Rezension zu "The Living Dead - Sie kehren zurück" von George A. Romero
Als ein unbekannter Toter sich in der Pathologie plötzlich bewegt, nachdem ihm diverse Organe und somit auch das Herz schon entfernt worden sind, ist für die Pathologen Luis und Charlie der gewohnte Arbeitsalltag schnell beendet.
Doch nicht nur diese eine Leiche beginnt ein zweites Leben als Untoter. Im ganzen Land und vielleicht sogar auf der ganzen Welt erheben sich die Toten aus ihren Gräbern und von Obduktionstischen.
Dieser fast 1000 Seiten mächtiger Zombieroman wird in diversen Handlungssträngen durch die Augen unterschiedlichster Personen erzählt.
Es beginnt mit den zwei Pathologen Luis und Charlene, geht weiter mit der 17-Jährigen Greer, die in einem Trailerpark lebt und erstreckt sich unter anderem auch auf einen Flugzeugträger der US Navy.
Die einzelnen Abschnitte werden sehr ausführlich beschrieben, man lernt die jeweiligen Charaktere sehr gut kennen und kann entsprechend eine Beziehung zu ihnen aufbauen.
Alle Charaktere sind authentisch und reagieren meiner Meinung nach jeweils ziemlich glaubwürdig und nachvollziehbar auf diese neue schreckliche Version ihres eigenen Lebens.
Geprägt von extremen Gewaltakten und rasanten Fluchtversuchen reißt diese Geschichte den Leser mit und macht nach jedem Wendepunkt in der Handlung Lust auf mehr.
Kein einziger Handlungsstrang hat sich so entwickelt, wie ich es erwartet habe und das Ende kam ganz besonders unerwartet daher und hat mich durchaus zufriedengestellt, besonders WEIL es nicht in ein festes Schema passte.
Ganz besonders gut hat mir gefallen, dass die Zombies in diesem Roman nicht bloß als dumme Fressmaschinen hingestellt worden sind, die es grob und hohl abzuschlachten gilt.
In mehreren Kapiteln erlangt der Leser Einblick in die „Gefühlswelt“ der Zombies und in meinem Fall haben es die Autoren definitiv geschafft, mich Mitgefühl für die Menschenfresser zu empfinden.
Mich hat nur gestört, dass einige Kapitel doch etwas langatmig waren und alles mögliche zu detailliert beschrieben und erklärt worden ist. Das hat für mich zu oft das Tempo gedrosselt.
Dieser Horror-Roman hat alles, was ein gutes Buch braucht.
Spannung, tolle und glaubwürdige Charaktere und einen zufrieden stellenden Schluss.