Cover des Buches Der letzte Christ (ISBN: B00DWL39HK)
Rezension zu Der letzte Christ von Daniel Imran

Der letzte Christ

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

Klappentext

„Badibe, Tur Abdin, Nordmesopotamien (in der heutigen Südost-Türkei) im Jahre 1915: Muhammad Ali, der Vertreter des kurdischen Herrschers des Tur Abdin, wird von einem Aramäer angeschossen. Die Aramäer bitten den Kurden untertänigst um Verzeihung, doch der Fürst erhöht ihre Steuern.

Unterdessen plant die osmanische Oberregierung in Kooperation mit den Kurden die vollständige Vernichtung der Christen der Region.

Muhammad Ali seinerseits hat kein Interesse daran, die Christen zu töten. Er möchte selbst der alleinige Herrscher des gesamten Tur Abdins werden.

Als seine Frau unter ungeklärten Umständen stirbt, nimmt Muhammad dies als Vorwand und putscht gegen seinen Vorgesetzten. Er erklärt sich zum neuen Herrn des Tur Abdin. Doch dann taucht ein osmanischer Offizier bei ihm auf und bittet ihn jetzt schon, seine Söldner für den kommenden Vernichtungsfeldzug gegen die christlichen Aramäer zu mobilisieren ...

In den Wirren dieser Zeit verliebt sich der von den Dorfbewohnern Badibes ausgestoßene kleinwüchsige Aramäer Matthias in die muslimische Kurdin Meridschan. Als der Genozid der Muslime an den Christen beginnt, bittet die Kurdin Matthias, mit ihr zu gehen. Er steht vor einer schwierigen Entscheidung. Was er jedoch nicht weiß: Meridschan ist in einen anderen Mann verliebt ...“

Als ich das Buch erhielt, beeindruckte mich das schön gestaltete Cover, das mir im Original ebenso gut gefällt, wie beim ersten Eindruck auf dem Foto, durch das ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht wurde.

Der Anfang ließ sich auch recht leicht lesen, aber schon nach den ersten Kapiteln wurde ich von der Flut der Namen überwältigt, da der Autor jede einzelne Person, ob wichtig oder unwichtig genau beschrieben hat.
Ich hatte zwar keine Probleme mit der Fremdartigkeit der Namen und Orte, hatte aber Probleme die Personen und Orte richtig miteinander zu verbinden und zuzuordnen.
Da wäre ein Personen und Ortsverzeichnis sehr hilfreich gewesen.

Ebenso bereiteten mir die sehr abrupten und am Anfang sehr zahlreichen Sprünge, zwischen den Handlungsorten zum Teil große Probleme. Sie sollten zwar die Spannung hoch halten und ein hohes Tempo erzeugen, schafften es aber, mich zu verwirren und mir ging immer wieder der Faden verloren , so dass ich immer wieder neu ansetzen musste, was ich als sehr störend empfand.
Gut folgen konnte ich nur in einigen etwas längeren Abschnitten, die sicht dann auch sehr leicht lesen ließen.

Leider habe ich nur von einigen wenigen Personen ein klares Bild heraus bilden können, alles andere verschwindet in einer immensen Flut von Eindrücken.
Dagegen steht dann wieder in manchen Bereichen ein gewisses Zuviel an Info, die mir dann in der jeweiligen Lesesituation zu langatmig und ausschweifend war und den gerade gewonnenen Lesefluss wieder ausbremste.

Obwohl der Autor gute wertungsfreie Beschreibungen der Handlungsorte und Personen lieferte, konnte ich während des Lesens kein klares, zusammenhängendes Bild im Kopf aufbauen. Dennoch hat mich das Buch und die Geschichte, die es erzählt beeindruckt.
Der Zusammenhang von allem erschloss sich mir erst einige Zeit später, als ich das Buch schon längst beendet hatte und die Geschichte noch mal Revue passieren ließ.

Fazit:
Ein gut recherchiertes Buch, über ein hochinteressantes und immer wieder aktuelles Thema, über das auf dem Buchmarkt nicht sehr viel zu finden ist.
Der Autor liefert dem Leser eine Menge Informationen, die aber vom Leser erarbeitet und verarbeitet werden müssen, wodurch es nicht gerade einfach zu lesen ist und sich zum Teil erst im Nachhinein erschließt.
Es ist kein Buch für Zwischendurch, sondern erfordert die komplette Aufmerksamkeit. Wer dazu bereit ist, dem kann man das Buch empfehlen.

Ich vergebe 3 Sterne, da mich das Buch nicht wirklich gepackt hat und es nicht so ganz meinen Erwartungen entsprochen hat.

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