Daniel H. Pink

Die Kraft der Reue

Cover, Inhalt und eigene Meinung:

Der Farbverlauf aus pink und orange gefällt mir zwar, aber die Covergestaltung hätte meiner Meinung nach etwas kreativer sein können. Eyecatcher ist natürlich „Die Kraft der Reue“.

Die Thematik dieses Buches lässt sich schon vom Buchtitel erschließen, nämlich Reue.
Er beschreibt vier Arten von Reue: die grundlegende, moralische, wagemutige und die gesellschaftliche.
Der Autor beschreibt dieses Thema recht klar und die Texte haben einen guten Schreibstil. Es wird verständlich erklärt.
Zudem enthält das Buch einige Beispiele und Studien und ist lehrreich. Dieses Buch ist für diejenigen, die sich für dieses Thema interessieren und auseinander setzen möchten - vielleicht ab 30 Jahren?? Schwer einzuschätzen. Kann man natürlich auch im wesentlich jüngeren Alter lesen - aber Reue ist kein kleines Thema, wie ich finde.

Ich gebe es zu - ich war mehr als skeptisch und deswegen umso neugieriger auf dieses Buch.
Meinen Coachees gebe ich immer mit auf den Weg, dass sie nach vorne schauen sollen. Keinen Groll spüren über Dinge, die nun nicht mehr zu ändern sind. Und da kommt dann dieses Buch daher und will mich von der "Kraft der Reue" überzeugen.
Der Schreibstil mit vielen Beispielen von Personen, die ganz normale Nachbarn sein könnten (oder eben man selbst) bis hin zu Promis. JA! Jeder hat etwas zu bereuen. Doch hilft der Blick in die Vergangenheit nur, wenn man in der Gegenwart Dinge anders machen will. Klassisches "Versuch macht kluch".
Interessant auch der Ansatz, dass die Dinge, die wir bereuen und in unsere aktuelle Wirklichkeit gebracht haben. Die Zeitreise zum Punkt der Aktionen oder Dinge, die wir bereuen, bringt uns daher nur bedingt zu einem besseren Leben. Ich bin froh, in diesem Buch einen Perspektivwechsel zu meiner eigenen Einstellung gefunden habe und kann es allen empfehlen, die so wie ich neugierig auf andere Meinungen sind.

Ein Buch, das man ohne Reue lesen kann! Dieses Buch hat etwas in mir bewirkt, nämlich alte Denkmuster zu ändern und den Gedanken ''No regrets'' ganz neu zu überdenken. Und auch ich denke über das Lied von Edith Piaf ''Non, je ne regrette rien'' jetzt ganz anders. Es ist nicht ein Loblied, um alles stets ohne Reue tun zu können... es geht vielmehr um das kritische Denken, anstatt von leichtem/ seichtem ''Laisser faire''. Der Autor trifft einen wunden Punkt, indem er von sämtlichen Beispielen spricht. Beispielsweise spricht er über sämtliche Menschen, die sich ein Tattoo mit der Aufschrift 'No regets'  haben stechen lassen und wieso es dazu kam...Er  schreibt jedes Mal im spitzen Ton darüber, ob es denn so wirklich eine gute gewesen Idee sei. Interessant!

Es geht in dem Buch um eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln. Nicht immer nur das 'Schöne' und 'Angenehme' ist wünschenswert, es sind gerade die schwierigen Momente, die persönliches Wachstum fördern. Das Buch bietet so manch harten Brocken zum Selbstreflektieren. Wer dies möchte!

Der Autor rät dazu, Gefühle zuzulassen und sich mit ihnen auseinander zu setzten, damit könne ein besseres Leben ohne Selbstvorwürfe entstehen. Zweifelsfrei!

Der Autor nimmt gekonnt sämtliche Studien auseinander und hinterfragt diese und erklärt sie anschaulich.

Die Beispiele werden dadurch verständlicher und nachvollziehbar.

Es ist ein Buch, das durchaus etwas bewirken kann, wenn man sich darauf einlässt.