Cover des Buches Jordan - Das China-Komplott (ISBN: 9783401064871)
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Rezension zu Jordan - Das China-Komplott von Daniel Bielenstein

Rezension zu "Jordan - Das China-Komplott" von Daniel Bielenstein

von M.Lehmann-Pape vor 13 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 13 Jahren
James Bond bekommt einen Nachfolger Paris, früher Morgen. Alle Ampeln werden zeitgleich auf Grün geschaltet. Mit massiven Folgen, natürlich. New York, später Nachmittag, knapp zwei Monate später. Ganz New York ist für eine geraume Weile von der gesamten Telekommunikation abgeschnitten. Tokio, gut zwei Monate später. Nur mit knapper Not können zwei Lokomotivführer den Zusammenprall ihrer Schnellzüge vermeiden, beide Zugleitsysteme wurden verändert. Im Rahmen dieser 6 Monate läutet zudem eine neue Spielkonsole, der Playcube, ihren Siegeszug weltweit ein. Der Clou daran: Alle Spiele sind kostenfrei online erhältlich. Millionen von Menschen befinden sich bereits im Netzwerk der chinesischen Firma. Ob diese Ereignisse zusammenhängen? Klar ist, dass hinter den gefährlichen Vorkommnissen jeweils Hackerangriffe standen und klar ist ebenso, dass die „Organisation“, jener geheime Dienst, der im Lauf der Jahre hochkompetente, aber irgendwie auch aus dem Gleis geratene junge Menschen rekrutiert hat, tätig werden wird. Knaup. Der Einsatzleiter, stellt eine Eingreiftruppe zusammen, die den chinesischen Konzern, der die Spielkonsole entwickelt hat und vertreibt, genauer beleuchten soll. Der Verdacht steht im Raum, dass hier auch chinesisch Triaden ihre Finger mit im Spiel haben. Mit dabei auf Seiten der „Organisation“: der 17jährige Rick Jordan, der bereits aus seinem ersten Fall durchaus in Erinnerung noch sein könnte. Nicht leicht zu führen ist dieser Jordan, sehr eigen, Gefühle zu zeigen und zuzulassen fällt ihm trotz seiner erst jungen Jahre nicht leicht. Aber ansonsten kühl bis in die Haarspitzen, trainiert in Kampfsportarten und vor allem kreativ, wenn es darum geht, Wege zu finden, wo zunächst keine vorhanden zu sein scheinen. So macht er sich auf den Weg nach China und stellt fest, dass einen weltweite Gefahr im Raume steht, die vor nichts zurückschreckt. Schon bald erlebt auch Rick Jordan, was es heißt, im Fadenkreuz der Verschwörer zu stehen. Explizit für die Gruppe der 12-18jährigen Leser hat Daniel Bielstein seine Figur Rock Jordan kreiert. Im wohltuenden Gegensatz zu vielen anderen, rein schwarz-weiß gezeichneten literarischen Helden für Jugendliche und Heranwachsende ist ihm mit Rick Jordan, aber auch mit anderen Personen seiner Geschichte wie der des undurchsichtigen Knaup oder die taffe Rebecca eine gewisse Differenzierung und Vielschichtigkeit gelungen. Gerade die oft innerlich und emotional unsichere Zeit der Adoleszenz wird vom Autor mit hinein genommen in die Geschichte und die Gestaltung seiner Figuren. Dies gibt vielen der Vorkommnisse im Buch einen realen Anstrich, wenn auch natürlich es wieder einmal wie im „erwachsenen Thriller“ um die Zukunft der Welt, die weltweite Gefahr und die mutigen Helden geht, die sich dieser Gefahr im geheimen entgegenstellen. Aber hier zählen Köpfchen statt Pistolen gegen den übermächtig scheinenden Gegner in einem letztlich unglaublich fremden Land wie China (dass ebenso seine Rolle im Thriller spielt, wie die vordergründigen Figuren)) Das Sujet also ist bekannt, dennoch vermag es Daniel Bielstein durchaus, seinen Stoff spannend und technisch fundiert zu erzählen und gerade mit seiner Figur des Rick Jordan einen altersangemessenen Protagonisten in den Mittelpunkt dieses Jugendthrillers zu stellen. Durchaus also zu empfehlen und eine intelligente Lektüre.
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