Cover des Buches Giftspur (ISBN: 9783426513743)
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Rezension zu Giftspur von Daniel Holbe

Viel zu langatmig!

von sonjastevens vor 10 Jahren

Rezension

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sonjastevensvor 10 Jahren

Daniel Holbe ist den Fans des verstorbenen Autors Andreas Franz bestens bekannt, denn er hat schon drei Romane unter seinem Namen geschrieben um die Frankfurter Kommissarin Julia Durant weiterleben zu lassen. Holbes Protagonistin Sabine Kaufmann gehörte früher zu Durants Ermittlerteam – hat sich aber nun in die Provinz versetzten lassen um eine eigenständige Mordkomission aufzubauen zusammen mit Ralph Angersbach. So war der Baustein für Daniel Holbes ersten eigenständigen Roman gelegt.

Leider kann ich persönlich keinen Vergleich zwischen den Andreas Franz Romanen und „Giftspur“ ziehen und mein persönliches Urteil fällt negativ aus, denn mich konnte der Krimi überhaupt nicht fassen, nein, ich war eher genervt von Holbes ausufernden Schreibstil mit zu vielen unwichtigen Informationen und habe noch nie so lange gebraucht um einen Krimi zu beenden. Positiv zu erwähnen ist aber auf jeden Fall, dass ich lange im Dunkeln getappt habe, wer denn der Mörder ist um zum Schluss wurde alles sehr logisch aufgedeckt.

Der Inhalt ist leicht erklärt: innerhalb kürzester Zeit werden zwei Leichen gefunden, Ulf Reitmeyer, der Besitzer eines Milchbioguts und ein Angestellter. Sofort gibt es auch einige Spuren, die auf Verdächtige Hinweise, jedoch führen sie entweder zum ersten oder zum zweiten Opfer, zusammen gesehen stechen sie sich jedoch immer aus.

Dann ist noch ein wichtiger Teil in dem Buch die privaten Situationen des Ermittlerduos, Ralph, der bei seiner pubertierenden Halbschwestern eingezogen ist von der er überhaupt nichts wusste und Sabine, die unzufrieden ist mit ihrer Fernbeziehung und auch so einige Probleme mit ihrer ehemals alkoholkranken Mutter hatte. Normalerweise finde ich es sehr interessant, wenn man auch was aus dem Privatleben der Ermittler erfährt, nur hier habe ich gedacht, es gäbe Stoff für einen eigenen Roman und man hätte die Krimistory ohne weiteres außen vor lassen können, denn der Lesefluss wurde immer gestört wenn man zwischen Lebensroman und Krimi hin und her gesprungen ist und das war auch ein Grund, warum der Krimi sich für mich fast ins endlose gezogen hat.

Dazu muss ich auch leider noch erwähnen, dass mir der ausufernde Schreibstil von Holbe nicht sonderlich zugesagt hat, da er sich einerseits in kleinsten Beschreibungen verrannt hat, welche mir beim Lesen den letzten Nerv geraubt haben und zweitens bei nahezu jedem gesprochenen Satz ein Adjektiv zur Beschreibung der Stimmung benutzt hat. Meiner Meinung nach kann sich nicht nach jedem Satz die Stimmung der Leute, die kommunizieren ändern – nicht ständig und es war einfach unnötig und jeder Dialog, welcher normalerweise Bücher auffrischt, wurde so unnütz in die Länge gezogen.

Auch wenn ich mich schwer getan habe, das Buch zu beenden möchte ich mich doch recht herzlich beim Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken und ich bin mir auch sicher, dass „Giftspur“ seine Fans finden wird, aber leider nach einem sehr tollen Leseprobe, in der ich fasziniert war von Holbes Schreibstil, hat das Buch immer und immer mehr abgenommen, so dass ich wirklich nur noch 1-2 Sterne vergeben kann. Wie dieser viel versprechende Anfang mich so sehr enttäuschen konnte, kann ich mir leider nicht erklären, für mich weiß ich aber, dass ich kein weiteres Buch von Daniel Holbe lesen werde.

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