„Die wilde Jagd“ von Daniel Daub war das erste Buch aus dem AAVAA-Verlag, das ich gelesen habe. Der AAVAA-Verlag gibt Autoren, die es bisher nicht geschafft haben bei einem großen Verlag unterzukommen, die Chance einer Veröffentlichung. Anders als die sogenannten Druckkostenzuschlag-(DKZ-)Verlage, die in fast schon krimineller Art und Weise angehende Autoren ausnutzen, ist der Service des Verlags gratis. Inwieweit es Honorare oder Gewinnbeteiligungen für die Autoren gibt, weiß ich leider nicht. Natürlich wird es in in Zeiten, wo Self-Publishing im E-Book-Bereich und in letzter Zeit durch Create Space auch im Print-Bereich Autoren fast schon kostenlose Veröffentlichungsmöglichkeit ihrer Werke bietet, für solche Verlage nicht einfacher werden. Wichtig ist jedem Fall ein vernünftiges Korrektorat und vielleicht sogar ein Lektorat, um sich von der Masse der Selbstveröffentlicher abzuheben.
Zum Inhalt: Jonathan Parker, seinem Fach skeptisch gegenüber stehender Parapsychologie-Dozent in Oxford, wird nach Uffington gerufen, weil sein Schwager dort von einem Pferd zu Tode getrampelt und seine Schwester mit einem Schock in einem nahe gelegenen Krankenhaus eingeliefert worden ist. Da außer Sergeant Mary Crawford niemand von der Polizei dem Fall ernsthaft nachgeht und die Bewohner des Dorfes Uffington offensichtlich etwas verheimlichen, macht sich Parker selbst daran, die Umstände der Tat zu ermitteln.. Einzig der Antiquar Thad Oldfield scheint Parker helfen zu wollen. Durch ihn findet er heraus, dass sein Schwager eine Affäre mit der Frau des reichsten und wohl auch mächtigsten Mannes der Gegend hatte. Und diese Jane Cunningham sieht sich jetzt auch in Gefahr. Aber wovor hat sie Angst? Vor der Rache ihres Mannes oder vor einem Jahrtausende alten Fluch?
Nach „Der Keltenfürst“, erschienen 2008 im Sieben-Verlag und den beiden 2011 im AAVAA-Verlag erschienen „Der Pakt“ und „Das Schwert im Stein“ ist „Die wilde Jagd“ Daubs vierte Romanveröffentlichung. 2012 erschien von ihm auch das Sachbuch „Die geheime Welt der Kelten“ als E-Book im Verlag Ancient Mail. Keltische Mythen und die Arthus-Legende ziehen sich durch all diese Veröffentlichungen. In „Die wilde Jagd“ geht es nun um das Uffington White Horse, jenes Bild eines Pferdes, das in Oxfordshire in den Boden gescharrt wurde, sodass die darunterliegende Kreide sichtbar wurde. Außerdem spielt Wieland der Schmied aus den germanischen Heldensagen eine Rolle und eine Prise christliche Mystik gibt es noch obendrauf. Das ganze wird in eine Krimihandlung verpackt. Es kommt aber leider keine rechte Spannung auf (nur einmal kurz vor Ende hat mich der Roman etwas überrascht) und manche Handlungen der ermittelnden Polizistin erscheinen einfach unrealistisch. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass es in Großbritannien üblich ist, dem Angehörigen eines Opfers, den man ca. zwei Stunden kennt, einen Autopsiebericht zu lesen gibt. Ein anderes Manko des Romans ist, dass der Autor seine Figuren dozieren lässt. Insbesondere der Antiquar und ein später im Buch auftretender Science-Fiction-Autor reden so, dass man eher glaubt eine Vorlesungsmitschrift als einen Roman zu lesen. (Eine nette Episode am Rande in einer relativ unabhängigen Veröffentlichung ist, wie der Nebula-Award nominierte Science-Fiction-Autor sich über „die Ränkeschmiede in der Verlagswelt“ auslässt). So ein Schreibstil hat in diesen hohen Dosen in einem Unterhaltungsroman nichts zu suchen, da er den Lesefluss ungemein trübt. Daub weiß viel über die Kelten und seine Abhandlung über die Rolle des Pferdes in verschiedenen Mythologien ist durchaus interessant, aber in dieser Form wären sie in einem Sachbuch besser aufgehoben.. Ja, der Schreibstil. Er ist ziemlich uneinheitlich. Neben den erwähnten Hang zum Dozieren einiger Figuren, gibt es Stellen, wo ich denke, der Kerl hat echt Talent. Es gibt kleine Kapitel, die aus einem Guss erscheinen und die man gerne liest. Aber leider findet man dann auch einen so verquasten Satzbau, dass es mich gegruselt hat. Und durch diesen Stil bleiben auch die Figuren seltsam unnahbar, was das Lesevergnügen arg getrübt hat.
Fazit: Ein Mistery-Thriller mit klassischem „Whodunit“-Plot. Die Idee, dass das Uffington White Horse sich manifestieren könnte und mordend durch die Gegend zieht, hat durchaus seinen Reiz. Der Roman hat auch gute Ansätze. Insgesamt war er mir aber zu spannungsarm und stilistisch nicht überzeugend. Ich weiß zwar jetzt etwas mehr über Mythologie, aber gut unterhalten wurde ich nicht.
Die Rezension erschien zuerst im Blog Horror & Co.
Daniel Daub
Alle Bücher von Daniel Daub
Der Pakt
Der Keltenfürst
Das Schwert im Stein
Die wilde Jagd
Apokalypse
Die böse Hälfte
Todeslicht: eine mystische Horror-Novelle
Die wilde Jagd, Großdruck
Neue Rezensionen zu Daniel Daub
Joshua ist ein Einzelgänger. Allerdings hat er einen guten Freund, den Professor Adrian Brown. Eines Tages werden sie Zeugen einer mysteriösen Himmelserscheinung über ihrer Kleinstadt Carbury. Ein Ufo?
Und danach passieren eigenartige Dinge in der Stadt: eine blutweinende Madonna, unheilbare Kranke werden geheilt. Alles hängt mit dem Fremden zusammen, welcher in die Stadt gekommen ist: Jason Collins.
Alle Bewohner sind sofort in den Bann des charismatischen Mannes gefangen. Nur Joshua bleibt zweifelnd zurück, ebenso wie eine alte Heilerin.
Ich war von der Geschichte sehr fasziniert und sie wurde wirklich sehr spannend erzählt. Der Schreibstil war einfach und flüssig, so dass ich auch recht schnell das Buch durch hatte.
Die Geschichte war wirklich toll. Allerdings waren mir so viele Sichtweisen des Glaubens vorhanden, dass ich mich an manchen Zusammenhängen etwas störte. Liegt aber vielleicht daran, dass ich nicht gläubig bin.
Aber dennoch gab es der Geschichte keinen Abbruch. Es gab auch sehr mystische Seiten der Geschichte, die meinetwegen gerne noch etwas weiter ausgebaut hätten sein dürfen, aber das war sicherlich nicht Ziel des Buches.
Die Charaktere fand ich alle recht gut beschrieben, man hat einiges erfahren, ohne zu viel Worte zu verlieren. Alles in allem hat der Autor alles gut auf den Punkt gebracht. Die Geschichte war nicht langweilig und die Geschehnisse liefen zielstrebig hinter einander ab.
Ein wenig mehr Hintergrundgeschichte und ein wenig mehr auf die Schauplätze - das hätte ich mir gewünscht, da hätte das Buch gerne noch 50 Seiten länger für sein dürfen.
Trotzdem eine sehr mystisch, unterhaltsame Story mit einem etwas gewöhnungsbedürftigen Ende.
Rezension zu "Das Schwert im Stein" von Daniel Daub
Handlung:
Merlin verlebt eine schöne Kindheit und ist der Liebling seiner Mutter. In seiner Jugend nimmt er an einer grausamen Schlacht teil und sieht seine Freunde und Waffenbrüder fallen. Völlig verstört zieht er sich in die Wälder zurück und lebt dort zurück gezogen und alleine im Einklang mit der Natur. Nach Jahren der Einsamkeit trifft er zufällig auf einen Wanderer und Merlin wird klar, dass er doch gerne wieder unter Menschen sein will. Er macht sich auf den Weg zurück in die Heimat, doch da erwarten ihn bereits neue Schicksalsschläge.
Fortan herrscht er mit seinem Bruder über das Land seines Vaters - dieser ist bei der verhängnisvollen Schlacht gefallen - .
Nach einiger Zeit wird er zusammen mit seinem Bruder zum Hochkönig Uther beordert. Dort wird Uther auf Merlin´s Fähigkeiten aufmerksam und versucht diese für sich zu nutzen.
Der Hochkönig zwingt Merlin ihm zu helfen eine Festung einzunehmen, hinter dieser sich die Frau verbirgt welcher Uther total und unwiderruflich verfallen ist.
Aus dieser verbotenen Beziehung entsteht Artus - Uther´s unehelicher Sohn und Thronfolger - . Merlin nimmt das Kind zu sich, da Uther´s Überlegungen dazu übergehen, dass Kind einfach verschwinden zu lassen.
Buchtitel:
Der Titel "Das Schwert im Stein" macht schnell klar um welche Geschichte es sich handelt. Wenn man allerdings unvoreingenommen an den Text heran geht, erfährt man erst auf den letzten Seiten warum der Autor diesen Titel gewählt hat.
Cover:
Das Cover passt hervorragend zum Titel und zur Geschichte.
Fazit:
"Das Schwert im Stein" von Daniel Daub ist eine Neuverfassung der alten und bekannten „Merlin - König Artus – Sage“. Diese Legende wurde schon von vielen Autoren neu verfasst, neu interpretiert und immer mal wieder neu aufgegriffen.
Und obwohl Herr Daub nichts Neues erfunden hat, hat er doch die Geschichte über Merlin neu aufleben lassen. Bekannt über Merlin ist z.B. seine Zauberei. Bei "Das Schwert im Stein" ist er jedoch lediglich ein Seher und Gralshüter. Und genau diese kleine Feinheiten machen das Buch - obwohl die Geschichte alt ist - zu etwas neuen und gleichwohl etwas besonderen.
Was noch zu erwähnen ist, das Buch behandelt nicht die gesamte „Merlin - Artus – Geschichte“ sondern konzentriert sich vor allem auf Merlin´s Jugend und frühen Erwachsenenalter. Artus nimmt natürlich seinen Teil ein, jedoch erst ziemlich am Ende des Buches und auch da wird er nur als Kleinkind mit Aussicht auf eine große Zukunft dargestellt.
Der Autor hat einen sehr schönen und zur Geschichte passenden Schreibstil. Der gesamte Text lässt sich gut lesen und verstehen.
Da ich ein großer Fan der "Merlin - König Artus - Legende" bin, hat mir das Buch natürlich sehr gut gefallen.
Ich empfehle es gerne weiter und gebe 5 von 5 Sternen.
Sue aus dem Team von Wir Lesen
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