemaliger Austauschschüler gelesen. Dieses gehört für mich eindeutig zu den bisher Besten. An den Schreibstil, der ans bloggen im Internet erinnert, musste ich mich zwar erst einmal gewöhnen, fand ihn dann aber für persönliche Tagebucheinträge angemessen und erfrischend. Und der eine oder andere Tippfehler macht die Sache nur menschlich!
Coverrückseite:
Japan hautnah aus der sehr persönlichen Sicht einer Austauschschülerin, die in der elften Klasse ein Jahr an einer buddhistischen Mädchenhighschool und bei Gastfamilien in Tokyo verbrachte. Rohes Pferdefleisch als Highlight zur Begrüßung, Qualle, Eiscreme mit Tintenfischtinte und rohes Ei über den Reis zum Frühstück, kleinere und größere Überraschungen, Freuden und Schrecksekunden, Intrigen, Erfolgserlebnisse, Peinlichkeiten und Missverständnisse, gelegentliche Erdbeben, eine fantastische Klassenfahrt, großartige Mädchenfreundschaften, Chor und Teezeremonieclub, familiäre Unterstützung, aber auch Konflikte sowie ein bisschen Heimweh...All das und noch viel mehr in einem spannend und humorvoll geschriebenen Tagebuch, das bereits seinerzeit auf ihrer Homepage von vielen Freunden und Bekannten mit großem Interesse verfolgt wurde.