Daniel Keyes

 4,4 Sterne bei 214 Bewertungen
Autor*in von Blumen für Algernon, Flowers for Algernon und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Daniel Keyes, geboren 1927 in New York, verstorben am 15. Juni 2014 in Florida; er studierte Psychologie und war Zeitschriftenredakteur und Modephotograph, später Englischlehrer und - nach einem Literaturstudium - Dozent u. a. an der Ohio University. Neben Blumen für Algernon hat Keyes drei weitere Romane und drei Sachbücher (psychologische Fallstudien) veröffentlicht.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Daniel Keyes

Cover des Buches Blumen für Algernon (ISBN: 9783608988154)

Blumen für Algernon

 (159)
Erschienen am 17.08.2024
Cover des Buches Die fünfte Sally (ISBN: 9783453313903)

Die fünfte Sally

 (2)
Erschienen am 01.10.1990
Cover des Buches Daniel Keyes: Kontakt radioaktiv (ISBN: B002AESQYQ)

Daniel Keyes: Kontakt radioaktiv

 (1)
Erschienen am 01.01.1981
Cover des Buches Flowers for Algernon (ISBN: 1439574340)

Flowers for Algernon

 (31)
Erschienen am 14.11.2008
Cover des Buches Die Leben des Billy Milligan (ISBN: 9783453056596)

Die Leben des Billy Milligan

 (12)
Erschienen am 01.12.1994
Cover des Buches Kontakt radioaktiv (ISBN: 9783453009851)

Kontakt radioaktiv

 (4)
Erschienen am 01.04.1990
Cover des Buches Charly (ISBN: 9783453304581)

Charly

 (2)
Erschienen am 01.01.1977

Neue Rezensionen zu Daniel Keyes

Cover des Buches Blumen für Algernon (ISBN: 9783608988154)
Jana_hat_buechers avatar

Rezension zu "Blumen für Algernon" von Daniel Keyes

Old but gold
Jana_hat_buechervor einem Monat

Charlie Gordon lebt in den USA alleine. Seine Familie hat ihn aufgrund seiner geistigen Zurückgebliebenheit verstoßen und er schlägt sich mit einem Job bei einem Bäcker durchs Leben. Er lernt in einer Schule lesen und wird von dem Wunsch getrieben irgendwann intelligenter zu sein. Sein Wunsch wird erhört und er kommt in ein wissenschaftliches Programm bei dem durch eine Operation sein IQ erhöht werden soll, was tatsächlich gelingt und Charlie die Welt mit neuen Augen sieht. 


Die ersten Seiten waren wirklich hart und mir haben richtig die Augen weh getan aufgrund der Schreibweise. Allerdings war das für die Geschichte sehr gut, da man dadurch den Verlauf von Charlie's Prozess hin zu einem intelligenteren Menschen besser verstehen kann und es dem Leser sehr eindrücklich geschildert wird. Man merkt in Kleinigkeiten, dass das Buch aus den 1960ern ist, was den Inhalt oder auch der Botschaft aber nicht im Wege steht. Die Frage, die man als Leser die ganze Zeit vor Augen hat, ist, ob die Wertigkeit eines Lebens anhand des IQ gemessen werden darf (natürlich nicht!) und wer das lebenswertere Leben hat.

Cover des Buches Blumen für Algernon (ISBN: 9783608988154)
Drachenbuecherhorts avatar

Rezension zu "Blumen für Algernon" von Daniel Keyes

Die kritische Frage der Intelligenz
Drachenbuecherhortvor einem Monat

Daniel Keyes‚ Science-Fiction-Roman „Blumen für Algernon“ gehört zweifellos zu den Klassikern der modernen Literatur. Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 1966 fasziniert die Geschichte des geistig behinderten Charlie Gordon, dessen Intelligenz durch ein Experiment drastisch gesteigert wird, Leser auf der ganzen Welt. Doch während das Werk unbestritten packend ist und tiefe emotionale und philosophische Fragen aufwirft, lohnt es sich, eine kritische Auseinandersetzung mit den zentralen Themen, der Erzählweise und den ethischen Implikationen des Romans zu führen.

Das Hauptthema des Buches, die Verbindung zwischen Intelligenz und menschlichem Wert, ist sowohl bewegend als auch problematisch. Charlie, der zu Beginn der Geschichte einen IQ von 68 hat, ist in der Gesellschaft weitgehend unsichtbar, wird oft verspottet und ist isoliert. Mit dem Experiment, das ihm Zugang zu übermenschlicher Intelligenz verschafft, verändert sich seine Welt grundlegend. Doch je intelligenter Charlie wird, desto mehr erkennt er die emotionale Leere und die sozialen Barrieren, die ihn weiterhin von seinen Mitmenschen trennen. Hier stellt das Buch wichtige Fragen über die Bedeutung von Intelligenz in unserer Gesellschaft. Es wird allerdings auch die problematische Annahme vermittelt, dass Charlies „wahre“ Menschlichkeit erst mit seiner gestiegenen Intelligenz zur Geltung kommt. Diese implizite Verknüpfung von kognitiven Fähigkeiten und dem Wert eines Menschen könnte als reduktionistisch betrachtet werden. Der Roman fordert den Leser auf, Empathie für Charlie in seinem Zustand der geistigen Behinderung zu empfinden, aber gleichzeitig spiegelt er die gesellschaftliche Tendenz wider, Intelligenz als das höchste Gut zu erachten.

Ein zentrales Motiv des Buches ist das Experiment selbst, das Charlie und die Maus Algernon durchlaufen. Keyes thematisiert hier die Frage, inwieweit Wissenschaft und Forschung das Recht haben, in die Natur des Menschen einzugreifen. Das Experiment, das zunächst als Durchbruch in der Medizin gefeiert wird, endet schließlich in einer Tragödie. Hier zeigt sich eine deutliche Kritik an einer Wissenschaft, die ethische Grenzen ignoriert und den Menschen als bloßes Versuchssubjekt betrachtet. Es ist nicht nur Charlies intellektuelle Entwicklung, die im Zentrum steht, sondern auch sein Leiden an der Isolation, der Überforderung und der Ungewissheit über seine Zukunft. Keyes wirft damit die Frage auf, wie weit Wissenschaft im Streben nach Fortschritt gehen darf und wo die Grenze zwischen Forschung und Menschlichkeit gezogen werden muss.

Ein besonders tragischer Aspekt des Buches ist Charlies zunehmende Isolation im Zuge seiner Intelligenzsteigerung. Wo er zu Beginn der Geschichte noch von seinen „Freunden“ aus der Bäckerei umgeben ist – auch wenn diese ihn oft ausnutzen und verspotten – entfernt sich Charlie nach dem Experiment immer weiter von den Menschen in seinem Umfeld. Zunächst wird er von denjenigen entfremdet, die ihn aufgrund seiner geistigen Behinderung herablassend behandeln, doch später ist es seine überragende Intelligenz, die ihn isoliert. Seine neuen kognitiven Fähigkeiten machen es ihm schwer, emotionale Verbindungen aufrechtzuerhalten, und er beginnt, seine Mitmenschen als intellektuell unterlegen zu betrachten.

Dieses doppelte Dilemma – Isolation durch Unwissenheit und Isolation durch Intelligenz – macht „Blumen für Algernon“ zu einer zutiefst melancholischen Reflexion über die Natur von menschlichen Beziehungen. Die Frage, die dabei im Raum steht, ist, ob Intelligenz wirklich der Schlüssel zu einem erfüllten Leben ist, wenn sie gleichzeitig zu Einsamkeit und Entfremdung führt.

Die narrative Struktur des Romans ist ein weiterer interessanter Faktor. Keyes hat das Buch als Briefroman geschrieben, um die Geschichte zu erzählen, was dem Leser einen direkten Einblick in Charlies Welt gibt. Diese subjektive Perspektive erlaubt es, seine intellektuelle und emotionale Entwicklung hautnah mitzuerleben. Besonders eindrucksvoll ist die Veränderung in Charlies Sprache und Ausdrucksweise, die seine steigende Intelligenz widerspiegelt. Anfangs sind seine Einträge grammatikalisch fehlerhaft und einfach strukturiert, während sie später hochkomplexe intellektuelle Gedanken und Reflexionen beinhalten. Durch die Erzählweise wirkt die Geschichte aber auch sehr distanziert, so dass die Emotionen, die beim Lesen aufkommen sollten, verloren gehen.

Keyes‘ Darstellung von Charlies geistigem Zustand zu Beginn des Romans könnte jedoch auch als stereotyp betrachtet werden. Die simple Sprache und die kindliche Naivität Charlies zu Anfang sind zwar literarisch wirkungsvoll, lassen aber wenig Raum für eine differenzierte Darstellung von Menschen mit geistiger Behinderung.

„Blumen für Algernon“ ist zweifellos ein tiefgründiges Werk, das zentrale Fragen über Intelligenz, Menschlichkeit und den Wert des Einzelnen in der Gesellschaft aufwirft. Es ist eine Geschichte von Hoffnung, Verzweiflung und der Suche nach Identität, die auch Jahrzehnte nach ihrer Veröffentlichung nichts von ihrer Relevanz verloren hat, allerdings viel zu distanziert erzählt wurde, um die genannten Punkte wirklich gut zu vermitteln. Gleichzeitig ist es wichtig, kritisch zu hinterfragen, wie das Buch mit Themen wie Behinderung, Wissenschaftsethik und dem Verhältnis von Intelligenz und emotionaler Erfüllung umgeht.

Cover des Buches Blumen für Algernon (ISBN: 9783608988154)
P

Rezension zu "Blumen für Algernon" von Daniel Keyes

Berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt
plansbymrsguevor 4 Monaten

Charlie Gordon hat eine geistige Behinderung und wünscht sich nichts sehnlicher als endlich intelligent zu sein. Von seiner Lehrerin wird er für ein Forschungsexperiment vorgeschlagen, in dem es durch eine Operation möglich ist, den IQ zu erhöhen. Diese Methode wurde bisher allerdings nur an Mäusen getestet - und eine ist besonders schlau: Algernon. Anhand von Charlies Fortschrittsberichten verfolgen wir seine und Algernons Entwicklung. 


Dieser Titel wird zu Recht als Klassiker der Science Fiction kategorisiert - es gibt unheimlich viele Ebenen, auf denen man den Inhalt diskutieren kann. Daniel Keyes zeigt gekonnt die sozialen Schwächen der Gesellschaft im Umgang mit Menschen mit Behinderungen auf und man fragt sich: Wie viel Intelligenz ist gut und wie viel ist zu viel? Was macht es mit jemandem, sehr viel schlauer als der „Durchschnittsmensch“ zu sein? Und reicht eine hohe Intelligenz aus, um gesellschaftsfähig zu sein?


Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich teilweise Charlies Beziehung zu Frauen (sehr misogyn) und ich frage mich, ob Charlie in diesen Situationen bewusst so charakterisiert wurde (mit mehr Intelligenz/Macht kommt häufig ein dominantes Verhalten zu Tage?) oder ob es ein „Relikt“ aus der Zeit ist (das Buch ist aus 1966, also knapp 60 Jahre!). 


Grandios aus dem Amerikanischen von Eva-Maria Burgerer übersetzt. Vor allem die Seiten, in denen Charlie kaum des Schreibens mächtig ist!  


Das Buch wurde millionenfach verkauft, in über 20 Sprachen übersetzt und auch verfilmt. 

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