Cover des Buches Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten (ISBN: 9783351035686)
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Rezension zu Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten von Daniel Friedman

EIn sarkastischer Alter

von derJuergen vor 10 Jahren

Rezension

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derJuergenvor 10 Jahren

Buck Schatz, ein pensionierter Polizist mit knapp 90 Jahren, hat eigentlich mit seinem Leben abgeschlossen. Zuviel hat er schon erlebt: Krieg, Gefangenschaft, Folter, der harte Polizeialltag und vor allem der Tod seines Sohnes.

Als er von alten Kriegsbekannten erfährt, dass sein ehemaliger Peiniger noch lebt und wahrscheinlich viel Gold gehortet hat, findet er langsam Interesse an der Sache. Doch dann geschehen auch noch einige Morde. Ein Krimi und Road-Trip beginnt.

Das Buch beginnt äußerst interessant. Die Person Buck ist der zentrale Angelpunkt, im Verlauf seines Lebens hat er schon viel erlebt und wurde irgendwann sehr sarkastisch. Seine Umwelt mag er nicht wirklich, und er hat große Angst davor, dement zu werden und im Heim zu landen.

Gerne hätte ich noch mehr über Buck und seine Entwicklung erfahren, doch der Handlungsstrang setzt sehr bald ein, Buck wird mit am Sterbebett mit seiner Kriegsgefangenschaft konfrontiert.

Die Geschichte wird ein wenig skurril, ich musste öfters an den „Hundertjährigen“ denken. Schließlich geschieht der erste Mord und Buck wird aktiver als er eigentlich möchte. Sein Enkel taucht auf und gemeinsam gehen sie auf Goldsuche. Doch ab hier habe ich das Gefühl, dass dem Autor unklar war, was eigentlich schreiben möchte: Einen Krimi oder ein Opa-Enkel-Beziehungs-Drama. Bei den Beziehungen ist eine tolle Grundstruktur aufgebaut mit vielen interessanten Punkte: Die Probleme des Enkels, Bucks Lästereien und sein Abweisen des Enkels, Der Verlust des Sohnes, seine Isolation.

Doch das Buch versäumt, hier mehr in die Tiefe zu gehen und Entwicklungen zu schildern, die Figuren (von Buck abgesehen) bleiben hölzern.

Beim Krimi gelingt es dem Buch leider nicht, Spannung aufzubauen. Mehrere Menschen sterben, doch Buck nimmt das prinzipiell einfach so hin, und damit auch der Leser.

Die Auflösung des Falls mag für manche schlüssig sein – ich fand sie ziemlich inszeniert und unglaubwürdig. Doch dieser Handlungsstrang ist eigentlich nebensächlich – die Person Buck zählt. Leider verliert der Anfangs lustige Sarkasmus von Buck im Verlauf viel von seinem Witz – es läuft sich einfach tot.

So war ich im Endeffekt froh, als das Buch zu Ende war.

Zurück bleibt eine leicht lesbare Kost, die insgesamt doch nicht so wirklich befriedigend war.

3 Sterne

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