Cover des Buches Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden (ISBN: B01BVBPKQA)
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Rezension zu Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden von Dania Dicken

Mehr psychologische Tiefe, dafür ruhiger als die Vorgänger

von StefanieFreigericht vor 8 Jahren

Rezension

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StefanieFreigerichtvor 8 Jahren

Dania Dicken erweitert im vierten Band der Reihe ihr Spektrum – wer die vorigen Bände kennt, findet hier einige komplett neue Ansätze: Die Verbrechen sind ohne sadistische Folter und damit auch für Zartbesaitetere geeignet, dafür sind die psychologischen Hintergründe, die der Täter-Motivation zugrunde liegen, sehr gut ausgearbeitet, dabei reichlich erschütternd und damit nahegehend. Und was macht da die Ermittlerin Sadie? Die Auswirkungen der näheren und ferneren Vergangenheit auf ihre Seele und auf ihr Verhalten sind doch schon deutlich in ihren Auswirkungen.
Diese Fortsetzung ist deutlich ruhiger als alle vorangegangen Romane – dafür geht sie deutlich mehr in die Tiefe, ohne dadurch im Ansatz langweilig zu werden. Vermutlich wird ein völlig durchgeknallter Sadist doch letztendlich nur in sich schlüssig sein, aber nicht wirklich nachvollziehbar werden für den Normalmenschen. Bei diesen Ermittlungen hingegen wird im Detail dargestellt, wie ein Mensch quasi zwingend durch eine Verkettung von individueller Veranlagung, einem extremen Auslöser und einer längeren Hintergrundgeschichte sich zu kriminellen und ziemlich krankhaften Taten getrieben fühlt. Der Hauptaugenmerkt liegt auf dem Profiling an sich.
Vermutlich kein ganz einfacher Schwerpunkt für die Fans der Serie, weil er doch sehr unterschiedlich zu dem vorausgegangen ist – aber die Protagonistin und die ganze Reihe erhalten dadurch meiner Meinung nach doch mehr Tiefe, mehr Profil.
Geschickt baut die Autorin einen Besuch der Hauptfigur aus ihrer anderen Profiler-Reihe ein – das machte mich, die ich diese nur von einer Leseprobe her kannte, neugierig, ohne dass jetzt aber zum Lesen der anderen Reihe gezwungen wäre. Hingegen dürfte dieser Teil 4 inzwischen weniger für den Einstieg in die Sadie-Scott-Reihe geeignet sein, dann eher doch Teil 3, wenn nicht gleich Teil 1.
Insgesamt ein sinnvoller Band, um die Reihe – und die Ermittlerin – nicht eindimensional werden zu lassen, auch wenn die stattfindende Reifungsphase von Sadie Scott in manchen Phasen sie und den Leser etwas anstrengt – ein Muss für Fans und ein Thriller auch für diejenigen, die gern „einen nicht ganz so krank veranlagten Täter“ und etwas weniger Brutalität mögen…

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