Rezension zu Wilderer im Solling von Daniel Althaus
Rezension zu "Wilderer im Solling" von Daniel Althaus
von schmoeker-rike
Rezension
schmoeker-rikevor 12 Jahren
Der Solling ist ein dünnbesiedeltes Mittelgebirge mit wildreichen Wäldern, die Bevölkerung dort war im 18, 19 Jhd arm, oft hungernd. Aber das Recht, Wild zu jagen, stand nur den jeweiligen Fürsten zu. Es blieb nicht aus, dass Männer aus den Dörfern heimlich jagten und Fallen stellten.Sie riskierten schwere Strafen, wie Zwangsarbeit an Wagen gekettet, ewigen Militärdienst oder auch den Tod. Ihre Feinde von Staatswegen waren Forstaufseher, Jagdgehilfen und Gendarmen, und so kam es zu teilweise dramatischen Zusammenstößen.. Das Buch ist schön gestaltet, insbesondere das Cover, das Papier und teilweise die Innenfotos. Der Autor zeigt leichte Sympathien für die Wilderer, bleibt aber im Ganzen neutral. Er hat für dieses Buch Gerichtsurteile, Briefe, Gedenksteine und mündliche Überlieferung ausgewertet und dokumentiert. Obwohl mich das Thema wirklich interessiert und ich jetzt auch viel gelernt habe, blieb das Ganze doch ziemlich blutleer und eine Aneinanderreihung von Fakten. Es fiel mir schwer, es zuendezulesen. Auch war, anders als die Ankündigung vorstellt, nur wenig über die Lebensumstände der allgemeinen Bevölkerung zu erfahren. Der Text war eigentlich eine Magisterarbeit, das erklärt vielleicht manches. Empfehlenswert trotzdem für diejenigen, die das Thema interessiert, Fakten suchen und sich an der trockenen Schreibe nicht stören. ES gibt von mir doch 3 Punkte, weil ich etliches interessantes Neues gelernt habe.