Daniel Gerlach

 3,7 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Daniel Gerlach (geb. 1977) studierte Geschichte und Orientalistik an den Universitäten Hamburg und Paris IV Sorbonne. Er ist Autor und Herausgeber mehrere Sachbücher zu Geschichte und Gegenwart der arabisch-islamischen Welt und tritt regelmäßig als Nahost-Experte in deutschen und internationalen Medien auf. Gerlach ist Mitgründer und Chefredakteur des Nahost-Magazins »zenith« und Direktor des Think-Tanks Candid Foundation in Berlin. Zudem ist er derzeit beratend an Dialogrunden und Friedensinitiativen in Syrien und dem Irak beteiligt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Daniel Gerlach

Cover des Buches Die letzten Geheimnisse des Orients (ISBN: 9783328111504)

Die letzten Geheimnisse des Orients

 (2)
Erscheint am 14.08.2024
Cover des Buches Der Nahe Osten geht nicht unter (ISBN: 9783896842688)

Der Nahe Osten geht nicht unter

 (1)
Erschienen am 11.03.2019
Cover des Buches Das neue Libyen (ISBN: 9783943737967)

Das neue Libyen

 (0)
Erschienen am 15.01.2020

Neue Rezensionen zu Daniel Gerlach

Cover des Buches Die letzten Geheimnisse des Orients (ISBN: 9783570104804)
strickleserls avatar

Rezension zu "Die letzten Geheimnisse des Orients" von Daniel Gerlach

Mythen, Legenden und Sagen der orientalischen Welt
strickleserlvor 10 Monaten

In Nordafrika beginnt die Reise: Eine faszinierende, marsähnliche Gegend in Tunesien, Drehort von Stars Wars. Weiter geht die Reise nach Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Israel, dem Libanon, Irak, Iran und endet schließlich in der Türkei. Auf dieser Route macht Daniel Gerlach an neunzehn Orten Halt, die alle einen interessanten historischen, beziehungsweise religiösen, Hintergrund haben.


Der Autor ist Orientalist und besucht die genannten Länder schon seit zwanzig Jahren. Er trifft sich dabei mit religiösen Oberhäuptern, mit Archäologen und mit Politikern. Er sammelt ihre Geschichten und gibt sie hier weiter. Dabei stehen vor allem drei Religionen im Vordergrund, das Christentum, der Islam und das Judentum. Sie haben vieles gemeinsam, selbst wenn ihnen das nicht bewusst ist. Anderes trennt sie, vor allem aber gibt es diverse Unterströmungen, die zu interessanten Abzweigungen dieser Weltreligionen führen. So lernt der Leser mehrere geheimnisvolle Gruppierungen kennen. Der Autor hat interessante Gesprächspartner, zum Beispiel der koptische Papst und der Oberhaupt der israelitischen Drusen.


Vom Aufbau her, folgt dieses Buch einer Reiseroute, die von West nach Ost und wieder zurück führt. Jedes Kapitel ist eins der neunzehn Stationen gewidmet. Passend zur besprochenen Stadt, werden sowohl Mythen und Erzählungen, als auch historische Tatsachen zu jedem Ort aneinandergereiht. Dabei wechselt die Zeitepoche hin und her, mal wird von der Moderne berichtet, dann kommt beispielsweise eine Episode aus dem siebten Jahrhundert, danach vielleicht ein Ereignis aus dem Mittelalter. 


Das Thema dieses Buchs ist wichtig, doch es fällt bei der herumschweifenden Erzählweise manchmal schwer sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Die teilweise humorige Sicht der Ereignisse ist an den meisten Stellen ein unterhaltsames Plus. Als gläubige Christin stimme ich allerdings bei manchen Aussagen über Gott und die Bibel nicht zu. Da mir die biblischen Geschichten vertraut sind, sehe ich hier die Abweichungen von der tatsächlichen Erzählung, die der Autor sich erlaubt, vermutlich um etwas durch eine Überspitzung lächerlich zu machen. Doch trotz dieser Mängel, konnte ich einiges, das mir neu war und ich interessant finde, aus diesem Buch entnehmen.


Fazit: Eine Reise durch die religiöse Geschichte Nordafrikas und Asiens, die anhand von überlieferten Erzählungen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Christen, Juden und Moslems aufzeigt.


Cover des Buches Die letzten Geheimnisse des Orients (ISBN: 9783570104804)
talishas avatar

Rezension zu "Die letzten Geheimnisse des Orients" von Daniel Gerlach

Detaillreiches Fachwissen
talishavor 2 Jahren

Mit seinem neuen Buch "Die letzten Geheimnisse des Orients" bereist der Nahostexperte Daniel Gerlach antike Stätten im Orient und bringt durch sein profundes Fachwissen den Lesern diese oft sagenumwobenen Orte näher. 

Von Tunesien, Kairo, Petra, Jerusalem Babylon, Amara, Harran, Antakya, Ephesus, Istanbul und einigen weiteren Stätten weiss er viel Interessantes zu berichten. Dabei benutzt er viele einprägsame Vergleiche aus heutiger Weltsicht, die den Text auflockern. 

Detailreich berichtet Gerlach über religiöse Minderheiten wie zum Beispiel die Drusen oder Zoroastrier, aber auch über antike Mysterienkulte wie der des Mondgott Sin. Er holt oft aus, um den Hintergrund der nachfolgenden Begebenheiten zu erläutern, was die Lektüre noch bedeutender macht. 

Diese Reise zu den Spuren der drei Weltreligionen gefiel mir sehr gut. Am liebsten hätte ich bei jedem Kapitel Sekundärliteratur hinzugezogen, um das neue Wissen zu festigen und anderes zu repetieren. Doch dann wäre ich wohl monatelang dran gesessen. Deshalb meine Empfehlung: einmal durchlesen und danach die einzelnen Kapitel nach Wunsch noch selbst vertiefen.

Fazit: Ein empfehlenswertes Buch für alle Archäologie-, Geschichte- und Religionsliebhaber! 

4 Punkte. 

Cover des Buches Der Nahe Osten geht nicht unter (ISBN: 9783896842688)
W

Rezension zu "Der Nahe Osten geht nicht unter" von Daniel Gerlach

Ich bleibe skeptisch, was die Zukunft der arabischen Gesellschaften betrifft
WinfriedStanzickvor 5 Jahren


 

Seit vielen Jahrzehnten scheint der Nahe Osten als eine Weltgegend, die, von Kriegen, religiösen Konflikten und zunehmender Hoffnungslosigkeit geprägt, nicht selten als möglicher Ausgangspunkt eines großen Weltenbrandes gesehen wird.  Wohin man auch schaut in der Medienlandschaft, dem Mittleren und Nahen Osten wird keine große Zukunft vorausgesagt. 

 

Doch für den Orientalisten und Journalisten Daniel Gerlach ist der von allen schon längst totgesagte arabische Frühling noch lange nicht zu Ende. Für ihn, wie er in dem hier vorliegenden Buch „Der Nahe Osten geht nicht unter“ immer wieder aufzeigt, hat 2011 etwas Irreversibles begonnen:

 „In jedem Fall handelt es sich um eine epochale Entwicklung, die sich trotz etlicher Bemühungen autoritärer Kräfte in der arabischen Welt nicht mehr ungeschehen machen lässt. Denn sie hat gezeigt: Kein Diktator, kein Autokrat kann mehr sicher sein zu herrschen, bis er an Altersschwäche stirbt. Und absolute Macht ist eine Illusion.“

 

Er zeigt überzeugend optimistisch, dass die arabische Welt, auch wegen ihrer immer jünger werdenden Gesellschaften, Veränderungsprozesse historischen Ausmaßes erlebt, die hierzulande noch kaum angemessen wahrgenommen werden.

 

Gerlach erzählt in seinem Buch von Menschen, die er auf seinen vielen Reisen in die Region getroffen hat. Menschen, die mit ihrem Engagement Hoffnung  machen können auf eine bessere Zukunft. Eine heranwachsende Generation, der er zutraut, dass sie die großen Übel der Region an der Wurzel bekämpfen können. Den Sektarismus etwa, die Trennung zwischen Sunniten und Schiiten und den Konfessionalismus. Denn  diese Geisteshaltung hat dem Nahen Osten großen Schaden zugefügt. Sie war nicht die Ursache, sehr wohl aber der Brandbeschleuniger für Kriege. Sie stellte die Betriebstemperatur für explosive Reaktionen her. Nach dem Despotismus ist der Sektarismus die zweite große Geißel der nahöstlichen Gesellschaften.“

 

Gerlach weist auf eine Tatsache hin, die bei uns beim Blick auf den Nahen Osten meist vergessen wird. Für ihn sind die jungen Menschen dort nicht nur Opfer, sondern können zu Herrinnen und Herren ihres eigenen Schicksals werden. Er traut ihnen zu, in naher Zukunft schon ihr Leben lebenswerter zu gestalten.

 

Ich muss gestehen, dass mich dieser Optimismus beeindruckt hat, aber nicht meine Skepsis vertreiben konnte, was die Zukunft der arabischen Gesellschaften betrifft

 

 

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