Cover des Buches Dark Universe - Der Aufbruch (ISBN: 9783945493847)
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Rezension zu Dark Universe - Der Aufbruch von Daniel F. Galouye

Gelungener Abenteuer SF

von Daninsky vor 7 Jahren

Rezension

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Daninskyvor 7 Jahren
* Meinen Dank an den Manticore Verlag für das zur Verfügung gestellte Leseexemplar. *

In Dark Universe steht die Warnung vor der Atomaren Bedrohung eher zweitrangig da. Vielmehr thematisiert der Autor im Gewand eines SF Abenteuerromans zeitbezogene Probleme wie Religion, Sektentum und Ausgrenzung. Ganz unmittelbar geht es dem Autor jedoch einfach um das Gedankenspiel einer Menschheit die in absoluter Dunkelheit überleben muss. Die Überlebenden, denen Hauptcharakter Jared angehört haben hierfür (durch Strahlungsmutation?) ein hochsensibles Gehör, ähnlich dem der Fledermäuse, entwickelt, welches sie ihre Umgebung mittels Echowahrnehmung erfassen lässt. Von dieser Prämisse ausgehend entwickelt der Autor seine Geschichte um eine Gesellschaft für die „Licht“ ein Mythos ist, ein Relikt vergangener Tage von dem sie nur Wissen das es um sie war.
Galouye präsentiert uns eine gleichermaßen wahnwitzige, wie im Kontext überzeugende Religion die das Licht mit Gott gleichsetzt und welche in Furcht vor der Oberwelt und ihren Teufeln lebt, namentlich Kobalt, Strontium und Wasserstoff höchstpersönlich.

Doch Jared ist ein Zweifler, er misstraut der Religion und möchte auf eigene Faust herausfinden was Licht ist. Diese Suche, wird behindert durch gräulichen „Subflatterer“, ins gigantische mutierte Fledermäuse, und die ständige bedrohung durch Überfälle der Zivver, einem abgelegen lebenden Menschenstamm, welche sich auf eine den Überlebenden unbekannte Weise zu orientieren vermögen ohne auf ihre Ohren angewiesen zu sein.
Die Suche führt Jared uns seinen Freund über die „Barriere“ welche den verbotenen Weg in die Oberwelt abgrenzt, eine Zone durchstreift von Monstern die lautlose Töne von sich geben und ihre Opfer betäuben um sie dann für ungewisse Zwecke zu Verschleppen.

Bereits nach wenigen Seiten schafft es der Autor uns so komplett in seine Ideen zu involvieren das wir uns tatsächlich vorstellen können wie wir an der Seite Jareds durch eine ewige Dunkelheit jagen, sich vor uns eine Welt entfaltet die für uns nur noch aus Schalleindrücken besteht.

Kritisieren lässt sich nur dass sich der Autor im Mittelteil in gefühlt unnötigen Passagen verliert, die zwar nicht weniger Spaß machen zu lesen, aber ultimativ die Geschichte nicht bereichern sondern eher dazu geneigt sind das sorgfältig aufgebaute Konstrukt der Glaubwürdigkeit zu Erschüttern, wenn zum Beispiel der Autor weitere Mutationen einfließen lässt, wohl nur um einem bereits gemachten Punkt Nachdruck zu verleihen.

An der Übersetzung selbst fällt auf dass das Lektorat leider nicht so sorgfältig ausgefallen ist, wie es hatte sein können. Da der Manticore Verlag aber als unabhängiger Kleinverlag sicher stärker auf seine Kostendeckung achten muss, und mit der Veröffentlichung eines nicht mehr so bekannten Autors hier sicherlich ein gewisses höheres Risiko eingeht, lässt sich dies meiner Meinung nach leicht nachsehen.


Die Geschichte, soviel sei Verraten, endet eher antiklimatisch, es gibt keine wirklich überraschende Wendung zum Ende hin und mir stellte sich das Gefühl ein das der Autor hier besser beraten gewesen wäre hätte er das Ganze auf eine Kurzgeschichte oder Novelle Konzentriert.
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